Post-Zoster-Neuralgie

Der neuropathische Schmerz nach einer Gürtelrose:

Eine Post Zoster Neuralgie sind äußerst starke Nervenschmerzen, diese Neuralgie ist eine unmittelbare Folge der Gürtelrose. Besonders im fortgeschrittenen Alter leidet Gürtelrose-Patienten sehr oft an den Komplikationen einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN) und den anhaltenden Nervenschmerzen.

Eine Neuralgie bei Gürtelrose ist keine Seltenheit, die bleibenden Nervenschmerzen treten bei 30 Prozent (über 30.000 Fälle) aller Gürtelrose-Patienten auf.

 
Krank Immunschwäche
Gürtelrose bei Immunschwäche Urheber: yacobchuk / 123RF.com

Definition der Post-Zoster-Neuralgie

Von einer Neuralgie bzw. der Post-Zoster-Neuralgie spricht man wenn die Nervenschmerzen nach dem Abklingen der Gürtlerose nach ca. 4 Wochen immer noch da sind oder wieder auftreten. Die Gefahr die dauerhaften Schmerzen zu behalten steigt mit dem Alter enorm an. 70- bis 80-jährige Menschen die an einer Gürtelrose erkranken leiden mit hoher Wahrscheinlichkeit (bis zu 70%) nachher an einer postzosterischen Neuralgie.

Die Post-Zoster-Neuralgie beginnt entweder nach einer abgeheilten Gürtelrose oder schon während der Bläschen. Besonders häufig treten dann im Bereich des Kopfes und im Gesicht starke Schmerzen auf. Die Schmerzen sind unter der Haut und zeigen sich als brennendes Gefühl – Post-Neuralgische Schmerzen können sowohl akut stechend auftreten aber auch als dauerhafter Nervenschmerzen anhaltend sein.

Bei einer Post-Zoster-Neuralgie ist der Schmerzbereich trotz der Schmerzempfindungen oft taub oder durch ein Taubheitsgefühl begleitet. Allgemeine Schmerzmittel helfen gegen den Post-Neuralgischen Schmerz nicht.

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Neuralgie Symptome

Charakteristische Symptome der Post-Zoster-Neuralgie

Bereits während der Effloreszenzphase der Gürtelrose ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit der anhaltenden Nervenschmerzen einzuschätzen. Prodromalschmerzen sowie starke Akutschmerzen sowie eine Beteiligung des Auges weisen auf die zukünftige Gesundheitsgefährdung hin. Zu dem Ergebnis kommt die im Februar 2017 veröffentlichte Publikation „Risikofaktoren für die Post-Zoster-Neuralgie“ von S. Evers. Seine Erkenntnisse stützen sich nicht zuletzt auf eine 2016 erschienene Studie namens: „A systematic review and meta-analysis of risk factors for postherpetic neuralgia“. Diese stammt von Harriet J. Forbes et al.

Treten die Nervenschmerzen nach dem Abklingen des Herpes-Zoster-Ausschlags auf, gehen sie mit typischen Symptomen einher. Sie gliedern sich in zwei Schmerzarten. Neben der attackenartig einschießenden Pein existierende quälende Dauerschmerzen. Erstere manifestieren sich als stechender Akutschmerz, der ein bis zwei Sekunden andauert. Dagegen leiden Sie über mehrere Tage oder Wochen an einem tief sitzenden, chronischen Missempfinden. Dieses äußert sich als unangenehmes Pochen oder Brennen im betroffenen Nervenbereich. Als charakteristisch für den zweiten Schmerztyp erweist sich eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Berührungen.

In der Fachsprache bezeichnen die Mediziner sie als Allodynie. Tritt sie auf, klagen die Betroffenen bereits über ein Pulsieren oder Pochen, wenn Kleidung ihre Haut berührt. Weitere Symptome bei den anhaltenden Nervenschmerzen bestehen in:

Symptome der Post-Zoster-Neuralgie

  • Berührungsschmerzen der Hautoberfläche
  • chronisches Jucken
  • Ameisenlaufen, einem starken Kribbeln
  • Lähmungen

Die chronische Form der Post-Zoster-Neuralgie entwickelt sich bei 20 Prozent der an Gürtelrose erkrankten Personen. Davon leiden fünf Prozent noch zwölf Monate nach Abklingen des Ausschlags unter einem Zoster-Juckreiz. Da es sich dabei um Nervenimpulse handelt, bringt Kratzen in der Regel kaum Erleichterung. Vielmehr reizen Sie dadurch die Epidermis, sodass zusätzliche Schmerzen drohen.

