Gefahr der Gürtelrose durch Solarium?

Das sollte jedem bewußt sein – die Gefahr einer Gürtelrose durch Solarium Benutzung ist hoch. Sonnenstudios besuchen überwiegend junge Leute, um mit gebräunter Haut dem heutigen Schönheitsideal zu entsprechen, welchen Gefahren Sie sich aussetzen ist Ihnen selten bewußt.

Gürtelrose im Solarium [hr style=“single“]

Die UV-B-Strahlung des Solariums bewirkt eine Immunsuppression, die den Ausbruch verschiedener teils schwerwiegender Erkrankungen, neben anderen die Gürtelrose, begünstigt. Die Verminderung der Immunkompetenz ist nicht abhängig vom Alter. Es trifft ältere Solarien-Besucher ebenso wie junge.

Solarien begünstigen das Entstehen einer Gürtelrose

Gürtelrose durch Solarium

Die Solarien und ihre Strahlung heute

Laut der SUN-Study 2008 setzt sich ein großer Teil der deutschen Bevölkerung ungeachtet der bekannten Risiken künstlicher UV-Strahlung aus. In der Regel sind dies junge Leute. Professor Dr. Sven Schneider des Mannheimer Instituts für Public Health berichtet in der SUN-Study 2012 darüber, dass vor allem Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren zu den Viel-Nutzern der Solarien gehören.

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Die spektralen UV-Qualitäten der modernen Bestrahlungs-Geräte in Sonnenstudios stimmen fast mit dem solaren UV-Spektrum überein. Das bedeutet: Die Wirkung der UV-Strahlung im Solarium entspricht bei modernen Geräten in etwa der der Sonne. Als problematisch erweist sich, dass die Bestrahlungs-Stärke alter Solarien gewöhnlich bei Weitem die natürliche übertrifft. Die der noch immer verwendeten Geräte ist mehr als dreimal so groß, wie sie die Sonne maximal erreicht.

Gürtelrose durch Solarium – ist das möglich?

Das Bundesamt für Strahlenschutz fand im Rahmen ihrer Studien heraus, dass die Strahlung von Solarien die Gesundheit der Menschen im gleichen Maße gefährdet wie die Sonne. Die durch Solarien erreichte UVB-Strahlung von 280 nm bis 315 nm bewirkt eine Vielzahl von zusammenhängenden Reaktionen im Körper des Menschen. Diese führen zu einer lokalen oder systemischen Immunsuppression.

Neben anderen Auswirkungen ist die körpereigene Bildung von T-Zellen zur Entschärfung fremdartiger Zellen und spezieller Krankheits-Erreger gestört. Die nicht in ausreichendem Maße vorhandenen Vermittler der zellulären Immunantwort bedingen eine Immunsuppression, die Erkrankungen durch Parasiten, Bakterien, Pilzen und Viren begünstigt. Im Körper ruhende Varizella-Zoster-Viren nutzen die mangelnde Fähigkeit des Körpers zu Abwehr-Reaktionen aus. In der Folge entsteht durch die Reaktivierung der Windpocken-Erreger eine Gürtelrose.

In der Regel lässt die Immunkompetenz erst mit dem Älterwerden nach. An Herpes Zoster erkranken im Schnitt drei von tausend Menschen in den ersten vier Lebens-Jahrzehnten. Die Inzidenz steigert sich mit dem Alter auf zehn von tausend Personen bei Senioren über 80 Jahre. Besucht ein junger Mensch ein Sonnenstudio, nimmt die Immunstärke durch die UV-Strahlung ab. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Gürtelrose durch Solarium-Besuche zu erkranken, erhöht sich unabhängig vom Alter der Person stark.

Auch bei bestehendem Zoster auf Solarien-Besuche verzichten

Einer bereits an Gürtelrose erkrankten Person empfiehlt es sich ebenfalls nicht, ein Bad in der Sonne oder im Solarium zu nehmen. Durch die Strahlung entsteht Stress und die Immunschwäche nimmt zu. Das Abheilen der Bläschen verzögert sich. Sind keine Bläschen mehr vorhanden, droht ein erneuter Ausbruch der Krankheit.

 

BMUB fordert neben der WHO weitere Forschung und Aufklärung

Das Wissen der Mediziner ist laut Greenpeace bezüglich einer UV-induzierten Immunsuppression sehr gering. Die Strahlenschutz-Kommission des „Bundesministeriums für Umwelt Naturschutz Bau und Reaktorsicherheit“ (BMUB) sowie die Weltgesundheits-Organisation (WHO) sehen aufgrund dessen dringenden Bedarf zu weiterer Forschung. Außerdem fordern sie eine Aufklärung zu den Risiken, zu denen die Möglichkeit des Ausbruchs einer Gürtelrose durch Solarien-Besuche gehört.

 

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https://www.guertelrose-infektion.de/mit-guertelrose-baden.html

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=27929

Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen/ Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V.
Harrisons Innere Medizin. Dt. Ausg. der 17. Aufl. Hrsg. der dt. Ausg. M. Dietel et al. ABW Wiss.-Verl. GmbH, 2009, S. 11369–1373
http://www.cdc.gov/shingles/hcp/clinical-overview.html, http://www.cdc.gov/shingles/hcp/diagnosis-testing.html

Bildlizenz:  © westfotos.de – Fotolia.com

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