Gürtelrose Diagnose durch den Arzt – So verläuft die ärztliche Anamnese

Nachdem erste Anzeichen der Gürtelrose meist durch den Betroffenen festgestellt werden, sollte dann zur sicheren Diagnose der Gürtelrose ein Arzt hinzugezogen werden. Meist kann schon der Hausarzt durch einen Blick auf die Hauterscheinungen eine sichere Diagnose stellen. Vereinzelt tritt die Krankheit ohne eindeutige Anzeichen auf.

In diesen Fällen bringen Labortests Gewissheit. Eine schnelle Diagnose zeigt Relevanz für den weiteren Verlauf des Herpes zoster, da die Medikamente bei einer frühen Anwendung besser wirken. Ein reaktivierter Varizella-Zoster-Virus löst die Gürtelrose aus. 

Hautarzt untersucht Bläschen bei Gürtelrose Copyright: Serhii Bobyk bigstockphoto

Das erfahren Sie zum Thema:

Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine Neuerkrankung nach einer Windpockeninfektion, die bereits Jahre zurückliegt. Wenn sie ausbricht, werden rechtzeitige Untersuchung und Behandlung notwendig. Denn nur so lassen sich Komplikationen vermeiden, die nicht nur unangenehm, sondern unter Umständen sogar tödlich sind.

Je früher Diagnose und Therapie erfolgen, desto besser sind die Aussichten auf schnelle Heilung ohne eine Verschlechterung des Krankheitsverlaufes.

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Sollten sich erste Anzeichen einer Gürtelrose im Gesicht bemerkbar machen, muss man sofort einen Arzt aufsuchen. Der Befall des Gesichtsnervs führt zu vorübergehendem Verlust der Mimik. Wenn Augen oder Ohren betroffen sind, drohen schlimmstenfalls Taubheit oder Erblindung.

In früheren Stadien vor dem Auftreten der Wundrose ist eine Diagnose meist schwierig. Anfängliche Schmerzen im Brustbereich sind von Herzinfarkten und Lungenentzündungen, die grippeähnlichen Symptome von einer Grippe oder Erkältung abzugrenzen. Im Bauchbereich gilt die Differenzialdiagnose der Unterscheidung von Gallen- oder Nierenkoliken oder Bandscheibenvorfall. Ein schwaches Immunsystem durch HIV-Infektion, Chemotherapie oder Bestrahlung oder bei Vorliegen einer Leukämie begünstigt den Ausbruch der Gürtelrose.

Gürtelrose ist oftmals das erste Anzeichen des AIDS. Um eine Gürtelrose voller Ausprägung zu diagnostizieren, reicht dem Arzt ein Blick auf den typischen Hautausschlag. Auf jeden Fall wird Ihr Arzt Sie fragen, ob Sie in der Kindheit Windpocken hatten und ob sie nicht dagegen geimpft wurden. Windpocken verlaufen allerdings des öfteren ohne typischen Hautausschlag.

Oft gehen Patienten erst nach der Hauptphase einer Gürtelrose zum Arzt, weil die Schmerzen einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN) unerträglich werden. Dann muss sich der Arzt zunächst einen Überblick über das Ausmaß der Nervenschädigung verschaffen. Dazu überprüft er die auftretenden Empfindungsstörungen. Sollte ein genauer Nachweis einer VZV-Infektion notwendig sein, erfolgt dieser mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR).

Diese ermöglicht die exponentielle Vervielfältigung von DNA mithilfe eines abgewandelten bakteriellen Enzyms, einer DNA-Polymerase. Selbst wenige Viruspartikel aus Körperflüssigkeit oder den Pusteln des Hautausschlages reichen für einen solchen spezifischen Nachweis aus. So etwas ist bei untypischem Krankheitsverlauf notwendig, wenn sonstige Diagnosemaßnahmen kein Ergebnis bringen, etwa bei Menschen mit akuter Immunschwäche.

Im Blutserum führen VZV zu einem Anstieg von spezifischen Antikörpern der Klassen IgG, IgA und IgM. Diese kann man mit dem sogenannten ELISA- oder IFAT-Verfahren photometrisch oder kolorimetrisch untersuchen. Vor allem IgA ist deutliches Indiz für eine neuerliche VZV-Infektion. IgG dienen der Unterscheidung von einer Erstinfektion mit Windpocken. Erhöhte Titer von IgM-Antikörpern fehlen mitunter bei Patienten mit Herpes zoster.