Welche Nerven betreffen die Neuralgien?
Oftmals spüren Patienten mit einer Post-Zoster-Neuralgie reißende Schmerzen im Versorgungsgebiet bestimmter Nerven. Weitere Symptome hängen davon ab, welche Nerven die Pein betrifft. Litten sie beispielsweise an einer Gürtelrose im Gesicht, der Kopfrose, kommt es zu einer Trigeminusneuralgie. Hierbei manifestieren sich die starken Schmerzen am fünften Hirnnerv, dem Nervus trigeminus. Dieser leitet sensible Reize der Epidermis im Gesichtsbereich an das Zentralnervensystem weiter. Zu diesen Reizungen zählen beispielsweise Berührungen sowie das Temperaturempfinden.

Bei dieser Form der Post-Zoster-Neuralgie leiden Sie unter plötzlich einsetzenden starken Schmerzen in einer Gesichtshälfte. Diese lösen Berührungen oder Muskelbewegungen bei folgenden Tätigkeiten aus:

• Sprechen,
• Kauen,
• Gähnen,
• Zähneputzen,
• allgemeines Grimassieren.

Oftmals hält die Pein nur wenige Sekunden an. Jedoch wiederholt sie sich innerhalb von Minuten mehrmals. Der Akutschmerz schränkt die Lebensqualität der Patienten erheblich ein, da er massiv in den Alltag eingreift. Die Gürtelrose zeigt sich häufig im Rückenbereich der Betroffenen. Die daraus resultierenden chronischen Nervenschmerzen betreffen ebenfalls oberen und unteren Rücken. Befindet sich der Körper in einer Ruhephase, verspüren die Patienten ein Reißen und Pulsieren im Bereich der Nervenstränge.

Durch Bewegungen intensiviert sich der Schmerz. Ebenfalls führt Druck zu einem Missempfinden, sodass die Rückenlage beim Schlafen nicht infrage kommt. Seltener führt die Post-Zoster-Neuralgie zu einer Interkostalneuralgie. Der Fachausdruck beschreibt gereizte Nerven, die sich zwischen den Rippen befinden. Die Pein strahlt vom Rücken in den Brustbereich aus. Bewegen Sie den Brustkorb – beispielsweise beim Atmen – verstärkt sich der Akutschmerz. Betrifft die Neuralgie nach einer Reinfektion der Varicella-Zoster-Viren die Halsnerven, spüren die Patienten Schmerzreize an Hals und Schulter.

Arm- und Schulterbewegungen sowie das Drehen des Kopfes verursachen in dem Fall ein unerträgliches Ziehen. Bei der Post-Zoster-Neuralgie beeinträchtigen Reizungen und Entzündungsprozesse die Nerven direkt. Daher unterscheiden sich die Schmerzen deutlich von „normalen“ Schulter- oder Rückenschmerzen. Im Gegensatz zu diesen tritt der Dauerschmerz ohne vorherige Überlastung der Muskulatur auf. Da ihm keine Provokation vorausgeht, fällt es den Patienten schwer, dem Missempfinden vorzubeugen. Vorrangig dessen plötzliches Auftreten beeinflusst ihren Alltag negativ. In einigen Fällen intensiviert sich die Pein, bis sie kaum weitere Bewegungen ermöglicht.

Wie verlaufen die chronischen Nervenschmerzen nach der Gürtelrose?

Die durchschnittliche Dauer der Post-Zoster-Neuralgie liegt bei sechs Monaten. In fünf bis zehn Prozent der Fälle zieht sich die gesundheitliche Komplikation jedoch über mehrere Jahre hin. Jedoch bemerken die Betroffenen oftmals nicht sofort, dass es sich um Nervenschmerzen handelt. Diese treten in der Nähe der Muskulatur auf, sodass die Patienten beispielsweise Muskelschmerzen als Krankheitsursache vermuten. Suchen sie ihren Hausarzt auf, geben sie stechende oder klopfende Schmerzreize an. Diese gehen mit unwillkürlichen zuckenden Muskelbewegungen einher.

