Familie der Herpesviridae

Der Auslöser der Gürtelrose: die Familie der Herpesviridae

Die Familie der Herpesviridae ist die Ursache für Gürtelrose, Lippenherpes und Windpocken. Es existieren acht von 100 Herpesviren, die dazu fähig sind,den Menschen zu infizieren.

Epstein-Barr-Virus
Zerstörung des Epstein-Barr-Virus, 3D-Darstellung. Konzept zur Behandlung und Vorbeugung von Epstein-Barr-Virusinfektionen
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Die Systematik der Herpesviren

Herpesviren gehören zum Reich der Viren. Insgesamt existieren etwa 320.000 Arten. Darunter zählt die Ordnung der Herpesvirales. Diese zeichnen sich durch einen ikosaedrischen Aufbau aus. Sie umfassen drei verschiedene Familien. Eine davon ist die Familie der Herpesviridae.

Mikrobiologen bezeichnen diese auch als HSV-1 und HSV-2. Die Familie der Herpesviridae umfasst acht Herpesviren, die den Menschen infizieren. Hier existieren drei Untergruppen:

  • Alphaherpesvirinae
    • Genus Simplexvirus
    • Genus Varicellovirus
  • Betaherpesvirinae
    • Zytomegalievirus
    • Muromegalievirus
  • Gammaherpesvirinae
    • Macavirus
    • Percavirus

Die Morphologie der Viren

Je nach Virus variiert die Größe zwischen 120 und 200 Nanometer im Durchmesser. Somit gehören die Viren der Familie der Herpesviridae zu den größten Viren. Untersuchen die Mikrobiologen diese unter dem Elektronen-Mikroskop, weisen sie eine unregelmäßige Virushülle aus.

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Zwischen der Hülle und dem Kern des zur Familie der Herpesviridae gehörenden Virus befindet sich der Matrixraum. Dieser ist im Vergleich zu anderen Viren größer und mit verschiedenen Strukturproteinen gefüllt.Die Strukturproteine der Familie der Herpesviridae umfassen Matrixproteine und Tegumentproteine, die sich an den Kern binden. Durch diese Morphologie entsteht der typische Aufbau, der umgangssprachlich als „Spiegeleiform“ bekannt ist.

Die Krankheitsbilder der Alphaherpesvirinae

Je nach Art und Beschaffenheit der Viren variieren die Krankheitsbilder und deren Verlauf.

Die Simplexviren sind Auslöser für Lippenherpes, den Stomatitis aphtosa, den Genitalherpes und den Herpes opthalimicus. Die Viren befinden sich meist in den Nervenzellen der betroffenen Körperstellen. Innere und äußere Bedingungen wie Infekte, Stress oder UV-Einstrahlung führen zum Ausbruch der Symptome.

So verursacht diese Art der Herpesviridae kleine Bläschen im Gesicht, an den Lippen oder der Mundschleimhaut.

Das Varizella-Zoster-Virus ist verantwortlich für die Windpocken. Diese bezeichnet der Arzt alternativ als Varizellen. Der Mensch überträgt siesehr leicht durch Tröpfcheninfektion. Nach zehn bis 21 Tagen kommt es zu leichtem Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen. Daraufhin entstehen auf dem Rumpf und im Gesicht juckende, rote Flecken, die sich später zu kleinen Bläschen entwickeln.

Die Krankheitsbilder der Betaherpesvirinae

In den meisten Fällen erfolgt eine Erstinfektion mit dem Cytomegalovirus mit geringen oder keinen Krankheits-Symptomen. Später klagt der Patient über wochenlang anhaltendes Fieber. Oftmals stellt der Arzt erhöhte Leberwerte fest. Besonders gefährlich ist das Virus für schwangere Frauen und Säuglinge.

Zur Familie der Herpesviridae gehört auch die Roseolovirus. Es ist der Auslöser des Drei-Tage-Fiebers, welches ausschließlich bei Kindern ausbricht. Der Erreger führt nur beim Menschen zu Krankheiten, demnach bezeichnet der Arzt es auch als „Humanes Herpesvirus 6 und 7“. Zu dem Symptomen des Drei-Tage-Fiebers gehören, neben dem Fieber, rote Flecken und Bläschen im Gesicht und auf den Gliedmaßen.

Die Krankheitsbilder der Gammaherpesvirinae

Das Lymphocryptovirus der Familie der Herpesviridae heißt alternativ nach seinem Entdecker Epstein-Barr-Virus. Hier treten bei Infektionen im Kindesalter meist keine Symptome auf.Bei 30 bis 60 Prozent der Erkrankten im Jugendalter oder Erwachsenenalter ist das Virus ein Erreger für das Pfeiffersche Drüsenfieber.Nach einer Tröpfchen- oder Schmierinfektion verbreiten sie sich in den Schleimhäuten des Mund- und Rachenraums. Wie oft beianderen Viren der Herpesviridae ist der Patient nach erstmaliger Infektion mit dem Lymphocryptovirus immun.

Die Rhadinoviren sind ebenfalls ausschließlich von Menschen auf andere Menschen übertragbar. Sie gehören zu einem der acht humanen Herpesviridae. Bei Ausbruch führt es zum Kaposi-Sarkom, welches mit AIDS in Zusammenhang steht. Bei Infektion treten beim Patienten braune Tumorknoten auf der Haut und im Darm auf. Tendenziell tritt der Erreger häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Bei einer Erkrankung mit Rhadinoviren ist eine Metastasenbildung in anderen Organen möglich.

Die Viren der Herpesviridae sind Erreger vieler bei Säugetieren auftretenden Erkrankungen, zum Beispiel der Gürtelrose. Auch einige Wirbellose, wie Austern, sind anfällig für Herpesviren. Die Viren übertragen sich auf Menschen jeden Alters und Lebensstils.

veröffentlicht von: M.Foerster,