Gürtelrose Homöopathie
Naturheilverfahren und Homöopathische Therapien
bei einer Gürtelrose
Fachliche Prüfung: L.Schnurbus Autoren: A. Nilsson, Sebastian Vigl (Naturheilpraktiker)
Homöopathische Therapien können bei Gürtelrose unbedenklich zusätzlich eingesetzt werden, da Naturheiltherapien den Heilungsverlauf verbessern – aufgrund der Risiken einer Gürtelrose sollte diese Therapie eine Behandlung mit Virus-hemmenden Medikamenten durch einen Arzt nicht ersetzen. Wir zeigen Ihnen welche homöpatischen Therapien bei einer Gürtelrose in der Praxis angewandt werden. In jedem Fall ist es wichtig, schon bei den ersten Anzeichen von Herpes zoster eine schulmedizinische und alternative Therapien einzuleiten.
Praxis-Interview:
Einsatz von Homöopathie bei Herpes zoster
Heilpraktiker Wanitschek & Vigl Berlin
Praxis für biologische Therapie
Nansenstraße 31
12047 Berlin
Telefon: 030/ 20865594
Heilpraktiker Wanitschek & Vigl Berlin
Ist eine homöopathische Schmerzbehandlung bei Gürtelrose Schmerzen sinnvoll?
Wir haben Sebastian Vigl, Heilpraktiker aus Berlin gefragt, wie eine alternative Therapie bei einer Gürtelrose aussieht, welche homöopatischen Mittel bei der Behandlung angewandt werden und wie diese dosiert sein sollten. Aus seinem Praxis-Alltag zeigt uns Herr Vigl welche Schwerpunkte er bei der alternativen Behandlung der Gürtelrose sieht.
Ein Interview mit dem Berliner Heilpraktiker Sebastian Vigl
Was genau ist eine homöopathische Schmerzbehandlung bei einer Gürtelrose und welche Vorteile bietet sie?
Bei der Gürtelrose (Herpes Zoster) zählt der Schmerz neben dem Hautausschlag zu den zentralen Beschwerden. Er kann sowohl während der akuten Erkrankung auftreten als auch nach Abklingen der Hautsymptome weiter bestehen. Es handelt sich hierbei um Nervenschmerzen (Neuralgien), die meist besonders qualvoll für den Betroffenen sind.
Meist tritt der Schmerz nur im betroffenen Areal auf und wird von einem unangenehmen Brennen begleitet. Bei einer homöopathischen Schmerzbehandlung werden homöopathische Mittel verabreicht, deren Einsatz sich bereits bei diesem Anwendungsgebiet bewährt hat. Die homöopathische Schmerzbehandlung hat den Vorteil, dass sie einerseits gut vertragen wird, keine Nebenwirkungen mit sich bringt und eine kostengünstige Alternative darstellt. Zusätzlich ist die Auswahl eines bewährten Mittels relativ einfach und kann auch von Laien vorgenommen werden.
Die homöopathische Behandlung bei einer Gürtelrose kann auch parallel zur schulmedizinischen Therapie angewandt werden, kann in der Regel diese aber nicht ersetzen. Der Patient sollte zum Beispiel nicht eigenmächtig vom Arzt verschriebene Medikamente absetzen.
Bewährte homöopathische Mittel bei der Gürtelrose Behandlung?
Im Gegensatz zu der klassischen homöopathischen Behandlung, bei der mittels längerer, oft mehrerer Sitzungen ein individuelles Konstitutionsmittel verordnet wird, welches meist in einer Hochpotenz verschrieben wird, kann bei akuten Beschwerden wie dem Schmerz im Rahmen einer Gürtelrose-Erkrankung auf sogenannte bewährte Mittel zurückgegriffen werden.
Diese haben sich als besonders wirksam bei einer bestimmten Beschwerde ausgezeichnet, werden meist in einer sehr tiefen Potenzierung angewandt und eignen sich auch für die Selbstbehandlung.
