Gürtelrose ohne Windpocken

Ist eine Gürtelrose auch ohne Windpocken-Erkrankung möglich?

Die Krankheit Gürtelrose ist eine Virus-Infektion, die der Virus Varizella Zoster verursacht. Dieses Herpesviren lösen zunächst immer die Krankheit Windpocken aus, bevor die Gürtelrose ausbricht. Erkrankt ein Mensch an Windpocken, trägt er den ursächlichen Virus anschließend lebenslang in seinem Körper. Während die Windpocken meist im frühen Kindesalter ausbrechen, erkranken an der Gürtelrose vorwiegend ältere Menschen.

 

Zoster am Hals
Gürtelrose ohne Windpocken © librakv – Fotolia.com

Wie die Windpocken Gürtelrose beeinflussen

In der Kindheit, zumeist noch vor dem zehnten Lebensjahr, infizieren sich in Deutschland viele Menschen mit dem Varizella-Zoster-Virus.

In anderen Gegenden mit feucht-warmem Klima geschieht das erst später. Grund dafür ist, dass sich der Virus bei hohen Temperaturen weniger gut verbreitet.

Der Varizella-Zoster-Virus ist hoch ansteckend. Erkrankte Personen scheiden ihn durch die Atemwege aus. Die Übertragung des Erregers findet durch eine Tröpfchen-Infektion statt. Sobald der Virus einmal im Körper vorhanden ist, verbleibt er dort lebenslang. 95 % der Bevölkerung in Deutschland tragen das Varizella-Zoster-Virus in sich.

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Gürtelrose ist ohne Windpocken nicht möglich – Wobei die Windpocken nicht immer sichtbar auftreten müssen

 

Die Erkrankung an Windpocken verläuft in den meisten Fällen harmlos. Der im Körper verbleibende Erreger bleibt anschließend meist Jahrzehnte lang inaktiv. Ab etwa dem 45. Lebensjahr eines Menschen besteht die erhöhte Gefahr einer Zweit-Erkrankung, der Gürtelrose, in der Fachsprache Herpes Zoster genannt.

Betroffen sind vor allem Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Das zunehmende Alter begünstigt ein Ausbrechen der Krankheit. Auch durch weitere gesundheitliche Einschränkungen wie HIV-Infektionen, Krebs-Erkrankungen, angeborene Immundefekte, aggressive Medikamente, Chemotherapien, psychischer Stress oder zu hoch dosierte UV-Strahlung sind mögliche Faktoren, die eine Erkrankung an Gürtelrose positiv beeinflussen.

 

Erkranken Menschen mit gesundem Immunsystem an Gürtelrose, heilt die Krankheit bei ihnen innerhalb weniger Wochen aus. Bei einem geschwächten Immunsystem sind Komplikationen möglich. In extremen Fällen führt die Krankheit zum Tode. 25 % der Personen, die den Virus Varizella Zoster in sich tragen, erkranken im Laufe ihres Lebens an Gürtelrose. Vor dem 50. Lebensjahr ist die Wahrscheinlichkeit dafür gering. Ab einem Alter von über 85 Jahren erhöht sich das Risiko deutlich auf etwa 50 %.

 

Gürtelrose ohne vorherige Windpocken-Erkrankung

An Gürtelrose erkranken ausschließlich Menschen, die bereits mit dem Windpocken auslösenden Varizella Zoster Virus infiziert sind. Zunächst bekommen sie die Windpocken. Der Virus verbleibt auch nach Ende der Erkrankung lebenslang im Körper. Nach mehreren Jahrzehnten findet eine endogene Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus statt. Die Folge ist das Ausbrechen der Krankheit Gürtelrose.

Ohne eine vorherige Erkrankung an Windpocken ist keine Gürtelrose möglich. In seltenen Fällen verläuft die Erkrankung an den Windpocken unbemerkt. Es treten keine Symptome auf. Eine Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus fand jedoch bereits statt. Nicht in allen Fällen folgt einer Windpocken-Infektion eine Erkrankung an Gürtelrose. Bei etwa 25 % der infizierten Personen reaktiviert sich der Virus und die Gürtelrose bricht aus. Begünstigend wirken zunehmendes Alter und ein geschwächtes Immunsystem.

 

Besteht bei Gürtelrose Ansteckungsgefahr?

Die Krankheit Gürtelrose selbst auf andere Personen zu übertragen, ist nicht möglich. Bei der Gürtelrose entwickelt sich ein Hautausschlag mit kleinen weißen Bläschen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Diese Flüssigkeit enthält einen hohen Anteil an Varizella-Zoster-Viren. Daher geht von ihr eine Ansteckungsgefahr aus.

Für Personen, die mit an Gürtelrose Erkrankten in Berührung kommen, besteht das Risiko, sich mit dem Varizella-Zoster-Virus anzustecken. Allerdings bekommen sie dann keine Gürtelrose, sondern die Windpocken. Die erste mögliche Erkrankung, die von einem Varizella-Zoster-Virus ausgeht, sind immer die Windpocken. Erst bei einer späteren Reaktivierung des Virus besteht die Möglichkeit, an Gürtelrose zu erkranken.

 

Keine Gürtelrose ohne Windpocken

Auslöser für die Krankheit Gürtelrose ist der Varizella-Zoster-Virus. Dieser löst immer zuerst die Krankheit Windpocken aus, die zumeist in der Kindheit ausbricht.

Anschließend verbleibt es lebenslang im Körper. 95 % der Bevölkerung sind davon betroffen. Jahrzehnte später, ab einem Alter von etwa 45 Jahren, ist es möglich, dass sich das Virus reaktiviert. Dann kommt es zur Erkrankung an Gürtelrose. Auslöser ist häufig ein geschwächtes Immunsystem. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für das Ausbrechen der Krankheit. Nur nach einer vorherigen Erkrankung an Windpocken ist eine Gürtelrose möglich.

 

Verweise:

https://www.guertelrose-infektion.de/ursachen.html

http://www.dr-bernhard-peter.de/Apotheke/seite175.htm

http://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2648