Zoster Myelitis – Symptome und Behandlung

Myelitis als Komplikation der Gürtelrose

Bei der Rückenmarksentzündung Zoster Myelitis handelt es sich um eine schwerwiegende Komplikation der Gürtelrose. Die Ursache ist der Befall mit dem gleichen Virus, das die Gürtelrose verursacht.

Herpe-Zoster-Myelitis

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Die Ansteckung mit dem Varizella-Virus geschieht regelmäßig im Kindesalter. Der Ausbruch der Krankheit Windpocken folgt auf die Ansteckung mit den Viren. Nach dem Abklingen verbleiben Viren in der Nähe des Rückenmarks. Dort verursachen sie im höheren Alter eine Gürtelrose. In circa 20 % der Gürtelroseninfektionen kommt es zu einer Komplikation, wie der Zoster Myelitis. Diese Komplikation bedroht sowohl die Lebensqualität als auch das Wohlbefinden des Patienten erheblich.

Herpes-Zoster Myelitis – der unspezifischer Verlauf

Im Zusammenhang mit Zoster-Viren kommt es zu einer Transversen Myelitis. Diese betrifft ein spezifisches Gebiet im Rückenmark. Daneben tritt eine zosterielle Myelitis begleitend mit anderen Symptomen auf. Die Entzündung befindet sich entweder in einem konkreten Bereich, wie bei der Transversen Myelitis oder im gesamten Querschnitt des Rückenmarks. Diese Form trägt den Namen disseminierte Myelitis.

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Mehrere Verlaufsformen kommen je nach Patient vor. Ein Drittel der Patienten klagt über grippeähnliche Symptome im zeitlich engen Zusammenhang. In diesem Fall liegt die Infektion mit dem Zoster-Virus nicht lange zurück. Andere Patienten stellen Beschwerden im Sinne der Myelitis unabhängig von anderen Symptomen fest. In diesen Fällen stimulieren die Viren die körpereigenen Abwehrmechanismen auf prekäre Art. Bisher gehen Mediziner davon aus, dass die eigenen Abwehrzellen das Rückenmark angreifen. Letzteres Vorgehen typisiert die Rückenmarksentzündung im Zusammenhang mit dem Zoster-Virus.

 

Symptomatik der zosterbedingten Myelitis

Die Symptome entwickeln sich in Abhängigkeit von der Infektion mit dem Virus. Die Komplikation tritt nach Stunden oder Wochen auf. Teilweise bleibt die Rückenmarksentzündung auf Jahre aktiv.

Bei der Hälfte der Patienten klingen die akuten Symptome nach einem Tag ab. Typisch Beschwerden der Patienten sind Schwächegefühle einzelner Extremitäten. In anderen Fällen kommt es zu Fehlfunktionen der Blase oder des Darms. Abhängig vom befallenen Abschnitt des Rückenmarks entstehen Probleme der Sensibilität. Patienten reagieren vermindert auf thermische Reize oder Schmerzen. Taubheitsgefühle und Wahrnehmungsstörungen kommen ebenfalls vor.

Ein Pochen in der Wirbelsäulenregion sowie Bewegungsschmerzen folgen auf die unspezifischen Symptome. Weiterhin stellen Mediziner krampfartige Vorfälle und Lähmungen fest. Bei einem geringen Prozentsatz der Patienten kommt es zu einer vorübergehenden Querschnittslähmung.

Sonderfälle des Zoster Myelitis

Bei einigen lokal begrenzten Rückenmarksentzündungen entstehen andere Symptome. Die Myelitis cervicalis tritt im Rückenmark der Halswirbelsäure auf. Dementsprechend klagen Patienten über Schluckbeschwerden, Steifigkeit im Kopfbereich und Nackenschmerzen. Entzündungen im Thoraxbereich äußern sich in asthmatischen Symptomen. Sie wirken sich auf die Funktionsweise des Herzens, des Magens und benachbarter Organe aus.

 

Behandlung und Gefahrstellung

Im Gegensatz zu anderen Myelitiden bedarf es bei der Myelitis als Komplikation der Gürtelrose der intensiven Behandlung. Als erste Maßnahme erhält der Patient ein Mittel, welches das Verbreiten der Viren hemmt. Sodann erfolgt das Behandeln der Symptome. Insbesondere bei Verdauungsbeschwerden und Lähmungen bedarf es schneller Hilfe, damit der Körper nicht schwächer wird.

Ältere Menschen und immunschwache Personen sind in besonderem Maße den Folgen einer Zoster myelitis ausgesetzt. Ihr Immunsystem greift zwar nicht in starkem Maß die eigenen Zellen an, jedoch wirkt es schwächer gegen Bedrohungen durch Infektionen. Aus diesem Grund kommen Komplikationen bei diesen Personengruppen häufiger vor.

 

Abgrenzungsprobleme bei der Zoster myelitis

Eine Rückenmarksentzündung ist von einer Entzündung der Häute des Marks zu unterscheiden. Regelmäßig treten beide Erkrankungen parallel auf. Die Entzündung der Häute ruft Vorstadien der zosteriellen Myelitis hervor. Dazu zählen die Rückenmarkswassersucht sowie Eiterungen im betroffenen Bereich. Bei der Wassersucht handelt es sich um Ansammlungen von Flüssigkeit im Bereich der Wirbelsäule. Sie bilden ein Geschwulst an der Außenseite.

Die Zoster Myelitis bedarf der symptomatischen Behandlung. Es handelt sich um eine schwer abgrenzbare Komplikation der Gürtelrose. Der Verlauf unterscheidet sich von Patient zu Patient und erhält spät eine endgültige Typisierung.

 

veröffentlicht von: M.Foerster,  © fotoliaxrender – Fotolia.com