Bei Komplikationen mit Beteiligung von Rückenmarks- und Hirnhäuten nimmt der Arzt eine Liquoruntersuchung vor. Dazu entnimmt er Flüssigkeit (Liquor) aus dem Raum um das Rückenmark oder das Gehirn mit einer Nadel. Diese Untersuchung nimmt der Arzt vor, wenn das VZV zu Bewusstseinsstörungen und Lähmungserscheinungen führt.

Erster Schritt zur Diagnose

Die Anamnese beinhaltet die Befragung des Patienten sowie die Analyse seiner Krankengeschichte. Vor-Erkrankungen geben dem Arzt wichtige Hinweise auf mögliche Diagnosen. Weiß der Mediziner über die Vorgeschichte Bescheid, hilft ihm das, die Anzeichen richtig zu deuten. Bei der Diagnose Gürtelrose kommt diese Tatsache zum Tragen, da eine Windpocken-Erkrankung im Kindesalter den entscheidenden Hinweis gibt.

Als relevant erweisen sich Angaben über regelmäßig eingenommene Medikamente. Der Arzt stellt bei der Eigen-Anamnese dem Patienten gezielte Fragen, um die Diagnose zu erstellen. Zu Geschehnissen im Babyalter befragt er in Fremd-Anamnese die Eltern oder andere Verwandten. Die gesammelten Informationen helfen, die vorherrschende Erkrankung zu diagnostizieren. Bei einem Erstbesuch füllt der Patient einen ausführlichen Fragebogen aus. Später ergänzt ihn der Arzt je nach Symptomen mit weiteren Fragen.

Diagnostische Verfahren zur Erkennung der Gürtelrose

Diagnose der Erkrankung bei voller Ausprägung

Eine voll ausgeprägte Gürtelrose diagnostiziert der Arzt aufgrund der charakteristischen Symptome, dem Aussehen und dem bisherigen Verlauf mit bloßem Auge.

Diagnose im Anfangsstadium

Die Diagnose im Anfangsstadium fällt dem Arzt mit bloßem Auge besonders schwer. Um die Erkrankung sicher nachzuweisen und von anderen Erkrankungen abzugrenzen, bedarf es bestimmter Tests. Zu diesen gehören welche, die den Varizella-Zoster-Virus direkt oder indirekt nachweisen:

VZV-Nukleinsäurenachweis durch PCR

→ direkter Virusnachweis

PCR bedeutet Polymerase Kettenreaktion. Der Arzt setzt diese Art des Nachweises ein, sobald er eine Gürtelrose vermutet, die Kennzeichen dafür jedoch nicht eindeutig sind beziehungsweise nur in geschwächter Form vorliegen. Während des Tests vervielfältigt der Mediziner die Erbsubstanz DNA in vitro mit der Hilfe des Enzyms DNA-Polymerase. Die Tatsache dass die Produkte vorheriger Zyklen, die Ausgangsstoffe für die nachfolgenden Zyklen bilden, macht eine exponentielle Vervielfältigung möglich. Diesen Vorgang beschreibt der Begriff „Kettenreaktion“.

Immunfluoreszenz-Test

→ direkter Virusnachweis mittels Zellkulturen

Der Erregernachweis geschieht durch Isolierung des Virus mithilfe von Zellkulturen. Als Untersuchungsmaterial dienen Liquor, EDTA-Blut (mit einem Gerinnungshemmer behandeltes Blut), durch bronchoalveoläre Lavage gewonnenes Material (zum Beispiel Schleim) sowie Bläschenflüssigkeit. Der Nachteil des IF-Tests: Er ist aufwendig, wenig sensitiv und langwierig.

Antikörpernachweis mittels serologischer Verfahren

→ indirekter Virusnachweis

Zum Nachweis spezifischer Antikörper verwendet der Mediziner die Verfahren ELISA und IFAT. Als Untersuchungsmaterial dient ihm Serum. Im Fall meningo-enzephalitischer Verlaufsformen (kombinierte Entzündung der Hirnhaut und des Gehirns) verwendet er die als Liquor bezeichnete Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit des Patienten. Eine hohe Aussagekraft besitzen beim Herpes zoster die spezifischen IgA-Antikörper. Die IgM-Antikörper fehlen unter Umständen.

Anzeichen als Betroffener

Die Symptome der Gürtelrose zeigen sich anhand zweier typischer Anzeichen:

  • mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen auf der Haut,
  • brennende Schmerzen an diversen Körperstellen.

