Gürtelrose Ansteckung

Infektionswege

Die Ansteckungsgefahr bei Gürtelrose ist deutlich geringer als bei der Ersterkrankung Windpocken, ein potentielles Risiko der Ansteckung besteht für jeden der noch keine Windpocken hatte, durch eine Kontakt- oder Schmierinfektion. Die Ansteckung bei Gürtelrose erfolgt über den Inhalt der Haut-Bläschen (Schmierinfektion) und kann nicht über die Luft oder Atmung erfolgen (Tröpfcheninfektion). Wenn man selber von Gürtelrose betroffen ist, sollte man trotzdem vorsichtig sein und andere nicht in Gefahr bringen.

Krankheitsverlauf der Gürtelrose
Phasen und Krankheitsverlauf der Gürtelrose 74609884 Copyright: vonuk bigstockphoto

 

 

Übertragung

Übertragbar ist die Gürtelrose nur durch Schmier- bzw. Kontaktinfektion, das heißt durch direkten Kontakt mit der in den Bläschen befindlichen Flüssigkeit. Über 95% der Erwachsenen haben allerdings Antikörper gegen den Varizella-Zoster-Virus gebildet, da sie im Kindesalter an Windpocken erkrankt sind. Nur 25% der teilimmunen Erwachsenen erkranken einmal im Leben an einer lokalisierten Zweitmanifestation in Form von Gürtelrose.

Wie stellt sich der Infektionsweg der Gürtelrose dar?

Bei der Gürtelrose handelt es sich um die Krankheit Herpes Zoster. Diese löst die Varizella-Zoster-Viren aus. Gelangen sie in den Körper, weisen sie einen bestimmten Infektionsweg bei der Gürtelrose auf. Bei dem ersten Kontakt mit den Erregern leiden die Betroffenen an den Windpocken. Klingen diese ab, bleiben die Varizella-Zoster-Viren im Körper. Sie lagern sich in den Nervenzellen des Rückenmarks ab. Vorwiegend in Stress-Situationen reaktivieren sie sich, die Gürtelrose bricht aus. Dabei handelt es sich nicht um eine erneute Infektion.

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Windpocken bildet die Erst-Infektion

Der Infektionsweg der Ansteckung mit Gürtelrose zeigt sich bei allen Patienten auf die gleiche Weise. Dabei bewirken die Erreger, die Varizella-Zoster-Viren, keine sofortige Erkrankung mit dem Herpes Zoster. Stattdessen leiden die Betroffenen an den Windpocken. Dies geschieht ausschließlich, wenn sie im Vorfeld niemals Kontakt mit dem Erreger aufwiesen. Die Windpocken zählen zu den ansteckenden Krankheiten. Daher verbreiten sich die Varizella-Zoster-Viren schnell von einem Wirt auf den nächsten.

Klingt die Krankheit ab, verschwinden diese nicht komplett aus dem Organismus. Stattdessen setzt sich der Infektionsweg der Gürtelrose fort. Die Erreger verbleiben im Körper der Patienten. Entlang der Spinalganglien wandern sie zu dem peripheren Nervensystem. Dabei handelt es sich um die Nerven im Bereich des Rückenmarks. Als Ganglien bezeichnen Mediziner die Nervenknoten, aus dem der jeweilige Nerv entspringt.

Die Varizella-Zoster-Viren lagern sich in diese Ganglien ein. Dabei nisten sie sich in die entsprechenden Zellen ein. Nach einer überstandenen Infektion mit den Windpocken entwickelt der Körper eine lebenslange Immunität gegen diese Erkrankung. Diesen Umstand nutzen die Viren. Die Leukozyten bekämpfen die Erreger nicht, sobald diese sich in den Ganglien befinden. Hier zeigen sie sich latent.

Das bedeutet, dass die Erreger in diesem Zustand keine Infektion hervorzurufen vermögen. In der Zeit, in der sie „schlafen“, bewirken die Varizella-Zoster-Viren keine erneute Ansteckung. Diese Station des Infektionswegs der Gürtelrose nennt sich Latenzzeit. Trotz der Ruhephase zeigt sich der Organismus von den Erregern infiziert. Die Mediziner sprechen von einer symptomlosen Infektion.

Was ist die Latenzzeit?

Die Latenzzeit bei dem Herpes Zoster dauert unter Umständen mehrere Jahre. Viele Menschen erkranken in ihrer Kindheit an den Windpocken, sodass sich die Latenz bis in das Erwachsenenalter zieht. Aus diesem Grund existiert bei der Gürtelrose keine Inkubationszeit. Es existieren verschiedene Faktoren, die einen Ausbruch der Erkrankung begünstigen. Zu ihnen zählen:

  • Stress,
  • ein schwaches Immunsystem,
  • Fieber,
  • Hautreizungen
  • bakterielle Infektionen
  • sowie virale Erkrankungen.

