Varizellen-IgA-Wert – Blutwert zur Diagnose der Gürtelrose

Durch Varizella Zoster ist IgA erhöht

Gelangen die Varizella-Zoster-Viren in den menschlichen Organismus, kommt es zur Bildung spezifischer Antikörper. Sie dienen als Immunantwort auf die Antigene. Zur eindeutigen Diagnose einer Gürtelrose-Infektion kontrollieren die Mediziner den Varizellen-IgA-Wert. Die Abkürzung IgA steht für das Immunglobulin A, das vorrangig in externen Flüssigkeiten vorkommt.

Dazu gehören beispielsweise Urogenitalschleim und Eingeweideflüssigkeiten. In diesen produziert der Antikörper eine relevante Abwehrbarriere gegen verschiedene Krankheitserreger.

Gürtelrose Bild am Rücken
21583850 – herpes zoster am Rücken Urheber: joloei / 123RF.com

 

Der Varizellen-IgA-Wert

Durch den Varizella Zoster ist das IgA erhöht. Hauptsächlich kommt das Immunglobulin A als sezernierter Antikörper vor. Das bedeutet, dass ihn spezielle Drüsenzellen absondern. Zu ihnen zählen beispielsweise die Zellen in der Mundschleimhaut. Demnach befindet sich das Immunglobulin A auch im menschlichen Speichel. Bereits hier wehrt der Antikörper Krankheitserreger ab. Kommt es zu einer Tröpfcheninfektion mit den Varizellen, gelangen die Erreger als Beispiel in den Mund der Betroffenen. Hier bilden die varizellenspezifischen IgA-Antikörper eine erste Abwehrreaktion.

 

Anzeige

Varizella Zoster und das Immunglobulin A

Das Varizellen-Immunglobulin A, kurz IgA genannt, gehört zu den spezifischen Antikörpern und somit zu dem aktiven Immunsystem. Der Anteil des IgA an den im Plasma befindlichen Antikörpern entspricht einem Zehntel. Vorrangig kommen die Immunglobuline A in Körperflüssigkeiten, beispielsweise im Speichel und in der Muttermilch, vor. Ihre Funktion besteht als sezernierte Antikörper. Daher bezeichnen die Mediziner das Immunglobulin A als SIgA. Bei einem Mangel der Antikörper erhöht sich das Infektionsrisiko der Patienten.

 

Was sagt der Blutwerte der Antikörper Varizellen-IgA-Wert aus?

Die Bestimmung des Varizellen-IgA-Werts erfolgt bereits bei Verdacht auf eine Infektion mit den Erregern. Dabei erhält das Immunglobulin A einen hohen diagnostischen Wert. Der Grund besteht darin, dass die Antikörper IgM bei einer Reinfektion mit den Varizella-Zoster-Viren nicht auftauchen. Ausschließlich die erhöhte Konzentration der Werte IgG und IgA gibt Aufschluss über die Erkrankung. Charakteristisch zeigt sich das Immunglobulin A für das MALT. Die Abkürzung steht für „mucosa associated lymphatic tissue“. Die Bildung der Antikörper erfolgt in der Tunica mucosa, der Schleimhaut.

Als Dimer durchqueren die IgA die Lamina epithelialis. Hierbei handelt es sich um die Schleimhautepithelschicht. Danach befinden sich die Antikörper in den Muzinen, welche die Schleimhäute umgeben. Die speziellen Schleimstoffe kommen vorrangig auf der Oberfläche der Mukosen vor. Das Immunglobulin A verfügt über vier Bindungsstellen für Antigene. Bei einer Erstinfektion oder einer Reinfektion mit den Varizella-Zoster-Viren, vermehren sich die Antikörper. Demnach zeigen sich die IgA durch Varizella Zoster erhöht.

In der sezernierten Form besteht das Immunglobulin A aus zwei Monomeren, die eine J-Kette verbindet. Dabei existieren im menschlichen Organismus zwei Unterklassen des Antikörpers. Sie nennen sich IgA1 und IgA2. Jedoch besteht bei einzelnen Patienten nicht die Möglichkeit, das IgA zu bilden. Der Name für die Erkrankung lautet selektiver Immunglobulin-A-Mangel. Besitzen die Betroffenen den Antikörper, erhöht sich IgA durch Varizella Zoster. Das bedeutet, dass das Immunglobulin A auf die Krankheitserreger reagiert. Durch das Elisa-Verfahren kommt es zu einer quantitativen Bestimmung der Antikörper.

Bei einem Wert von unter 30 Units pro Milliliter Serum besteht für die Patienten kein Grund zur Sorge. Auf eine Infektion mit Varizella Zoster weisen erst Werte zwischen 30 und 50 Units pro Milliliter Serum hin. Sie gelten als schwach positiv, sodass die Mediziner Folgeuntersuchungen durchführen. Deutlich über dem Normwert liegt eine Menge von über 50 Units pro Milliliter Serum. Hierbei zeigt sich IgA durch Varizella Zoster erhöht. In dem Fall steht eine Therapie der Gürtelrose im Fokus, sofern die Patienten keinen Ausschlag aufweisen.

 

Wann zeigt sich das Immunglobulin A erhöht?

Das IgA übernimmt die Abwehr von Antigenen an den Eintrittsstellen des Körpers. Dazu zählen die Schleimhäute

  • im Mund,
  • in der Nase,
  • im Verdauungssystem
  • und im Rachenraum.

 

Die Abwehrreaktion des IgA beschreibt der Wissenschaftler Per Brandtzaeg in seiner vom August 2013 stammenden Studie: „Secretory IgA: designed for anti-microbial defense“. Neben einer Erkrankung mit Gürtelrose gibt ein erhöhter Wert des Immunglobulins A Auskunft über eine mögliche Lebererkrankung oder eine Autoimmunkrankheit. Vorrangig bei akuten Infektionen steigt die Konzentration der jeweiligen Antikörper. Demnach weist ein hoher Wert auch auf eine primäre Varizellen-Infektion hin. Beim übermäßigen Genuss von Alkohol steigt das Immunglobulin A ebenfalls an.