Welche homöopathischen Mittel kommen bei den typischen Schmerzen der Gürtelrose in Betracht?
Um die richtige Arznei für eine Behandlung der Schmerzen zu finden, müssen die typischen Charakteristika des Schmerzes und dessen Begleitsymptome sowie das Hautbild berücksichtigt werden. Zu den bewährten Homöopathika zählen vor allem
- Mezereum (empfohlene Potenz bei der Selbstmedikation: D6),
- Rhus toxicodendron (D12),
- Ranunculus bulbosus (D6) und
- Arsenicum album (D12).
Mezereum sollte vor allem bei starken Schmerzen, die sich nachts, nach Kontakt mit Wasser oder durch Berührung verschlimmern, angewendet werden, besonders wenn die betroffenen Hautstellen heftig brennen und jucken, zuerst gerötet sind und in der Folge sich Bläschen mit gelbem Sekret bilden.
Rhus toxicodendron wirkt besonders bei stechenden, brennenden Schmerzen, die sich durch Wärme und feucht-heiße Umschläge bessern. Die Haut ist hierbei zunächst rot und juckt, später zeigen sich kleine, dunkelrote Bläschen, die eitrig werden. Der Einsatz von Ranunculus bulbosus ist ebenfalls bei stechenden, brennenden Schmerzen ratsam, die sich durch Bewegung und Berührung, sowie morgens und abends verschlimmern. Typisch ist hier neben dem Juckreiz das Auftreten von großen, eher bläulichen Bläschen.
Die Arznei Arsenicum album ist bei unerträglich brennenden Schmerzen eine Option, die sich durch Wärme bessern, nachts am stärksten sind und von großer Unruhe und Angst begleitet sind. Die Haut ist typischerweise rot, die Bläschen fließen zusammen.
Wie sollten homöopathische Mittel bei Herpes zoster dosiert werden?
Soweit nichts anderes empfohlen wird, können die folgenden Richtlinien als Orientierung dienen: Bei tiefen Potenzen wie D6 werden alle halbe bis ganze Stunde 5 Globuli bis zum Eintritt einer Besserung, jedoch höchstens 6-mal täglich verabreicht.
Bei mittleren Potenzen wie D12 sollte man 2-mal täglich je 5 Globuli bis zum Eintritt einer Besserung einnehmen. Kinder sind eher selten von der Erkrankung betroffen. Kommt es dennoch zu einem Erkrankungsfall, gilt: Säuglinge erhalten ein Drittel, Kinder bis zum 6. Lebensjahr die Hälfte und Kinder vom 6 bis zum 12. Lebensjahr zwei Drittel der angegeben Dosis.
Die Globuli werden in den Mund genommen und dort unter der Zunge zergehen gelassen. Auch bei homöopathischen Mitteln sollte die Packungsbeilage berücksichtigt werden, um eventuelle Gegenanzeigen auszuschließen. Wichtig ist auch, dass immer nur ein Mittel auf einmal genommen wird, damit dessen Wirkung genau beurteilt werden kann.
Wie stelle ich fest, dass ein Mittel das richtige ist?
Ist die richtige Arznei gewählt, dann sollte eine Besserung der Beschwerden eintreten. Bisweilen ist jedoch eine Erstverschlimmerung möglich, bei der die bestehenden Symptome kurzzeitig an Intensität zunehmen. In beiden Fällen ist es ratsam, mit der weiteren Einnahme des Mittels abzuwarten und den weiteren Verlauf zu beobachten: Verändert sich der Schmerzcharakter, kann vielleicht ein anderes Mittel angebracht sein.
Wird eine homöopathische Arznei gewählt, bei der keine Besserung auftritt, so sollte mit deren Einnahme aufgehört werden und eine andere gewählt werden. Unter Umständen ist es möglich, dass keines von den bewährten Mitteln wirkt. In diesem Falle kann ein erfahrener Homöopath weiterhelfen.