In diesen Fällen setzt sich der Infektionsweg der Gürtelrose fort. Die Varizella-Zoster-Viren reagieren auf die temporäre Schwäche des Immunsystems. Es kommt zu einer Reaktivierung der Erreger. Hierbei treten die Viren aus den Ganglien aus. Sie lagern sich stattdessen an den oberflächlichen Hautzellen an. Bei ihnen handelt es sich um die Epithelzellen. Bereits in diesem Stadium bemerken die Patienten ein unangenehmes Gefühl an der betreffenden Stelle.

Juckreiz sowie Spannungen im Bereich des Hautareals entstehen. In der Regel setzen sich die Varizella-Zoster-Viren speziell an einer Nervenbahn fest. Da sich diese untereinander kaum kreuzen, lagern sich die Viren geradlinig auf der Haut, im Regelfall im Bereich des Rückens an. Daher erhielt die Krankheit ihren Namen „Gürtelrose“. In Ausnahmefällen betrifft die Erkrankung mehrere Nervenstränge oder den gesamten Rückenbereich.

Gelangen die Epithelzellen mit den angelagerten Erregern an die Oberfläche der Haut, bricht die Infektion aus. Dabei wandern die Viren entlang der Nerven zu den Nervenwurzeln. In der Fachsprache bezeichnet dies einen retrograden axonalen Transport. Auf der Oberfläche der Haut bildet sich die charakteristische Röte. Ebenso zeigen sich die Zoster-Bläschen. Bei diesen handelt es sich um rote Pickelchen, die eine eitrige Flüssigkeit enthalten.

In diesem Sekret befinden sich zahlreiche Herpes-Zoster-Viren. Beim Öffnen der Pusteln gelangt die Flüssigkeit mitsamt den Erregern auf die Haut. In diesem Stadium des Infektionsweges der Gürtelrose gilt die Krankheit als ansteckend. Der Patient selbst erkrankt beispielsweise an Folge-Infektionen. Hierbei lagern sich die Erreger an bisher nicht betroffenen Nervensträngen an. Gesunde Menschen stecken sich ebenso mit den Varizella-Zoster-Viren an.

Sofern sie keine Immunität vorweisen, leiden sie durch den Kontakt mit dem Erkrankten an Windpocken. Auch nach der überstandenen Infektion mit Herpes Zoster bleiben die Viren im Körper. Sie vermögen, sich jederzeit zu reaktivieren. Jedoch zeigen sich folgende Infektionen weniger schmerzhaft und anhaltend als die Primärinfektion mit der Gürtelrose.

Ansteckungswege Gürtelrose

Der Infektionsweg der Gürtelrose unterscheidet sich bei den Patienten im Regelfall nicht. Die Varizella-Zoster-Viren gelangen in einen bislang nicht infizierten Organismus. Hier lösen sie Windpocken aus und bleiben nach der Infektion im Körper. Sie lagern sich in den Ganglien an und bleiben latent. Ein schwaches Immunsystem sorgt für die Reaktivierung der Erreger. Der charakteristische Ausschlag entsteht. In diesem Stadium ist der Herpes Zoster ansteckend.

 

Gürtelrose – wer kann sich anstecken?

Der Varizella-Zoster-Virus löst Herpes Zoster und Windpocken (Schafblattern) aus. Im Gegensatz zu den Varizellen ist die Gürtelrose weniger ansteckend. Die Übertragung der Varizella-Zoster-Viren (VZV) erfolgt durch den Kontakt mit dem Inhalt der Bläschen. Es kommt zu einer sogenannten Schmier-Infektion. Diese verursacht statt der Gürtelrose in bestimmten Fällen die Windpocken. Eine Übertragung über die Luft erfolgt nicht.

Im Zuge der Gürtelrose bildet sich ein Ausschlag mit Bläschen, deren Inhalt aus einer mit Viren angereicherten Flüssigkeit besteht. Durch den Kontakt mit dem Bläscheninhalt stecken sich einzig Menschen an, die noch nie an Windpocken erkrankten. Sie gehören zur Gefahrengruppe. Nach der Kontagion erkranken Betroffene zunächst an den Schafblattern.

Die Gürtelrose tritt einzig als Zweitmanifestation auf. Um die Krankheit auszulösen, geht ihr zwingend eine Infektion mit Windpocken voraus. Für Personen, die bereits die Kinderkrankheit durchmachten, bergen Varizella-Zoster-Viren keine Gefahr. Eine direkte Ansteckung mit Gürtelrose ist nicht möglich.

Durch den Varizella-Zoster-Virus gefährdete Personen

Die Gürtelrose gefährdet Schwangere und ihr ungeborenes Kind nicht direkt. Von den Herpes-Zoster-Patienten halten sich ungeimpfte werdende Mütter, die bisher nicht an den Varizellen erkrankten, vorbeugend fern. Infiziert sich eine solche Schwangere mit dem Virus, überträgt sie die Viren über die Plazenta auf das Kind. Ein Abort droht.

