Gürtelrose: Neurologische Ausfälle

Herpes Zoster bedingt Schäden im Nervensystem

Bei der Gürtelrose kommen neurologische Ausfälle und schmerzende Empfindungen der Nerven relativ häufig vor. Da es sich um eine Virus-Infektion mit den Varizella-Zoster-Viren handelt, bei der eine Beeinträchtigung der Ganglien (Nervenbahnen) entsteht sind diese besonders anfällig für Schädigungen und Spätfolgen wie Taubheit, Lähmungen und Nervenschmerzen.

 Neurologische Ausfälle
© Klaus Eppele – Fotolia.com

 

Nach einer Erkrankung mit den Windpocken lagern sich diese in den peripheren Nervensträngen an. Leiden die Betroffenen unter starkem Stress oder einer Immunschwäche, brechen die Erreger aus und befallen die entsprechenden Nerven. Zudem lagern sich die Varizella-Zoster-Viren an den Nerven des Auges oder auf der Kopfhaut an.

Gürtelrose führt zu Taubheits-Gefühlen auf der Haut

Eine Infektion mit der Herpes zoster genannten Gürtelrose bringt nicht ausschließlich den charakteristischen Ausschlag mit sich. Die Patienten klagen gleichermaßen über den typischen Zosterschmerz. Dabei handelt es sich um eine Überempfindlichkeit der Nervenenden. Diese nennen sich in der Fachsprache Ganglien. Die Erreger breiten sich den Nervensträngen folgend aus. Speziell betrifft dies die peripheren Nerven entlang der Wirbelsäule.

Die durch die Viren überempfindlichen Nerven verursachen bei den Patienten enorme Schmerzen. Eine leichte Berührung führt bereits zu einer starken Reizung. Taubheitsgefühle kommen während einer Infektion mit den Varizella-Zoster-Viren ebenfalls vor. Bei einer Taubheit der Nervenenden sprechen die Ärzte von neurologischen Ausfällen durch die Gürtelrose.

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Diese betreffen nicht ausschließlich die Nerven der Rückenmuskulatur. Eine Erkrankung mit dem Herpes Zoster befällt unter Umständen jede Nervenwurzel. Die neurologischen Beeinträchtigungen bei den Rückennerven ziehen in der Regel kaum oder keine Folgen nach sich. Das taube Gefühl verschwindet, sobald die Krankheit abklingt.

 

Der nachhallende Zosterschmerz als neurologisches Problem

Jedoch gibt es Patienten, die auch längere Zeit nach der Gürtelrose-Infektion an einem starken Schmerz in den betroffenen Bereichen leiden. Die Mediziner sprechen in diesem Fall von einer langfristigen Beschädigung der Nerven. Es handelt sich hierbei um eine Post-Zoster-Neuralgie (PZN). Die neurologischen Ausfälle bei der Gürtelrose sorgen bei den betroffenen Patienten für eine ständige Überreizung der Ganglien. Dadurch spüren sie an den entsprechenden Nerven einen stetigen Schmerz.

Diese Post-Zoster-Neuralgie tritt bei den Patienten nicht im gleichen Ausmaß auf. Ihre Schwere variiert abhängig von dem Alter und der allgemeinen Verfassung der Erkrankten. Daher leiden vermehrt ältere Menschen mit einem schwachen Immunsystem an der neurologischen Beeinträchtigung. In den meisten Fällen verschwindet der nachhallende Zosterschmerz einen Monat nach der eigentlichen Infektion. Bei fünf Prozent der Patienten bleiben die neurologischen Ausfälle bei der Gürtelrose bis zu einem Jahr bestehen.

Zu einer dauerhaften Neuralgie kommt es ausschließlich dann, wenn sie keine rechtzeitige Therapie in Anspruch nehmen. Neben der Post-Zoster-Neuralgie existieren weitere neurologische Beeinträchtigungen, die eine Infektion mit den Varizella-Zoster-Viren auslöst.

 

Lähmungen im Gesichtsbereich durch die Viren

In einigen Fällen entsteht die Gürtelrose im Gesicht der betroffenen Personen. Hier befallen die Erreger den Nervus trigeminus. Dieser Nerv verbindet Augen, Nase, Stirn und Kopfhaut miteinander. Eine Beeinträchtigung der neurologischen Funktion führt unter Umständen zu einer temporären Lähmung einer Gesichtshälfte.

Oftmals entsteht bei der Gürtelrose in diesem Bereich nur das charakteristische Taubheitsgefühl. Befinden sich Nervenschäden in der Nähe des Nervus trigeminus, bezeichnen die Ärzte das Krankheitsbild als Trigeminus-Neuralgie. Neben diesem Nerv lagern sich die Gürtelrose auslösenden Erreger an den Sehnerv an. Dies führt zu Störungen der Sehkraft, einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Pupille oder einer vorübergehenden Sehschwäche.

Manche Gürtelrose-Patienten beklagen neurologische Ausfälle innerhalb des Gehörgangs. Diese betreffen vorwiegend den Hörnerv. Darum nennt sich die spezielle Komplikation der Erkrankung „Zoster oticus“. Symptomatisch zeigt sie sich durch:

  • eine Lähmung im Gesichtsbereich,
  • Taubheitsgefühlen auf einer Gesichtshälfte,
  • Schwindel
  • und Hörproblemen.

Stellen die Patienten bei einer Gürtelrose neurologische Komplikationen im Gesichtsbereich fest, suchen sie zwingend einen Arzt auf. Um langfristige Schäden zu vermeiden, gilt eine zeitnahe Therapie als dringend erforderlich.

 

Neurologische Ausfälle bei Gürtelrose zusammengefasst

Die Gürtelrose stellt eine durch Varizella-Zoster-Viren ausgelöste Krankheit dar. Die Erreger lagern sich vorwiegend an den peripheren Nervensträngen an und sorgen für eine Überreizung der Ganglien. Dies führt zu temporären Taubheitsgefühlen. Die neurologischen Ausfälle bei der Gürtelrose betreffen nicht ausschließlich Nerven im Rückenbereich. Auch die Nerven im Gesichtsbereich sowie der Sehnerv unterliegen unter Umständen Beeinträchtigungen. Bei neurologischen Schäden im Gesicht erfolgt eine schnelle Therapie.

weitere Informationen:

http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/herpes-zoster-post-zoster-neuralgie/was-ist-eine-guertelrose-und-eine-post-zoster-neuralgie/