Wie steht es mit Kaffee bei einer homöopathischen Behandlung?
Bezüglich Kaffee sind sich auch die Homöopathen uneinig, ob er die homöopathische Behandlung stört oder nicht. Einig hingegen ist man sich, dass der Patient eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme von Globuli weder rauchen, essen noch trinken sollte.
Zudem sollten während einer homöopathischen Behandlung auf starke ätherische Öl, wie Kampfer, Kamillenöl oder Menthol verzichtet werden, die oft in Zahnpflegemitteln zu finden sind.
Ist eine homöopathische Behandlung ausreichend bei den Nervenschmerzen der Gürtelrose?
Ob eine Therapie mit homöopathischen Mitteln ausreichend ist, hängt im Wesentlichen von der Schwere der Erkrankung und der Verfassung des Patienten ab. Generell sollte eine homöopathische Behandlung mit dem Arzt abgesprochen werden, damit dieser sie eventuell mit schulmedizinischen Maßnahmen begleiten oder auch ersetzen kann.
Zu beachten ist zudem: Bei Patienten im fortgeschrittenen Alter oder mit Abwehrschwäche kann eine Gürtelrose-Infektion besonders schwer verlaufen, während bei einer Gürtelrose im Kopf- oder Nackenbereich ernsthafte Komplikationen möglich sind.
Die homöopathische Behandlung kann zudem mit anderen naturheilkundlichen Therapien unterstützt werden: So stellen zum Beispiel Quark-Anwendungen, Akupunktur, die Gabe von B-Vitaminen oder die Einnahme von Enzymen oder gewissen phytotherapeutischen Arzneien sinnvolle Ergänzungen der homöopathischen Therapie dar.
Eine weitere und oft in Naturheilkundepraxen angebotene Therapieform ist die Injektionstherapie mit homöopathischen Einzel- oder Komplexmitteln, bei der diese unter die Haut, in die Nähe des betroffenen Hautareals gespritzt werden.
(Interview Ende)
Autor: A. Nillson
weitere Infos zur Homöopathie bei Gürtelrose
Gürtelrose und Homöopathische Behandlung
Oft setzen die Ärzte ergänzend zu den üblichen Therapien bei Gürtelrose auch Kortison ein, damit die Nervenknoten abschwellen. Alternative Therapien bei Gürtelrose sind zudem Akupunktur, Homöopathie und die zusätzliche Aufnahme von Vitamin B- und C-Präparaten.
Bei „Herpes simplex“ oder „Herpes zoster“ (Gürtelrose) ist immer häufiger auch Homöopathie eine der alternativen Therapien. „Herpes simplex“ tritt als leichter Bläschenausschlag oft auf der Nase, an den Lippen oder Genitalien auf. Bei „Herpes zoster“, der Gürtelrose, handelt es sich hingegen um eine schwerere Erkrankung, die sich im Ausbreitungsgebiet eines Nervs der Haut halbseitig an einer beliebigen Körperstelle versorgt. Für beide Erkrankungen eignen sich die alternativen Therapien bei Gürtelrose sehr gut und können eine deutliche Linderung herbeiführen.
Zur Pathologie von derartigen Erkrankungen sollte man wissen, dass die Ursache hierbei in einer Schwäche des Immunsystems liegt. In jedem Menschen leben im Verborgenen drei oder vier Herpes-Viren-Stämme. Darüber hinaus können alle Menschen, die schon einmal an Windpocken erkrankten, unter einer Gürtelrose leiden. Die Viren halten sich in der Nähe der menschlichen Wirbelsäule, im Mantel der Nerven, versteckt. Dort kann das Immunsystem nicht auf sie zugreifen. Aber auch die Herpes-Viren selbst können an diesem Ort keinen Schaden verursachen.
Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, schleichen sich die Viren am Nerv entlang, um sich in der Haut zu vermehren. Dies äußert sich in der bekannten Bläschenbildung. Das Problem ist also die Immunabwehr. Ein gesunder Mensch wird mit den Herpes-Viren spielend fertig. Viele Ärzte haben mittlerweile festgestellt, dass eine der alternativen Therapien bei Gürtelrose besonders hilfreich ist: die Homöopathie. Genauer gesagt werden verschiedene Mittel für verschiedene Symptome eingesetzt.
Medizinische Zusammenfassung
Homöopathie bei Gürtelrose
Homöopathische Therapien können bei der Behandlung der Gürtelrose sehr hilfreich sein, sollten jedoch nur zusätzlich zur Schulmedizin eingesetzt werden. Ansonsten wäre das Risiko gefährlicher Komplikationen zu hoch.
Autor: A. Nillson
Homöopathische Behandlung bei einer Gürtelrose im Gesicht
Sehr gefürchtet ist die sogenannte Gesichtsrose, da die Viren hier auch die Ohren, Augen und Hirnhaut angreifen können, wenn keine schnelle Behandlung erfolgt. Eine unbehandelte Gürtelrose kann bleibende Schäden verursachen! Es gibt unterschiedliche Therapien bei Gürtelrose.
In erster Linie wird die Erkrankung mit virushemmenden Medikamenten wie Brivudin oder Aciclovir behandelt. Diese werden häufig auch als Salbe zum Auftragen auf die Lippen empfohlen, wenn Herpes-Bläschen auftauchen.
Homöopathische Mittel bei Lippenherpes:
Bei den typischen Lippenbläschen kann die Einnahme von Rhus toxicodendron D30 vor einem weiteren Ausbruch schützen. Das Mittel hilft aber auch, wenn sich die Bläschen bereits mit eitrigem oder wässrigem Sekret gefüllt haben. Dieselbe Wirkung hat das homöopathische Mittel bei der Gürtelrose.
Weitere Therapien bei Gürtelrose sind mit folgenden homöopathischen Mitteln möglich:
- Arsenicum album D6 (bei Hautauschlag mit brennenden, hochgewölbten Papeln)
- Mercurius solubilis D12 (bei eitrigem Bläschenausschlag mit Krustenbildung)
- Ledum D12 (stark schmerzende, akneartige Ausschläge)
- Calcium carbonicum D12 (gegen chronisch anhaltenden Hautauschlag)
Das angewandte Mittel Sulfur D12 kann ebenfalls für die alternativen Therapien bei Gürtelrose eingesetzt werden, jedoch erst dann, wenn der Patient bereits über mehrere Monate mit einem Hautauschlag zu kämpfen hat. Der Grund: Das Mittel kann den Ausschlag vorübergehend verschlimmern, weil es ihn quasi heraus treibt
Ergänzung Schulmedizinischer Therapien
Die gewöhnlichen Therapien bei Gürtelrose beschränken sich meist auf Tabletten, die von einem Facharzt verordnet werden. Diese müssen sofort nach Auftreten der ersten Symptome eingenommen werden, da sich die Viren anderenfalls sehr stark vermehren.
Natürlich kann die Therapie bei Gürtelrose nur dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn der behandelnde Arzt die Symptome richtig einschätzt. Eine Gürtelrose kann zum Teil unerträgliche Schmerzen verursachen, die selbst mit den besten Schmerzmitteln nicht zu bekämpfen sind. Nach etwa vier bis sechs Wochen heilt der Ausschlag unbehandelt wieder ab. In einigen Fällen bleiben jedoch einige Bläschen bestehen, die sich im Laufe der Zeit noch einmal vermehren können. Dann helfen die Therapien bei Gürtelrose nicht mehr. Es kommt zur gefürchteten Post-Zoster-Neuralgie.
Die Informationen auf dieser Seite sind medizinisch geprüft: Medizinischer Fachbeirat, L.Schnurbus,
Redaktionelle Bearbeitung: M.Foerster, L.Schnurbus