Ein weiteres Risiko ist die Ansteckung der Mutter kurz vor oder nach der Geburt. Schwangere, die nie in Kontakt mit dem Windpocken-Virus kamen, meiden Patienten mit einer akuten VZV-Infektion zwingend. Erkrankt die werdende Mutter an der Gürtelrose, fürchtet sie keine Gefahr für das für das ungeborene Kind. Immungeschwächte, beispielsweise Krebspatienten oder HIV-Positive, zählen ebenfalls zur Risikogruppe.

Ansteckung vermeiden

Die mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen öffnet der Patient nicht. Ihr Inhalt birgt eine hohe Ansteckungsgefahr mit dem Virus. Sind diese trocken und fallen ab, ist die Gefahr vorüber und die Gürtelrose nicht ansteckend. Der Herpes-Zoster-Patient und seine pflegenden Personen achten für die Zeit der Erkrankung vermehrt auf die Hygiene. Nach dem Kontakt mit infizierten Hautstellen waschen sie sich gründlich die Hände und desinfizieren sie. Risikogruppen meiden den Umgang mit Herpes-Zoster-Patienten.

Wer bereits an Windpocken erkrankte, tritt gefahrlos mit Herpes-Zoster-Patienten in Kontakt. Ein Risiko besteht für Personen, die noch keine Varizellen durchmachten. Die Bläschen, die sich bei der Gürtelrose bilden, enthalten Flüssigkeit. In dieser verstecken sich Varizella-Zoster-Viren, die Windpocken auslösen. Ein Herpes Zoster befällt ausschließlich Personen, die sich vormals mit Varizellen infizierten. Eine vorbildliche Hygiene vermeidet die Ersterkrankung „Windpocken“ durch Kontakt mit einem Herpes-Zoster-Patienten.

„Wie lange ist man selbst ansteckend?“

Ansteckend ist man bis die Bläschen komplett verkrustet sind und die Schuppen vom Ausschlag abfallen.  Die Bläschen nicht öffnen, da der Inhalt Viruspartikel enthält und hochinfektiös ist.

„Gürtelrose kann bei Menschen die keine Windpocken hatten Windpocken auslösen.“

Wenn sich Menschen, die noch nicht an Windpocken erkrankt waren, von einem an Gürtelrose Erkrankten anstecken, löst dies keine Gürtelrose, sondern Windpocken aus. Ein gewisser Schutz gegen Windpocken und Gürtelrose kann durch eine Impfung gegen die Varizellen erreicht werden.

Im Gegensatz zu Windpocken ist Gürtelrose weniger ansteckend als andere Herpes-Erkrankungen. Herpes Zoster die Gürtelrose wird durch Herpes Viren verursacht die bei der Erstinfektion und den daraus enstehenden Windpocken sogar durch die Luft gefährlich sind. An Gürtelrose Erkrankte können Kindern und Erwachsenen die noch nie mit Herpes Zoster in Berührung gekommen sind anstecken und dabei Windpocken auslösen!

Sonderfälle und Risiken

Ansteckung im Krankenhaus

Wenn es zu Herpes Zoster im Krankenhaus kommt sind folgende Maßnahmen durchzuführen.

  • betroffene Patienten dürfen nur in Zimmern untergebracht werden wo auch immune Patienten liegen,
  • es gelten besondere Hygieneregeln (Händedesinfektion nach jedem Kontakt )
  • Neugeborene Babys müssen von mit Herpes Zoster infizierten Müttern getrennt werden
  • Windzug und Klimazirkulation müssen beachtet werden
  • Besucher müssen Händedesinfektion vor und nach dem Besuch beachten
  • Isolierung der Patienten erfolgt bis nach der vollständigen Abheilung der Bläschen
  • Pflegematerialen und Zubehör darf nur für einen Patienten sein
  • Betreuung der Patienten nur durch immunes Personal

Risiko weiterer Herpes Krankheiten nach Gürtelrose

Nach einer Herpes Zoster Infektion kann es zur Verschleppung der Viren kommen, dabei entstehen meist unangenehme bis sehr gefährliche Folgekrankheiten.

  • Zoster ophthalmicus: dabei gerät das Virus in die Schleimhäute der Augen und kann zur Hornhauttrübung und in seltenen Fällen zur Erblindung führen
  • Mundfäule: sehr schmerzhafter Bläschenbefall an den Mundschleimhäuten
  • infektiöse Komplikation: bakterielle Superinfektion der Schleimhäute
  • Zoster oticus: Infektion der Ohren, bei der die Gefahr einer Gesichtslähmung entsteht

Literatur und Nachweise:

  • Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen/ Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V.
  • Harrisons Innere Medizin. Dt. Ausg. der 17. Aufl. Hrsg. der dt. Ausg. M. Dietel et al. ABW Wiss.-Verl. GmbH, 2009, S. 11369–1373
  • www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.htm
    http://www.cdc.gov/shingles/ 
  • http://www.cdc.gov/shingles/hcp/clinical-overview.html, http://www.cdc.gov/shingles/hcp/diagnosis-testing.html