Kann eine Gürtelrose tödlich sein?

Viele Betroffene der Gürtelrose stellen sich die Frage „Kann eine Gürtelrose tödlich sein?“

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NEIN – Die Viruserkrankung Gürtelrose ist nicht tödlich, lebensgefährliche Gefahren können durch Komplikationen und Folge-Erkrankungen auftreten.

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Gürterose
Gürtelrose ist die Folgeerkrankung der Windpocken

Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht Gürtelrose. Windpocken stellen die Erstinfektion dar; beide Erkrankungen löst dasselbe Virus aus. Der Erreger bleibt nach dem Abklingen der Windpocken im Körper, wobei es aufgrund einer Immunschwäche zu Reaktivierung kommt. Nicht alle Menschen, die Windpocken hatten, erkranken an einer Gürtelrose.

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Mediziner unterscheiden verschiedene Formen des VZV

Das Varizella-Zoster-Virus tritt in verschiedenen Formen auf. Die häufigsten Arten der Gürtelrose sind

  • Zoster ophthalmicus; diese betrifft hauptsächlich Gesicht und Augen.
  • Zoster oticus betrifft die Ohren und den Gehörgang.
  • Zoster generalisatus stellt die gefährlichste Form der Erkrankung dar. Das Virus breitet sich im gesamten Nervensystem aus. Der Krankheitsverlauf kann tödlich enden.
  • Zoster genitalis erstreckt sich über den Genitalbereich sowie auf die Oberschenkel.

Ein erhöhtes Risiko für den tödlichen Krankheitsverlauf der Gürtelrose ist die Infektion mit Zoster generalisatus. Diese Form tritt in der Regel bei Vorerkrankungen in diesem Bereich auf oder aufgrund einer vorhandenen Schwäche des Immunsystems.

Komplikationen und Prognose für Risikogruppen

In der Regel verläuft die Erkrankung an Gürtelrose bei immunstarken Erkrankten nicht tödlich. Anders bei Risikogruppen, die durch Immunschwäche wie AIDS dem Virus keinen Widerstand leisten. Bei Menschen mit Immunschwäche verläuft die Gürtelrose aggressiver. Lungen- und Rippenfellentzündungen sowie die Entzündung der Leber gehören hier zu den bedeutendsten Risikofaktoren. Nistet sich das Varizella-Zoster-Virus im neuralgischen Bereich ein, kommt es zu dauerhaften Schmerzen, die sich zum großen Teil erst im Laufe der Jahre einstellen. Mediziner sprechen von der postzosterischen Neuralgie. Treten Komplikationen am Rückenmark, Gehirn – dem zentralen Nervensystem – mit Querschnitt- oder Halbseitensyndromen auf, kann Gürtelrose im Krankheitsverlauf tödlich sein.

Zu den Risiken beim Verlauf der Krankheit gehören bakterielle Sekundärinfektionen sowie eine bleibende Muskelschwäche. Diese kann zu einer vollständigen Lähmung von Beinen, Armen, Zwerchfell oder Gesicht führen. Nistet sich der Virus im Gehirn, der Hirnhaut oder Rückenmark ein, kommt es zu bleibenden Schäden wie beispielsweise zur Erblindung. Bei Menschen mit eingeschränktem Immunsystem, beispielsweise bei Leukämiepatienten, droht die Gefahr einer Ausweitung von der Haut auf die inneren Organe. Dieser Krankheitsverlauf kann den Tod des Patienten herbeiführen.

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Auftreten des Varizella-Zoster-Virus während der Schwangerschaft

Für Schwangere, die keine Windpockenerkrankung hatten, stellt das Virus ein erhöhtes Risiko dar. Sie erkranken nicht an Gürtelrose, sondern an Windpocken als Erstinfektion. Für das ungeborene Kind, das kein ausgereiftes Immunsystem hat, endet die Erkrankung der Mutter im Extremfall tödlich. Eine Infektion zwischen der fünften und 24. Schwangerschaftswoche kann beim ungeborenen Kind zu Fehlbildungen am Skelett, Augenschäden und neurologischen Erkrankungen führen.

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veröffentlicht von: M.Foerster,