Hilft Cannabis bei Gürtelrose?

Neben den charakteristischen Hautrötungen erzeugt die Aktivierung des Varizella-Zoster-Virus starke Schmerzen. Seit Langem diskutieren Mediziner auf thematischen Kongressen die Wirksamkeit von gering dosiertem Cannabis für Patienten mit Schmerzen oder sogar Krebs. Anlass dazu geben Präzedenzfälle, in denen Patienten aufgrund starker Schmerzen bereits Morphium nicht mehr als hilfreich empfunden.

Gürterose
Gürtelrose ist die Folgeerkrankung der Windpocken durch die Reaktivierung der Winpockenviren

Gürtelrose und Heilmittel wie Cannabis

In Testreihen erlebten sie ein verringertes Schmerzgefühl durch die Gabe von Cannabis. Aufgrund der rechtlichen Schwierigkeiten erfolgte bislang keine Zulassung von Cannabis als Heilmittel in Deutschland. In anderen Ländern laufen seit Beginn 2014 Versuche.

Worum handelt es sich bei Cannabis?

Der Name Cannabis bezeichnet die klassische Hanfpflanze. Weltweit existieren verschiedene Hanfgattungen mit unterschiedlichen Zusatzbezeichnungen. Seit der Antike findet sie Anwendung in der Homöopathie und der alternativen Heilkunst.

Als Rauschmittel kommt es in verschiedenen Kulturen zum Einsatz. Der Wirkstoff THC wirkt gleichsam berauschend und auf verschiedenen medizinischen Ebenen. Ärzte fanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts heraus, dass THC und die weiteren Cabanoide gegen Übelkeit und Erbrechen helfen. In Bezug auf die Gürtelrose steht die Wirksamkeit in der Schmerztherapie zur Debatte. Anlass zur Annahme der Wirksamkeit liefern afrikanische Volksstämme. Sie verwenden Cannabis, beziehungsweise dessen Rauch, um Menstruations-Beschwerden und Schmerzen nach Verletzungen zu lindern.

Die rechtliche Situation von Cannabis in der Therapie gegen Gürtelrose

Das Grundproblem von Cannabis als medizinischem Wirkstoff liegt im häufigen Missbrauch von Hanfbestandteilen als Rauschmittel. Aus diesem Grund zögern Mediziner mit der Vergabe. Seit 2011 besteht die Erlaubnis zur Vergabe von THC haltigen Fertigarzneiprodukten. Cannabis als Rauschmittel unterliegt dem Betäubungsmittel-Gesetz und ist ab einer bestimmten Menge verboten.

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In der Debatte geht es primär darum, dass Cannabis stärker gegen Schmerzen und nervliche Entzündungen wirkt als beispielsweise Codein. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts holen Mediziner Sondererlaubnisse ein, um Krebspatienten im Endstadium mit THC-haltigen Medikamenten zu behandeln. Bei Gürtelrose erfolgt noch keine regelmäßige Verordnung. Wenngleich die rechtliche Grundlage existiert, brennt weiter ein Streit über eine mögliche Ausweitung.

Finale Darstellung der Wirksamkeit von Cannabis bei Gürtelrose

Cannabis und seine Stoffe, THC und die weiteren Cannabiole, entfalten keine antivirale Wirksamkeit und beeinflussen die Krankheit selbst nicht. Aufgrund ihrer schmerzlindernden Wirkung begünstigen sie jedoch den Krankheitsverlauf. Weiterhin vermuten Forscher, dass sich THC entzündungshemmend auswirkt. Die Gürtelrose erzeugt lokale Entzündungen an Nervenbahnen.

Dementsprechend kommt eine Gabe von THC-haltigen Medikamenten bei gefährdeten Patienten mit fortschreitenden Entzündungen aufgrund der Gürtelrose infrage. Die Gürtelrose erzeugt indizierende Krankheitsverläufe bei Schwangeren, AIDS-Patienten und Kindern.

  

 veröffentlicht von: M.Foerster,