Leiden Sie beispielsweise an einer Neuralgie im Gesicht, spüren Sie das Zucken an der Wange oder im Augenbereich. Bei starker Ausprägung sind die Bewegungen äußerlich sichtbar, sodass die gesundheitliche Komplikation einem „Tick“ ähnelt. Intensivieren sich die Schmerzen im Verlauf der Post-Zoster-Neuralgie, erhält die Ursachenforschung Priorität. Um die chronischen Nervenschmerzen als Verursacher der Pein zu identifizieren, erweist sich ein Besuch beim Neurologen als sinnvoll. Dieser prüft die Reizbarkeit sowie die Nervenleitgeschwindigkeit der betroffenen Nervenstränge. Das geschieht mit niedrig dosiertem elektrischem Strom.

Die Heilungschancen der gesundheitlichen Komplikation stehen bei einer zeitnahen Diagnose gut. Unbehandelt nehmen die Schmerzen allerdings stark zu. Akute Schmerzattacken peinigen die Patienten in kürzeren Zeitabständen. Dadurch erschweren sie alltägliche Bewegungsabläufe und beeinträchtigen die Betroffenen auch psychisch.

Körperliche und psychische Komplikationen bei der Post-Zoster-Neuralgie

Die chronischen Nervenschmerzen schränken die Bewegungsabläufe der Patienten deutlich ein. Oftmals nehmen diese eine Schonhaltung ein, die auf Dauer zu einer fehlerhaften Körperstellung führt. Betrifft die nach dem Herpes Zoster einsetzende Neuralgie beispielsweise die Nerven des unteren Rückens, laufen die Betroffenen leicht nach vorn gebeugt. Das daraus resultierende Humpeln wirkt sich negativ auf die Muskulatur und das Skelettsystem aus. Des Weiteren droht unter Umständen ein beeinträchtigter Gleichgewichtssinn. Bei älteren Personen sorgt dieser für ein erhöhtes Sturzrisiko.

Suchen Sie bei der anhaltenden Neuralgie keinen Arzt auf, nehmen sie Schmerzen zu. Dadurch drohen chronische Schäden an den Muskeln und Knochen. Zusätzlich führen die dauerhaft gereizten Nervenstränge zu Durchblutungsstörungen. In schweren Fällen folgt daraus eine Unterversorgung der Muskulatur und der Organe. Dadurch leiden die Patienten an Bewegungsstörungen und Ausfallerscheinungen. Bei einer starken Ausprägung besteht Lebensgefahr, da beispielsweise Infarkte oder ein Schlaganfall entstehen. Neuralgien im Kopfbereich beeinflussen die Sinne negativ. Dadurch manifestieren sich Ausfälle beim Sehen oder Hören.

Durch die ständige körperliche Belastung greifen die Post-Zoster-Schmerzen auf lange Sicht die Psyche der Patienten an. Diese benehmen sich zunächst aufgrund der anhaltenden Pein reizbar. Zu den Stimmungsschwankungen gesellen sich deutliche Verhaltensveränderungen. Zu ihnen gehören Depressionen, die aus der vermeintlichen Ohnmacht resultieren. Das Missempfinden erschwert die Regulation der Gefühle, sodass weitere Einschränkungen den Alltag der Erkrankten prägen.

Neuralgie Ursachen

Der Varizella-Zoster-Virus verbleibt auch noch nach Abklingen der Gürtelrose, wenn die Hautbläschen abgeheilt sind, in den betroffenen Nervenzellen. Die noch aktiven Viren stören die Reizübertragung und verursachen Schmerzen an den Nerven. Die Nerven melden dann die Störung an das Gehirn wodurch der Schmerzreiz ausgelöst wird.

Diagnose der Post-Zoster-Neuralgie

Für eine Post-Zoster-Neuralgie Diagnose muss der Arzt den Verlauf der Gürtelrose genau analysieren. Dazu ist es wichtig zu wissen wie der zeitliche Verlauf der Schmerzen ist und wie das Schmerzempfinden des Betroffenen den Schmerz ausgibt, so kann es zu unterschiedlichen Schmerzarten wie dumpfer, stechender oder anhaltender Schmerz kommen.