Ähnlich wie bei den Windpocken manifestiert sich der Virus auf der Haut. Dabei genügt eine Blick-Diagnose. Nur in wenigen Fällen ist ein Test zum Nachweis des Erregers notwendig.

Der Hautausschlag erscheint häufig in Streifen am Brustkorb oder auf dem Rücken. Manchmal befällt er Beine, Arme oder die Leistengegend. Ein Ausschlag am Kopf liegt ebenfalls im Bereich des Möglichen. Die Schmerzen sind intensiv und nicht zu ignorieren. Nur bei einer frühen Diagnose der Gürtelrose entfalten die Medikamente ihre ganze Wirkung. Deshalb ist ein Arztbesuch beim kleinsten Verdacht unumgänglich.

Wer innerhalb von 48 Stunden die Behandlung beginnt erleichtert den Krankheits-Verlauf. Das Risiko von Komplikationen oder einer postzosterischen Neuralgie bleibt somit minimal.

Weiterführende Methoden zur Diagnose von Gürtelrose

In einigen Fällen verursacht der Virus keine sichtbaren Symptome. Dann stehen folgende Diagnose-Methoden zur Verfügung:

Die Blut-Untersuchung weist Antikörper gegen den Virus nach. Da aber jeder Erkrankte von den Windpocken in der Kindheit einen erhöhten Spiegel an Antikörpern in sich trägt, gilt der Test nicht als sicher.

Ein akuter Ausbruch der Gürtelrose ist anhand einer erhöhten Lymphozytenzahl zu erkennen. Gleichzeitig zeigt sich im Blutbild eine Erhöhung der Plasmazellen sowie eine verringerte Anzahl Leukozyten.

Im Blutserum befinden sich Antikörper. Es sind Immun-Globuline, spezielle Proteine. Sie markieren die Erreger, sodass andere Zellen sie unschädlich für den Körper machen. Sie sind in fünf Klassen mit Unterklassen eingeteilt: lgG, lgA, lgM, lgD, lgE. Bei einer an Gürtelrose erkrankten Person ist der Wert der Immun-Globuline lgG stark erhöht. lgA sind ebenfalls nachzuweisen.

Das Labor testet die Bläschen-Flüssigkeit mithilfe der Polymerase-Ketten-Reaktion. Dieses Mittel der Diagnose weist winzige Teile des Erbgutes der Erreger und Viren nach. Der Immun-Fluoreszenz-Test dient demselben Zweck. Die beiden oben genannten Diagnose-Verfahren verwenden Ärzte auch zum Nachweis von Erregern im Hirnwasser. Sie sichern in komplexen Fällen die Diagnose von Gürtelrose ab.

Viren-Nachweis nach Reaktivierung von Dr. Wielfried Bieger

Die Untersuchung der Hirnflüssigkeit ist bei Symptomen wie Lähmungen oder Bewusstseins-Störungen notwendig. Diese geben Hinweise auf einen Befall des Rückenmarks oder des Gehirns. Beim Gewebetest weist der Arzt die für Gürtelrose typischen Zellkulturen nach. Mit einer Lumbal-Punktion entnimmt der Mediziner dem Rückenmark Flüssigkeit, um sie zu untersuchen.

Mögliche Fehl-Diagnosen von Gürtelrose

Der wissenschaftliche Name für Gürtelrose ist Herpes zoster. Der Virus gehört zur selben Art wie der Herpes simplex. Ihre Manifestationen ähneln sich und führen zu Verwechslungen. Ein bläschenartiger Hautausschlag deutet auf eine Herpes-simplex-Erkrankung hin. Fast alle Menschen tragen diesen Virus in sich, wobei er sich nicht bei allen Betroffenen manifestiert.

→ weiter: Arzt erkennt Gürtelrose nicht.

Herpes simplex zeigt sich an den Lippen und den nahe gelegenen Hautpartien im Gesicht. In seltenen Fällen bricht er an einer anderen Stelle des Körpers aus. Bei nicht eindeutigen Symptomen bringt zur Diagnose der Gürtelrose ein Abstrich der Bläschen-Flüssigkeit Klarheit.

Wann ist eine Labor-Untersuchung notwendig?

Der Virus verursacht bei Personen mit geschwächtem Immunsystem oft untypische Symptome. Eine Analyse von Blut oder Hirn-Flüssigkeit ist in diesem Falle notwendig. Bei Schwangeren und Neugeborenen zeigt sich der Zoster-Virus ebenfalls auf uncharakteristische Art. Um Fehl-Diagnosen zu vermeiden, ist der Labor-Check der einzig mögliche Weg zu einer korrekten Diagnose der Gürtelrose.

