Aciclovir Tabletten bei Gürtelrose

Gürtelrose: Aciclovir hemmt die Teilung infizierter Zellen

Aciclovir eignet sich als Arzneimittel bei der Behandlung von Herpesviren-Infektionen. Es gilt als ein Medikament mit wenigen Nebenwirkungen – Das Arzneimittel gehört zur Medikamenten-Gruppe der Virostatika. Hierbei handelt es sich um Wirkstoffe, mit denen Ärzte durch Viren ausgelöste Infektionen behandeln.

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Arzneimittel Aciclovir – wirksames Virostatika

Das Medikament existiert seit seiner Patentierung im Jahr 1979. Nebenwirkungen zeigen sich bei einer lokalen Therapie äußerst selten. Nimmt der Patient den Wirkstoff in Form von Tabletten ein, treten vereinzelt Beschwerden auf wie:

Nach Angaben der Hersteller klagen einer bis zehn von hundert Behandelten über die genannten Symptome.

Wirkungsweise von Aciclovir in infizierten Zellen

Viren fehlt die Fähigkeit zur eigenständigen Fortpflanzung. Deswegen infizieren sie menschliche Zellen, um sie als Wirte zu verwenden. Auf diese Weise vervielfältigen sich die Erreger. Viren aus der Herpes-Gruppe besitzen hierfür spezielle Enzyme wie die virale Thymidinkinase.

Die Verbreitung der Viren über die Wirtszellen bekämpft das Arzneimittel Aciclovir. Der Wirkstoff hemmt den Stoffwechsel in den infizierten Zellen. Dabei findet zunächst eine Aktivierung durch das Enzym der Viren statt, da es Aciclovir für einen für die Replikation benötigten Stoff hält. Allerdings eignet sich das aktivierte Aciclovir nicht für die Verbreitung der Viren. Der für die Erbgut-Synthese unbrauchbare Stoff führt zu einem Abbruch der Vermehrung. Aufgrund der Aktivierung durch das virenspezifische Enzym wirkt Aciclovir ausschließlich in den infizierten Zellen. Die Teilung in den gesunden Zellen setzt sich ohne Beeinträchtigung durch das Medikament fort. Der Körper scheidet den Großteil des aufgenommenen Wirkstoffes über die Nieren aus.

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Anwendung des Wirkstoffs zur Therapie der Gürtelrose

Aciclovir gilt als wichtiges Medikament in der Behandlung der Krankheit Gürtelrose. Deren Auslöser namens Varizella-Zoster-Viren gehören ebenfalls zur Gruppe der Herpes-Erreger. Es handelt sich um eine verschreibungspflichtige Therapie, welche der Arzt nach einer entsprechenden Diagnose anordnet. Das Arzneimittel lindert die Symptome und Beschwerden der Krankheit. Außerdem verkürzt es die Erkrankungszeit und reduziert das Risiko einer Komplikation. Der Patient nimmt Aciclovir als Tabletten ein. Deren Dosierung bewegt sich zwischen 200 und 800 Milligramm des Wirkstoffs pro Stück. Die Höhe der Dosis hängt von der Diagnose und dem Schweregrad des Gürtelrose-Ausbruchs ab. Das beeinflusst zugleich die Häufigkeit der Einnahme. In der Regel verordnet der behandelnde Arzt dem Patienten täglich vier bis fünf Tabletten.

Wechsel-, Nebenwirkungen und Einnahme in der Schwangerschaft

Die Medizin kennt bislang keine Wechselwirkungen zwischen dem Gürtelrose-Wirkstoff und anderen Medikamenten. Zugleich liegen keine Erkenntnisse über Schäden an ungeborenen Kindern bei der Einnahme durch schwangere Personen vor. Dennoch empfiehlt es sich, die Risiken einer inneren Behandlung mit Tabletten zu bedenken. Die Anwendung des Wirkstoffs während der Stillzeit ist nach entsprechender ärztlicher Anordnung möglich.

Wie bereits angesprochen, scheidet der Körper das eingenommene Medikament über die Nieren aus. Deswegen bedarf es bei Patienten mit reduziertem Leistungsvermögen der Nieren einer angepassten Dosierung des Wirkstoffs. Eine eingeschränkte Nierenleistung zeigt sich vorwiegend bei älteren Personen.

Die erwähnten Nebenwirkungen treten beim Großteil der Patienten gar nicht oder lediglich sehr schwach ausgeprägt auf. Oftmals klingen sie ab, sobald sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnt. Halten die Nebenwirkungen bei der Einnahme von Aciclovir an, sollte die betroffene Person ihren Arzt aufsuchen. Letzterer kennt die Alternativen und verschreibt ein womöglich besser geeignetes Arzneimittel.

Zusammengefasst verhindert der Aciclovir-Wirkstoff die Teilung der mit Herpes-Viren infizierten Zellen und eignet sich deshalb für die Behandlung der Gürtelrose. Bislang liegen keine bekannten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vor, Nebenwirkungen treten selten auf.

veröffentlicht von: M.Foerster,

 

Literatur und Quellen:

  • M.Foerster: Gürtelrose. Der Ratgeber zu Herpes zoster. North Charleston: CreateSpace Independent Publishing (2016). ISBN-10: 1532701675.
  • Wolfram Gerlich, Hans W. Doerr: Medizinische Virologie: Grundlagen, Diagnostik, Prävention und Therapie viraler Erkrankungen. 2. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag (2009). ISBN-10: 3131139625.
  • Impfstoff Shingrix zur Prävention von Herpes Zoster /Impfstoff mehr lesen↑