Weiterhin ist es wichtig die bei der Gürtelrose Therapie eingenommenen Medikamente zu analysieren und Vorerkrankungen sowie den Allgemeinzustand des Patienten einzuschätzen. Wenn der behandelnde Arzt trotz ausreichender Informationen und sicherer Anamnese Zweifel hat, wird er mittels Nervenwasseruntersuchung die aktive Entzündung durch die Zoster Viren ausschließen und kann so zweifelsfrei die Post-Zoster-Neuralgie diagnostizieren.

Schulmedizinische Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie

Wenn eine gesicherte Diagnose einer Post-Zoster-Neuralgie vorliegt kann der Arzt die Behandlung einleiten. Bei noch aktiver Gürtelrose wird er mit einer antiviralen Therapie die noch aktiven Viren bekämpfen.

Wenn die Gürtelrose schon ausgeheilt ist, lässt sich die Post-Zoster-Neuralgie schwerer behandeln. Die Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie wird mehrere Kombinationstherapien geteilt. So kommen lokale Behandlungen, schmerzhemmende Therapien aber auch andere Behandlungen wie Akupunktur zum Einsatz.

Die Neuralgie Behandlung so früh wie möglich beginnen

Die Wahl der Therapie bei Post-Zoster Schmerzen richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Patienten. Zu Einsatz kommen auch Antidepressiva. diese bewirken in einer geringen Dosis das die leitenden Nerven weniger ansprechbar sind und somit die Schmerzen abschwächen., als Alternative zu Antidepressiva können Antiepileptika wie Carbamazepin eingestzt werden.

Eine vollkommene Schmerzfreiheit ist fast in keinem Fall zu erreichen.

Medikamentöse Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie

  • Virostatika (z. B. Aciclovir )
  • Antidepressiva
  • Antiepileptika und Neuroleptika
  • Antidepressivum und Analgetikum
  • Neuroleptikum und Analgetikum
  • Opioid in Langzeitbehandlung
  • Capsaicin und Aspirin

Neurochirurgische Therapie

  • Elektrostimulation
  • Implantation von Rückenmark-Elektroden

Das Video zum Thema:

Wie kann man der Neuralgie vorbeugen

Um wirklich wirksam einer Post-Zoster-Neuralgie vorzubeugen sollte eine Behandlung der Gürtelrose in jedem Fall sofort nach dem Bemerken der Krankheit mit Virostatika erfolgen um eine Ausbreitung der Viren zu verhindern und diese in Ihren Aktivitäten zu hemmen. Bei unklaren Bläschen auf der Haut oder unklaren Nervenschmerzen sollten Sie immer Ihren Arzt aufsuchen damit dieser neben der unverzüglichen Behandlung der Gürtelrose auch eine Risikoeinschätzung auf Post-Zoster-Neuralgie macht.

Naturheilkundliche Behandlung einer Post-Zoster-Neuralgie

Alternativ spielt im Fall einer Post-Zoster-Neuralgie die Naturheilkunde eine wichtige Rolle. Homöopathische Verfahren beeinflussen den Verlauf der Erkrankung positiv, sodass die Schmerzen abklingen.

Einsatz von Homöopathie bei einer Postzoster-Neuralgie

Eine Post-Zoster-Neuralgie äußert sich auf unterschiedliche Weise. Die unter dem Namen „Nervenschmerzen“ bekannte Erkrankung sorgt für einen brennenden Dauerschmerz. Zudem leiden die Betroffenen an plötzlich einsetzenden Schmerzsalven. Hierbei stellt das unvorhergesehene Auftreten ein charakteristisches Symptom der Nervenschmerzen dar. Bereits der Name der Post-Zoster-Neuralgie besagt, dass die Schmerzen nach einer Gürtelrose in Erscheinung treten. Dabei zeigen sich die von dem Herpes Zoster befallenen Nerven überempfindlich.

