Gürtelrose ohne Symptome

Erkrankung ohne den typischen Hautausschlag

In manchen Fällen tritt eine Gürtelrose ohne Symptome auf. Der typische Hautausschlag mit Bläschen bleibt aus. Als typisches Symptom der Gürtelrose gilt der Hautschlag mit seinen charakteristisch gruppierten Bläschen. Experten bezeichnen diesen als Zoster.

Eine unspezifische Rötung macht innerhalb von zwölf bis 24 Stunden den mit klarer Flüssigkeit gefüllten Bläschen Platz. Nach einigen Tagen brechen diese bei einem typischen Krankheitsverlauf auf. Daraus entstehen Krusten, die das Ende des Ausschlags anzeigen. In der Regel dauert es zwei bis drei Wochen, bis diese Symptome verschwinden.

Verlauf einer Gürtelrose ohne Bläschen

Eine Gürtelrose ohne Bläschen bezeichnet der Mediziner als „Zoster sine herpete“. Bei dieser Erscheinungsform der Gürtelrose empfindet der Patient nur die typischen Schmerzen. Auf seiner Haut finden keine Veränderungen statt. Es fehlt das typische Ausbreitungsmuster des Ausschlags, durch das die Gürtelrose ihren Namen erhält. Sie zieht sich wie ein Gürtel an der Hautoberfläche entlang.

Dabei spiegelt der Hautausschlag die Ausbreitung der Viren an den Nervenbahnen wider. Der in der Regel einseitig auftretende Ausschlag grenzt die Herpes-Zoster-Infektion gegenüber anderen Erkrankungen ab.

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Schmerzen bei der Gürtelrose ohne Symptome

Patienten mit „Zoster sine herpete“, fühlen, wie die Patienten mit Bläschen, die typischen, zosterassoziierten Schmerzen. Das die Gürtelrose verursachende Varizella-Zoster-Virus greift die Nervenstränge an.

Es kommt zu neuropathischen Schmerzen, die sich als Brennen oder Stechen äußern. Patienten berichten von dumpfem, immer wieder aufflammendem Schmerzgefühl. Die mit der Gürtelrose einhergehenden Schmerzen machen die Erkrankung für die Betroffenen unangenehm. Besonders die postzosterische Neuralgie bereitet Menschen Probleme.

Krankheitsverlauf bei einem „Zoster sine herpete“

Ähnlich der normalen Gürtelrose durchläuft der Patient mit einem „Zoster sine herpete“ zuerst das Prodromalstadium. In dieser frühen Phase der Erkrankung treten noch keine spezifischen Symptome auf. Allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber,

Abgeschlagenheit und Müdigkeit plagen den Patienten. Diese Phase im Krankheitsverlauf hält bei der Gürtelrose etwa drei bis fünf Tage an. Im Prodromalstadium kommt es des Weiteren zu Missempfindungen an den betroffenen Hautpartien. Das nennt der Mediziner Parästhesien. Sie äußern sich als dumpfes Gefühl oder Kribbeln bei Berührungen. Mit Fortschreiten der Krankheit verwandeln sich diese Missempfindungen in Schmerzen.

Erschwerte Diagnose bei Gürtelrose ohne Bläschen

Die Diagnose fällt bei einem „Zoster sine herpete“ deutlich schwerer als bei einer Gürtelrose mit dem typischen Hautausschlag. Der Arzt sieht die halbseitigen, gürtelförmigen Segmente mit Bläschen, wobei ihm der Patient Schmerzen aus diesen Hautpartien berichtet. Im Anfangsstadium sowie bei der Gürtelrose ohne Hautausschlag erkennen Mediziner die Erkrankung oft nicht. Bei beiden tritt neben den Schmerzen nur eine Rötung der Haut auf. Patienten projizieren die Schmerzen auf innere Organe. Diese Verwechslung führt zur Diagnose anderer Krankheiten. Entsprechend der Lokalisation der Gürtelrose verwechseln sie diese mit:

In Fällen wie beim „Zoster sine herpete“ sichert der Arzt seine Diagnose mit einem Antigennachweis oder einer Viruskultur. Der Arzt erhält die Resultate nach zwei bis vier Tagen oder in dringenden Fällen zwischen zwei bis 24 Stunden.

Behandlung bei „Zoster sine herpete“

Gürtelrose stellt eine selbstlimitierende Erkrankung der Haut und der Nerven dar. Die Symptome Schmerzen und Ausschlag vergehen nach zwei bis drei Wochen. Daher geben Ärzte in den seltensten Fällen und ab einem bestimmten Alter Virostatika zur Eingrenzung der Viren. Älteren Patienten raten Mediziner zur sofortigen virostatischen Therapie, um Komplikationen zu vermeiden.

Ohne Bläschen und Hautausschlag verzichtet der Patient mit einem „Zoster sine herpete“ auf Cremes und Schüttelmixturen. Solche dienen dem Austrocknen der Bläschen bei Gürtelrose. Die Behandlung mit Lokaltherapeutika benötigt der Patient nicht. Zur Schmerzbekämpfung bekommt er Paracetamol, nichtsteroidale Antirheumatika, Opioide, Tramadol und trizyklische Antidepressiva. Fallen die Schmerzen erträglich aus, verzichtet der Patient auf Medikamente und wartet auf das Nachlassen der Symptome.

Gürtelrose geht nicht in jedem Fall mit dem typischen Hautausschlag einher. In manchen Fällen tritt sie als Gürtelrose ohne die Symptome auf. Patienten fallen oft einer Fehldiagnose zum Opfer, da sie nur unspezifische Schmerzen empfinden

veröffentlicht von: M.Foerster,