Ist Gürtelrose sexuell übertragbar?

Risiken der Ansteckung der Gürtelrose über Sex?

medizinische Kontrolle: L. Schnurbus.

Varizella-Zoster-Viren lösen die Windpocken und als Zweit-Manifestation den Herpes Zoster aus. Die Infektions-Krankheit führt niemals zu einer direkten Ansteckung. Somit zeigt sich die Gürtelrose nicht sexuell übertragbar. Trotzdem kommt es vor, dass die Erreger über den Körperkontakt zu einem neuen Wirt gelangen. Die erstmalig infizierte Person erkrankt nicht an Herpes Zoster, sondern an den Windpocken.

Sexuell übertragbare Gürtelrose
Labordiagnostik nach Geschlechtsverkehr © raresb – Fotolia.com

Die Ansteckung von Gürtelrose beim Geschlechtsverkehr

Die Krankheit „Herpes Zoster“ ist nicht übertragbar, sodass die Partner beim Geschlechtsverkehr keine direkte Ansteckung befürchten. Anders sieht es mit den die Gürtelrose auslösenden Viren aus.

Enger Körperkontakt führt zur Verbreitung der Erreger. Dies geschieht in der Regel durch eine Schmierinfektion. Bei der Gürtelrose entstehen vorrangig am Rücken des Patienten rote Bläschen. Die Pickelchen enthalten eine gelbliche, eitrige Flüssigkeit.

Zoster am Hals
Gürtelrose  © librakv – Fotolia.com

In dem Sekret befinden sich die Varizella-Zoster-Viren. Kommt eine Person mit der Substanz in Berührung, gelangen die den Herpes Zoster verursachenden Viren in ihren Organismus. Sie verbreiten sich entlang der peripheren Rückennerven und befallen von hier aus die Zellen des Körpers.

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Jedoch verursachen sie nicht den Herpes Zoster. Stattdessen bilden sich bei den Betroffenen Windpocken aus. Die Ansteckung erfolgt ausschließlich, wenn die Person sich noch nie mit den Varizella-Zoster-Viren infizierte. Durchlitt der Sexualpartner beispielsweise in seiner Kindheit die Windpocken, verfügt er über eine Immunität.

Die latenten Viren im Körper

Bei dem Geschlechtsakt kommt es unter Umständen zu einer Verbreitung der Varizella-Zoster-Viren. Berührungen und Druck wirken sich auf die Bläschen aus, die sich für die Gürtelrose typisch zeigen. Platzen diese, erhöht sich die Ansteckungsgefahr. Durchlebte der Partner keine Windpocken-Infektion in der Kindheit, lösen die Erreger diese Krankheit im Fall einer Ansteckung aus. Danach bleiben sie latent im Organismus.

Das bedeutet, die Viren befinden sich auch nach der Erkrankung innerhalb des Körpers. Bei einer erneuten Schwäche des Immunsystems lösen sie den Herpes Zoster aus. Somit zeigt sich die Gürtelrose nicht sexuell übertragbar, die dafür verantwortlichen Erreger jedoch schon.

Erhöht Sex das Risiko einer Ansteckung?

Die Frage, ob beim Geschlechtsverkehr ein Risiko der Ansteckung besteht, beantworten Mediziner durchweg mit „Ja“. Patienten mit Herpes Zoster vermeiden daher das intime Zusammensein mit einem Partner. Sexuell übertragbar ist die Gürtelrose nicht, gleichwohl steigt das Risiko einer Verbreitung der Erreger. Sexualverkehr führt zwangsläufig dazu, dass sich die Liebenden anfassen. Trotz größter Vorsicht kommt es zu Berührungen der von dem Ausschlag betroffenen Hautstellen.

Somit erfolgt eine Schmierinfektion. Der bereits Erkrankte rechnet in diesem Fall mit einer Zweitinfektion. Beispielsweise breitet sich der Herpes Zoster auf weitere Körperstellen aus. Verteilt sich die eitrige Flüssigkeit aus den Pusteln auf dem gesamten Körper, kommt es unter Umständen zu einem Zoster generalis. Dabei befallen die Pickelchen den kompletten Leib des Erkrankten.

Verschlimmert Sex die Gürtelrose?

Bei einer Erkrankung mit Herpes Zoster unterlassen Patienten den Geschlechtsverkehr. Sex bedeutet Anstrengung, die es bei einer Infektion mit Gürtelrose zu vermeiden gilt. Ebenso wie Stress schwächt die körperliche Verausgabung die Immunabwehr. Dies erhöht das Risiko einer Verbreitung der Varizella-Zoster-Viren. Andere Erreger gelangen unter Umständen in den Organismus.

Zudem raten die Mediziner eine an Gürtelrose erkrankte Person zu isolieren. Kontakte mit anderen Menschen erhöht die Gefahr der Verbreitung von Windpocken. Die an der Infektion Leidenden benötigen:

  • viel Ruhe,
  • eine gesunde Ernährung,
  • eine lindernde Creme gegen den Ausschlag
  • und Abgeschiedenheit.

Obwohl Gürtelrose nicht sexuell übertragbar ist, vermeiden die Betroffenen engen Körperkontakt. Dies gilt nicht ausschließlich für den Geschlechtsverkehr. In anderen Situationen verzichtet der Erkrankte ebenfalls auf direkten Hautkontakt. Die Salbe trägt der Patient mit Handschuhen auf. Damit verringert sich das Risiko einer Zweitinfektion.

Sex und Gürtelrose in der Zusammenfassung

Es gibt keine direkte Ansteckung mit Herpes Zoster. Ausschließlich die Viren gelangen zu neuen Wirten und lösen bei ihnen unter Umständen die Windpocken aus. Enger körperlicher Kontakt birgt die Gefahr, dass die Pickelchen auf den von der Gürtelrose betroffenen Hautstellen platzen. Geschieht dies, tritt die darin enthaltende Eiterflüssigkeit aus. In ihr befinden sich die Varizella-Zoster-Viren.