In der Folge verstärkt sich das Schmerzempfinden an den jeweiligen Hautstellen. Sanfte Berührungen führen bei den Patienten zu einem dumpfen Schmerz. Ein deutliches Missempfinden spüren die Leidenden in der Regel auch ohne eine solche. Dabei kommt es zu einem Taubheitsgefühl an den Hautarealen. Die Patienten einer Post-Zoster-Neuralgie nehmen zudem ein Kribbeln oder Stechen der Haut wahr. In manchen Fällen setzen die Schmerzen verstärkt ein. Der Erkrankte zuckt beispielsweise vor Pein zusammen.

Die Post-Zoster-Neuralgie klingt bei einigen Patienten nach zwei bis sechs Wochen ab. Andere Leidende verspüren den charakteristischen Schmerz über einen Zeitraum von Monaten. Zudem besteht die Möglichkeit, dass es sich um chronische Nervenschmerzen handelt. In jedem Fall ist für die Betroffenen ein Besuch bei ihrem Arzt ratsam. Dieser verschreibt Tabletten, beispielsweise Tramadol-Präparate. Schlagen diese bei der Behandlung nicht an, stellt die Naturheilkunde bei einer Post-Zoster-Neuralgie eine gute Alternative dar.

Welche homöopathischen Behandlungs-Möglichkeiten existieren?

In der Regel stellt die Homöopathie bei der Post-Zoster-Neuralgie eine symptomatische Therapie in den Vordergrund. Das bedeutet, dass die natürlichen Heilmittel die Nervenschmerzen eindämmen. Eine Heilung der erkrankten Nervenbahnen steht hierbei nicht im Mittelpunkt. Der Facharzt für Innere Medizin, Dr. Bernd Döring, berichtet in einer Fallstudie von der erfolgreichen Behandlung einer Post-Zoster-Neuralgie mit naturheilkundlichen Methoden.

Der unter den Schmerzen leidende Patient erhielt ein Lokal-Anästhetikum. Zusätzlich kam Alpha-Liponsäure in einer Dosis von 600 Milligramm zum Einsatz. Diese Therapie gilt als eine Kurz-Infusionsbehandlung. Eine gesunde Ernährung sowie ausreichend Vitamine im Körper begünstigen die Linderung der Nervenschmerzen. Beispielsweise fördern die Vitamine der B-Gruppe die Immunabwehr des Körpers. Zu diesen Vitaminen gehören B6 und B12. Der menschliche Organismus ist nicht in der Lage, diese Zusatzstoffe zu speichern.

Daher erhalten die Patienten die Vitamine im Rahmen einer homöopathischen Behandlung in Form von Tabletten. Salben kommen im Bereich der Naturheilkunde bei einer Post-Zoster-Neuralgie ebenfalls zum Einsatz. Thermalsalben fördern die Durchblutung im Körper. Bereits nach dem Auftragen spüren die Patienten die wärmende Wirkung der Creme. Finalgon gehört zu den Präparaten, die für eine steigende Durchblutung sorgen. Dabei kommt es zu einer Betäubung der Schmerzen.

Die durch die Salbe entstehende Hitze führt zu einer Dehnung der Nervenstränge. Dadurch lösen sich beispielsweise Verspannungen und der brennende Dauerschmerz verschwindet. Helfen die Salben ausschließlich über einen bestimmten Zeitraum, existieren weitere Behandlungen der Naturheilkunde bei der Post-Zoster-Neuralgie.

Die Baunscheidt-Therapie bei Post-Zoster-Neuralgie – eine mögliche Behandlung

In der Homöopathie stellt die Baunscheidt-Therapie ein wirksames Verfahren gegen Nervenschmerzen dar. Auch hierbei spielt die bessere Durchblutung der Haut eine wesentliche Rolle. Im Rahmen dieser Therapie fügt der Homöopath seinem Patienten kleine Schnitte in die schmerzende Hautstelle zu. Anschließend trägt der Behandelnde das Baunscheidt-Tieröl auf das Hautareal auf. Die Substanz führt ebenfalls zu einer verstärkten Durchblutung der Haut. Gleichzeitig verbessert diese Art der Homöopathie bei einer Post-Zoster-Neuralgie die Immunabwehr.

