Was passiert wenn die Gürtelrose sich schließt?

Gefahren bei unbehandelter Gürtelrose

Eine Frage, die sich viele Herpes-Zoster-Patienten stellen: Was passiert, wenn sich die Gürtelrose schließt? Schwebt der Betroffene in Lebensgefahr oder ist das ein Mythos? Das Gefährliche an einer Gürtelrose ist das angegriffene Immunsystem. Die Ausbreitung des Ausschlages ist weniger ausschlaggebend.

Gürtelrose - Herpes Zoster
Gürtelrose – Herpes Zoster

Auslöser und Symptomatik der Gürtelrose

Der Herpes Zoster zeichnet sich durch einen juckenden roten Ausschlag aus, der gürtelförmig am Körper verläuft. Schmerzende Stellen kommen hinzu. Auslöser ist ein geschwächtes Immunsystem, das auf Stress und andere Vorerkrankungen beruht.

Die Langzeit-Einnahme von Medikamenten gegen Rheuma begünstigt ebenfalls einen Ausbruch der Krankheit. Ältere und Abwehrgeschwächte erkranken häufiger als gesunde Menschen. Die Gürtelrose verläuft selten tödlich. Erfolgt keine Behandlung, besteht die Gefahr von unerträglichen Schmerzen über eine lange Zeit hinweg.

Einige Patienten nehmen an, dass sie sterben, wenn sich der „Gürtel“ schließt. Dr. med. Carsten Lekutat räumt als TV-Arzt und Autor des GU-Ratgebers „Halbwahrheiten der Medizin“ (ISBN: 9783833833977) mit dem Mythos auf. Eine ernsthafte Erkrankung begünstigt durch das geschwächte Immunsystem den Ausbruch des Herpes Zoster. Möglicherweise stirbt der Patient an der lebensbedrohlichen Erkrankung, nicht daran, dass sich die Gürtelrose schließt.

In früheren Zeiten erkannten die Menschen am Ausschlag, dass der Betroffene krank ist. Daher glaubten sie, der sich schließende Zoster sei der Grund für den Tod des Patienten. Dr. med. Jürgen Budde bestätigt in einem Artikel auf seiner Website, dass die Behauptung aus ärztlicher Sicht Unsinn sei (http://www.praxis-juergen-budde.de/Medien/PDF/Wenn%20das%20Virus%20erwacht.pdf). Der Herpes Zoster bedroht die Gesundheit, nicht das Leben.

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Gefahren bei unbehandelter Gürtelrose

Die Erkrankung beginnt harmlos mit leichtem Fieber.

Der Betroffene fühlt sich schwach und müde. Starke Schmerzen und Empfindungs-Störungen kommen hinzu. Der Ausschlag wird sichtbar. Vor allem im Bauch- und Brustbereich.

Schnelles Handeln ist wichtig, um den Krankheitsverlauf zu verkürzen. Die Ärzte behandeln die Schmerzen des Patienten mit Opiaten und den Juckreiz mit Mitteln, welche die Bläschen austrocknen. Jetzt ist Ruhe notwendig, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu schwächen.

Die größte Gefahr birgt eine unbehandelte Gürtelrose. Sie löst unter widrigen Umständen eine postherpetische Neuralgie aus. Die Folge sind lebenslange Schmerzen, die mit Depressionen einhergehen. Schließt sich die Gürtelrose, handelt es sich um einen fortgeschrittenen Herpes Zoster.

Gürtelrose im Gesicht als schlimmste Form der Ausbreitung

Im Gesicht richten Herpes-Zoster-Viren schlimme Schäden an. Bricht die Gürtelrose hier aus, gehen Mediziner von einem Befall der Hirnnerven mit dem Erreger aus. Die Verbreitung des Virus geht weit über Hautflächen hinaus, befällt Augen, Nase und Ohren. Schlimmste Konsequenz ist der Verlust des Augenlichts oder Taubheit. Der behandelnde Arzt holt sich bei der Therapie Unterstützung vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Lähmungen im Gesicht treten zusätzlich auf. Die Beschwerden klingen nach erfolgreicher Behandlung innerhalb weniger Wochen ab.

Ein geschwächtes Immunsystem als größte Gefahr

Eine Therapie ist dringend anzuraten. Nicht, weil der Patient in Lebensgefahr schwebt, wenn die Gürtelrose sich schließt, sondern weil er ein extrem geschwächtes Abwehrsystem besitzt. Die daraus resultierenden Erkrankungen bedrohen möglicherweise das Leben des Patienten.