Brennender Ausschlag unter den Achseln – Gürtelrose?

Bei einem brennenden Ausschlag unter den Achseln muss es sich nicht zwangsläufig um eine Gürtelrose handeln. Obgleich der charakteristische Ausschlag der Gürtelrose meist an Brust und Rücken auftritt, entsteht er in manchen Fällen auch unter den Achseln.

By Fixi at de.wikipedia (Original text : Prof. Cremer) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], from Wikimedia Commons
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Bemerken die Patienten einen brennenden Ausschlag unter den Achseln, gibt es dafür unterschiedliche Ursachen. Neben der Gürtelrose besteht die Möglichkeit einer Allergie gegen spezielle Pflegeprodukte. Diese äußert sich in geröteten Stellen und kleinen Pickelchen. Damit ähneln die Symptome dem typischen Ausschlag des Herpes Zoster. Ebenso resultiert die Hautirritation beispielsweise aus eingewachsenen Achselhaaren. Das geschieht beim häufigen Rasieren der empfindlichen Region. Bei einer Entzündung in den Achselhöhlen bemerken die Betroffenen einen brennenden Schmerz sowie eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit.

Warum bilden sich Irritationen unter den Achseln?

In ihrem Gürtelrose-Ratgeber erklärt die Autorin medizinischer Publikationen Med. M.Foerster, dass es sich beim Herpes Zoster um eine Reinfektion handelt. Das bedeutet, die Viren befinden sich bereits im Organismus des Patienten und bilden eine stille Infektion. Hierbei bemerken die Betroffenen keine Symptome. Aus ihrem latenten Zustand erwachen die Erreger, sobald es zu einer Schwächung der körpereigenen Immunabwehr kommt. In der Folge wandern die Varizella-Zoster-Viren aus den Wurzeln der Nerven zur obersten Hautschicht. Hier entsteht der zunächst rote, dann mit Pusteln versehene, Ausschlag.

Befallen die Viren die zur Achselhöhle führenden Nervenstränge, bildet sich der brennende Ausschlag unter den Achseln. Zu den charakteristischen Symptomen für den Herpes Zoster gehören weiterhin:

  • allgemeine Krankheitsmerkmale (Abgeschlagenheit, Schwäche),
  • Nervenschmerzen,
  • Juckreiz
  • sowie eine erhöhte Empfindsamkeit gegenüber Berührungen.

Speziell an empfindlichen Hautstellen ist der Ausschlag schmerzhaft. Die Betroffenen spüren einen pulsierenden Reiz, der im schlimmsten Fall auch nach Abklingen der Erkrankung bleibt. Hierbei sprechen die Mediziner von einer postzosterischen Neuralgie. Neben der Gürtelrose existieren weitere Ursachen, die zu einem unangenehmen Ausschlag führen.

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Achseln gehören zu den sensiblen Bereichen

Speziell unterhalb der Oberarme neigt die Haut zu schmerzhaften Irritationen. Aufgrund der stetigen Reibung und des vermehrten Schwitzens kommt es schnell zum Auftreten von Pickeln oder Entzündungen. Letztere resultieren beispielsweise aus einem eingewachsenen Haar. Rasieren die Patienten regelmäßig die Haut in den Achselhöhlen, durchbrechen einzelne Härchen die Epidermis nicht. In der Folge stechen sie in die oberste Hautschicht und sorgen für winzige Wunden. Gelangen Bakterien, Schweiß oder Schmutz in diese, bildet sich eine Entzündung. Sie äußert sich in eitrigen Pickelchen, die sich entlang der gereizten Stelle sammeln.

Demnach ähneln die Hautirritationen dem Ausschlag des Herpes Zoster. Um das Einwachsen der Haare zu verhindern, lohnt es sich, auf das Rasieren zu verzichten. Eine bessere Alternative stellen Enthaarungscremes dar. Des Weiteren entsteht eine Hautreizung aufgrund von entzündeten Schweißdrüsen. Speziell unter den Achseln kommt es zu einer verstärkten Schweißproduktion. Verstopft eine Drüse, folgt eine Infektion. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Furunkelbildung unterhalb der Haut. Auch hierbei erweisen sich eitrige Pickelchen als typisches Symptom. Demnach handelt es sich bei einem Ausschlag in den Achselhöhlen nicht zwangsweise um die Gürtelrose.

Auch Allergien führen oft zu Ausschlägen

In zahlreichen Deodorants und Parfüms befinden sich Parabene, die bei manchen Patienten zu allergischen Reaktionen führen. Durch Rückstände von Seifen und Deodorants tritt unter Umständen ebenfalls Ausschlag unterhalb der Achseln auf. Um die Reizung der sensiblen Hautstellen zu vermeiden, entfernen die Betroffenen die Seifenreste gründlich. Zudem bewährt es sich, alkoholfreie Deodorants zu nutzen, da sie die oberste Hautschicht nicht irritieren. Dadurch vermindert sich das Risiko einer unangenehmen Infektion.

Stammt der Ausschlag nicht von einer Allergie, sucht der betreffende Patient umgehend den Hautarzt auf. Dieser untersucht das gereizte Areal und stellt fest, ob es sich um eine beginnende Gürtelrose handelt. Antivirale Medikamente sorgen in dem Fall für einen komplikationslosen Verlauf der Erkrankung. Zudem dämpfen fettende Salben den Juckreiz sowie das schmerzhafte Pulsieren in den Achselhöhlen.

weiterführend:

http://www.bfr.bund.de/cm/343/parabenhaltige_deodorants_und_die_entstehung_von_brustkrebs.pdf

Buch: M.Foerster – Gürtelrose-Ratgeber