Nach dem Auftragen der Salbe beginnt das Quaddeln. Bei der Quaddel-Therapie injiziert der Naturheilkundler anthroposophische Lösungen in die erste Schicht der Epidermis. Dadurch entsteht eine leichte Wölbung auf der Haut. Die Lösungen betäuben die Nervenschmerzen und bringen den Patienten Erleichterung. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Vitamin-B-Komplexe in die Haut zu injizieren. Die Nerven sind auf diese Zusatzstoffe angewiesen. Durch ihre Zufuhr verstärkt sich die Nervenstruktur.

Des Weiteren stellt Johanniskraut ein geeignetes Mittel gegen eine Post-Zoster-Neuralgie dar. Als Kapsel zur oralen Einnahme bieten es Homöopathen ebenso an wie als Öl zum Auftragen. Weitere Öle, welche die Nerven beruhigen, stammen von:

  • der Königskerze,
  • dem Alpenveilchen,
  • Cedron
  • und der Spanischen Fliege.

Auch Schüßlersalze finden bei einer Therapie gegen die Nervenschmerzen Anwendung. Dabei nutzen die Homöopathen vorwiegend die Salze Calcium phosphoricum, Ferrum phosphoricum und Kalium phosphoricum. Weiterhin profitieren die Patienten von den Varianten Magnesium phosphoricum und Silicea.

Entspannung lindert die postzosterischen Schmerzen

Im Allgemeinen zeigen sich Betroffene einer Post-Zoster-Neuralgie sensibel und anfällig für Stress. Speziell in hektischen Situationen tritt der stechende Schmerz auf. Um dies zu vermeiden, empfehlen Naturheilkundler ihren Patienten autogenes Training und Yoga. Entspannende Bäder sowie Meditationen bringen eine deutliche Verbesserung des Krankheitsbildes. Jedoch stellen diese Methoden keine vorbeugende Maßnahme gegen eine Post-Zoster-Neuralgie dar.

Stattdessen empfehlen Ärzte zur Prävention gegen die Nervenschmerzen die Einnahme von antiviralen Substanzen. Dazu gehört beispielsweise das Präparat Brivudin. Kortison zählt ebenfalls zu den Medikamenten, die der Prophylaxe dienen.

Eine in 2013 von den Medizinern Han Y, Zhang J, Chen N, He L, Zhou M, Zhu C. veröffentlichte Studie bestätigt den Erfolg des Kortisons nicht. Stattdessen besagt die unter dem Namen „Corticosteroids for preventing postherpetic neuralgia“ erschienene Publikation, dass Kortison bei der Schmerztherapie keine Vorteile bringt.

Die Naturheilkunde stellt bei der Behandlung einer Post-Zoster-Neuralgie ausschließlich eine zusätzliche Therapie dar. Grundsätzlich wenden sich von den Nervenschmerzen betroffene Patienten an ihren Arzt. Eine fehlerhafte Behandlung der Erkrankung führt möglicherweise zu einem chronischen Verlauf. In diesem Fall leiden die Betroffenen unter dauerhaften Schmerzreizen.

Die homöopathische Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie

Die Post-Zoster-Neuralgie, im Volksmund Nervenschmerzen genannt, entsteht nach einer Gürtelrose-Infektion. Dabei zeigen sich die Nerven an den jeweiligen Hautstellen dauerhaft gereizt. Die Patienten spüren plötzlich einsetzende stechende Schmerzen. In manchen Fällen klagen die Betroffenen über ein permanentes Brennen. Führen Medikamente nicht zum Abklingen der Schmerzen, stellt die Homöopathie bei einer Post-Zoster-Neuralgie eine alternative Behandlung dar. Hierbei steht eine symptomatische Therapie im Fokus.

Literatur und Nachweise:

  • Harrisons Innere Medizin. Dt. Ausg. der 17. Aufl. Hrsg. der dt. Ausg. M. Dietel et al. ABW Wiss.-Verl. GmbH, 2009, S. 11369–1373
  • www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.htm
    http://www.cdc.gov/shingles/ 
  • http://www.cdc.gov/shingles/hcp/clinical-overview.html, http://www.cdc.gov/shingles/hcp/diagnosis-testing.html

veröffentlicht von: M.Foerster