Valaciclovir

Virostatika gegen Gürtelrose

Das Medikament Valaciclovir gehört zu den Virostatika gegen Herpes-Infektionen und die Gürtelrose. Erstmals 1995 in der Schweiz zugelassen, stelltValaciclovireine Verbesserung des Medikaments Aciclovir dar. Es wirkt als sogenanntes Prodrug und gehört in die Wirkstoffgruppe der Nukleoside und Nukleotide.

Tabletten bei Gürtelrose
Tabletten bei Gürtelrose in der Schwangerschaft? Copyright: First one stockBigstockphoto

 

Wirkungsweise von Valaciclovir

Die Vorgänge im Stoffwechsel des Körpers aktivieren den Wirkstoff. Dabei wandeln bestimmte Enzyme das Valaciclovir in der Leber zu Valin und Aciclovir um.

Ein weiteres im Virus vorkommendes Enzymtransformiert das Aciclovir in Aciclovir-Triphosphat und baut es in das Erbgut des Virus ein. Dort hemmt der Wirkstoff mithilfe eines dritten Enzyms die Replikation desselben. Dieses stirbt daraufhin ab. Die Ausscheidung des Medikaments erfolgt über die Nieren.In der Apotheke ist Valaciclovir als Monopräparat mit einem einzigen pharmakologischen Bestandteil erhältlich.

Wie erfolgt die Anwendung des Medikaments?

Valaciclovir gehört zu den verschreibungspflichtigen Medikamenten. Es lindert die Symptome der Gürtelrose und kuriert deren Ursache. Die Behandlung erfolgt oral in Form von Filmtabletten. Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt nimmt der Patient drei Mal 1.000 Milligramm des Wirkstoffs zu sich.

Anzeige

Je nach Schweregrad und Verträglichkeit des Medikaments variiert die Dosis. Der Erkrankte konsumiertValaciclovirzwingend mit ausreichend Wasserund täglich zur selben Zeit ein. Nach sieben Tagen isteine Besserung der Erkrankung sichtbar. Ist die Gürtelrose nach sieben Tagen nicht komplett ausgeheilt, entscheidet der Arzt, in welcher Form die Weiterbehandlung erfolgt.

Was sind die Vorteile des Wirkstoffs gegenüber Aciclovir?

Der Vorteil des Medikaments gegenüber Aciclovir besteht in der höheren Bioverfügbarkeit sowie der besseren Resorption des Wirkstoffs im Darm.Da der Arzt das Medikament als Prodrug verabreicht, erreicht es den Wirkort besser als bei einer direkten Aufnahme des Aciclovir. Der Aciclovir-Spiegel steigt gegenüber der direkten Einnahme auf das Vierfache an. Durch die höhere Plasmakonzentration nimmt der Patient eine niedrigere Dosis zu sich. Dies reduziert das Risiko und die Intensität von Nebenwirkungen. Die Handelsnamen der Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff sind Viropel, Valdacir, Valaciclomed und Valtrex.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Bei mehr als einem von zehn Patienten kommt es während der Einnahme von Valaciclovir zu Übelkeit und Kopfschmerzen. Gelegentlich treten Nebenwirkungen wie Verwirrtheit, Erbrechen oder Bauchschmerzen auf. Der Patient schluckt das Medikament. Erachtet dabei auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Halten oben genannte Beschwerden über mehrere Tage an, hält der Patient umgehend Rücksprache mit dem Arzt. Dieser entscheidet, ob der Patient eine geringere Dosis des Wirkstoffs erhält oder das Medikament absetzt.

Welche Gegenanzeigen zum Medikament gibt es?

Vor Einnahme des Medikaments hält der Patient Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker. Auch die Packungsbeilage ist zu beachten. Bei einer vorher festgestellten Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Valaciclovir sucht der Arzt nach Alternativen. Folgende Personengruppen fragen bei ihm nach, ob sich das Medikament für sie eignet:

  • Kinder,
  • schwangere Frauen,
  • ältere Patienten über 65 Jahre,
  • Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen,
  • Patienten mit Erkrankungen der Nieren oder der Leber.

Nimmt der Patient Medikamente wie Aminoglykoside, Pentamidin oder andere auf die Nieren wirkende Medikamente ein, informiert er seinen Arzt.Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind derzeit nicht bekannt. Da der Wirkstoff den Kreislauf beeinflusst, bedient der Patient nach der Einnahme keine Maschinen und führt keine Fahrzeuge.

Im Vergleich zu Aciclovir nimmt der Körper Valaciclovirbesser auf und optimiert dessen Wirkung. Durch die schnellere Resorption kommt es weniger häufig zu Nebenwirkungen. Sichtbare Behandlungserfolge zeigen sich bei der Gürtelrose nach einer Woche.