In wenigen Fällen sind Ohren und Augen vom Varizella-Zoster-Virus betroffen. Ein Besuch beim Facharzt empfiehlt sich dringend, um Hör- oder Sehstörungen vorzubeugen.

Krebs-Patienten leiden unter Immunschwäche. Diese begünstigt die Manifestation des Zoster-Virus. Die Gürtelrose gilt als frühes Warnzeichen einer HIV-Infektion. Ein Bluttest zur Diagnose von Herpes zoster führt zum Ausschluss der Krankheit. Bei Patienten mit weniger als fünfzig Jahren ist ein Test empfehlenswert. Erkrankungen des Zentral-Nervensystems oder Lungen-Entzündungen beeinflussen ebenfalls den Verlauf von Herpes Zoster.

Eine sorgfältige Diagnose ist für den Krankheits-Verlauf entscheidend

Die Anamnese ist der erste Schritt zur Diagnose von Gürtelrose. Präzise Fragen fördern wichtige Details zur Krankengeschichte des Patienten zutage. Falls eine Immunschwäche oder sonstige Begleit-Erkrankungen vorliegen, bestätigt er die Diagnose mit einem Bluttest, der Antikörper vorweist. Die Punktion der Bläschen zeigt eindeutig, ob es sich bei der Infektion um den Herpes-zoster- oder den Herpes-simplex-Virus handelt. Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser helfen die Medikamente, den Verlauf der Krankheit zu erleichtern und Komplikationen vorzubeugen.

Polymerase-Kettenreaktion als sicheres Diagnoseverfahren der Gürtelrose: Die Gürtelrose tritt in der Regel maximal ein Mal auf. Allerdings besteht für Menschen, die spezielle Medikamente einnehmen oder unter einer Immunschwäche leiden, die Gefahr eines mehrmaligen Ausbruchs. Die Diagnose erfolgt anhand der typischen Symptome sowie einer Polymerase-Kettenreaktion ‒ kurz: PCR.

Frühzeitige Diagnose dank Polymerase-Kettenreaktion

Arzt führt eine Labor-Diagnostik Polymerase-Kettenreaktion zur Diagnose der Gürtelrose durch
Polymerase-Kettenreaktion zur Diagnose der Gürtelrose ( Lizenz: © lightpoet – Fotolia.com)

Der Hautausschlag bei einer Gürtelrose gilt als häufigstes Symptom,. er tritt an verschiedenen Stellen auf und besteht aus schmerzenden Bläschen. Darüber hinaus klagen die Patienten über Müdigkeit, Fieber und ein Erschöpfungsgefühl. Bevor der Ausschlag sichtbar wird, treten Schmerzen an den betroffenen Hautpartien auf.

Sind die Symptome in geschwächter oder nicht eindeutiger Form vorhanden, hilft eine Polymerase-Kettenreaktion als Diagnosemittel. Dabei erfolgt eine Vervielfältigung der DNA. Damit dies gelingt, sind das Enzym „DNA-Polymerase“ sowie mehrere Primer notwendig. Letztere dienen als Anknüpfungspunkt für die DNA-Polymerase.

Die Polymerase-Kettenreaktion besteht aus drei Abschnitten:

  • der Denaturierung,
  • der Primerhybridisierung sowie der
  • Polymerisation.

Während der Denaturierung erhitzt ein Arzt die Virus-DNA, sodass sich deren Stränge teilen. Anschließend erfolgt eine Veränderung der Temperatur. Diese gewährleistet, dass sich die Primer an die Virus-DNA heften. Während der Polymerisation setzt die DNA-Polymerase an die Primer an und verdoppelt den DNA-Strang. Nach Abschluss der Polymerase-Kettenreaktion dient die vervielfältigte Virus-DNA der Gürtelrose-Diagnose.

Die Polymerase-Kettenreaktion gilt als sicheres Instrument zum frühzeitigen Erkennen von Virusinfektionen. Während große Mengen des Virus zu den typischen Symptomen der Gürtelrose führen, machen sich kleine Virusmengen geringfügig bemerkbar. In diesem Fall hilft die Polymerase-Kettenreaktion, den Krankheitserreger frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.

Das Varizella-Zoster-Virus lässt sich anhand der Bläschenflüssigkeit oder des Nervenwassers auffinden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines Bluttests. Menschen, die in der Vergangenheit eine Windpockenerkrankung erlitten, verfügen über Antikörper gegen das Virus. Sind diese in erhöhtem Maß im Blut vorhanden, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gürtelrose vor.

Zuverlässige und schnelle Gürtelrose Diagnose dank PCR

In der Regel tritt der Hautausschlag der Gürtelrose im Bauchbereich, dem Rücken oder den Armen auf. Ein Arzt klärt nach der Diagnose mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion ab, wie stark sich die Infektion bemerkbar macht.

Sind die Augen, Ohren oder die Nase betroffen, ist eine zusätzliche Behandlung durch einen Facharzt notwendig. Ein Arzt verschreibt seinen Patienten diverse Cremes, die zur Austrocknung der Bläschen führen. Darüber hinaus lindern spezielle Medikamente die Schmerzen. Je nach Schwere der Gürtelrose-Infektion ist die Einnahme von virushemmenden Mitteln vonnöten. Die Symptome klingen in der Regel innerhalb von vier Wochen ab. Die Bläschen trocknen aus, sodass sich die Haut bei einer angemessenen Behandlung narbenfrei regeneriert. Je früher die Diagnose erfolgt, umso kürzer ist der Krankheitsverlauf. Aus diesem Grund macht es Sinn, bei auftretenden Beschwerden schnellstmöglich auf die Möglichkeit einer Polymerase-Kettenreaktion als Diagnosemittel zurückzugreifen.

Gürtelrose: Vorbeugung und Impfung

Der beste Schutz vor einer Gürtelrose ist eine Impfung gegen Windpocken im Kindesalter. Denn ohne vorausgegangene Infektion mit dem Varizellen-Zoster-Virus (VZV) gibt es keine Gürtelrose. Die Ständige Impfkommission STIKO des Robert-Koch-Institutes (RKI) empfiehlt zur Zeit eine erste Grundimmunisierung vom elften bis zum vierzehnten Monat.

Die zweite sollte im fünfzehnten bis dreiundzwanzigsten Monat stattfinden. Meist impft man zugleich gegen Masern und Röteln, weswegen man die Immunisierung als als MMR- oder Dreifachimpfung bezeichnet. Wurde in diesen Zeitrahmen keine Impfung durchgeführt, können noch Nachholimpfungen den Impfschutz auch gegen Gürtelrose sicherstellen. Seit 2013 ist in Deutschland der Lebendimpfstoff Zostavax bei Menschen über sechzig Lebensjahren zugelassen. Das Vakzin enthält den gleichen abgeschwächten VZV-Stamm wie das gegen die Windpocken, allerdings in 14-fach höherer Dosierung. Die Zahl der Gürtelrose-Erkrankungen lässt sich damit im fünften Lebensjahrzehnt um 70 % reduzieren, ab dem 80. Lebensjahr nur noch um knapp 20 %. Wegen dieser begrenzten Wirksamkeit gehört Zostavax nicht zu den Standardimpfungen. Eine Impfung kann jedoch in Einzelfällen trotzdem sinnvoll sein.

Gürtelrose und Schwangerschaft

Schwangere sollten sich von Gürtelrose-Patienten fernhalten, weil bei fehlendem Impfschutz eine Infektion zu Windpocken führen kann. Diese führen beim ungeborenen Kind zu Fehlbildungen und in den letzten Tagen der Schwangerschaft zu Fehlgeburten.

Quellen und Literatur

  1. M.Foerster: Gürtelrose. Der Ratgeber zu Herpes zoster. North Charleston: CreateSpace Independent Publishing (2016). ISBN-10: 1532701675.
  2. Wolfram Gerlich, Hans W. Doerr: Medizinische Virologie: Grundlagen, Diagnostik, Prävention und Therapie viraler Erkrankungen. 2. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag (2009). ISBN-10: 3131139625.
  3. Sebastian Suerbaum,‎ Gerd-Dieter Burchard,‎ Stefan H. E. Kaufmann ,‎ Thomas F. Schulz (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 8. Auflage. Heidelberg: Springer Verlag (2016). ISBN-10: 3662486776
  4. Fritz H. Kayser,‎ Erik Christian Böttger,‎ Otto Haller,‎ Peter Deplazes,‎ Axel Roers: Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie. 13. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag (2014). ISBN-10: 3134448130.

weiterführend: Komplikationen der Gürtelrose