Pfeiffersches Drüsenfieber – Übertragung, Symptome und Therapie
Das Pfeiffersche Drüsenfieber (med. infektiöse Mononukleose) ist eine durch das Epstein-Barr-Virus verursachte Infektionserkrankung. Schätzungen zufolge infizieren sich bis zum 30. Lebensjahr 95 Prozent der Menschen in Europa mit dem zur Gruppe der Herpesviren gehörenden Erreger EBV. Hier finden Sie als Betroffener alle Fakten zu dieser Virusinfektion. Weil in erster Linie Jugendliche durch Küssen davon betroffen sind, bezeichnet man Pfeiffersches Drüsenfieber oft auch als „Kusskrankheit“.
Mononukleose
Verantwortlich für die Entstehung der infektiösen Mononukleose zeichnet sich der mit EBV abgekürzte Epstein-Barr-Virus.
Wissenschaftler beschreiben diesen als behüllten, humanpathogenen doppelsträngigen DNA-Virus. Bekannt ist er als „Humanes Herpesvirus 4“ (HHV 4).
Der am 18. Mai 1921 geborene englische Virologe Sir Michael Anthony Epstein und seine Mitarbeiterin Yvonne M. Barr entdeckten im Jahr 1964 den aus der Familie der Herpetoviridae beziehungsweise Herpesviridae stammenden Virus in den B-Lymphozyten eines am Burkitt-Lymphom erkrankten afrikanischen Patienten.
Übertragungswege Pfeiffersches Drüsenfieber
In den meisten Fällen überträgt sich der Virus durch:
- Tröpfcheninfektion
Diese Art der Infektion mit Epstein-Barr- oder anderen Viren beziehungsweise Bakterien erfolgt durch eine aerogene Übertragung feinster Sekrettröpfchen. Diese fliegen beim Husten, Sprechen oder Niesen durch die Luft, sodass eine weitere Person sie durch seine Atmung aufnimmt. Die Übertragung geschieht über eine maximale Distanz von ein bis zwei Metern.
- Kontaktinfektion
Junge Erwachsene und sich in der Adoleszenz (späterer Abschnitt des Jugendalters) befindende Personen übertragen die Krankheit hauptsächlich über das Küssen, da der Speichel des Betroffenen infiziert ist. Daher bekam sie den Namen „The KissingDisease“ oder Kusskrankheit. Die Übertragung des Virus erfordert, dass ein Partner bereits an dem Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte und Viruspartikel ausscheidet. Der andere machte im Vorfeld noch keine Mononukleose durch.
- Schmierinfektion
Die Schmierinfektion unterteilt sich in eine direkte und eine indirekte Kontaktinfektion. Erstere erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Personen. Die indirekte Kontaktinfektion geschieht durch das Berühren von mit Krankheitserregern verunreinigten (kontaminierten) Gegenständen.
Als eher seltene Übertragungswege gelten:
- Bluttransfusionen
Die Blutübertragung erfolgt durch Infusion von Blutbestandteilen (Erythrozyten, Granulozyten und Thrombozyten) oder von Blut in die Vene. Ziel dessen ist es beispielsweise, einen Mangel an Blut auszugleichen.
- Transplantationen
Die Transplantation bezeichnet die Verpflanzung beziehungsweise Übertragung von Organteilen, Organen, Zellen und Geweben.
Die Entdeckung des EBV in Sekreten der Genitalien, macht den Übertragungsweg durch sexuelle Kontakte wahrscheinlich. Über 95 Prozent aller Erwachsenen tragen das Virus in sich, zum Ausbruch der Krankheit kommt es aber meist bei Jugendlichen die zum erstem Mal infiziert werden.
Dr. Harald Bresser
Facharzt für Dermatologie zum Ausbruch des Pfeiffersches Drüsenfieber:
Inkubationszeit beim Pfeifferschen Drüsenfieber
Der Zeitraum vom ersten Kontakt mit dem Erreger bis zu den ersten Symptomen wird als Inkubationszeit bezeichnet. Diese Inkubationszeit dauert beim Pfeifferschen Drüsenfieber ein bis vier Wochen. In dieser Zeit kommt es zu einer Vermehrung der Viren in den menschlichen Zellen. Über den Blutkreislauf gelangen die Viren dann in das lymphatische Gewebe (Milz, Lymphknoten, Mandeln) und in weitere Organe (zum Beispiel in die Leber) und verursachen dort die krankheitstypischen Symptome.
Bei Menschen, die einmal infiziert waren, kann das Virus immer mal wieder über den Speichel mit ausgeschieden werden. Das heißt nicht, dass es zu einem erneuten Krankheitsausbruch kommt. Das Virus befindet sich lediglich noch im Speichel. Auf diese Weise kann es sich aber effektiv auf andere Personen übertragen und bei ihnen die Erkrankung „Pfeiffersches Drüsenfieber“ auslösen.
Krankheitsverlauf Pfeiffersches Drüsenfieber
Die Mononucleosisinfectiosa verläuft unterschiedlich in der Intensität und bei den Beschwerden. Der Virus überträgt sich
- mild,
- asymptomatisch
- oder fulminant.
Ein erkranktes Kind unter zehn Jahren rechnet mit einem milden oder subklinischen (asymptomatischen) Verlauf. Bei Kindern wird die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber häufig nicht gestellt, da sie nur leichte Symptome wie Müdigkeit und Fieber zeigen, die schnell wieder vergehen.
Selten bricht das Pfeiffersche Drüsenfieber bei Personen über 30 Jahren aus. Geschieht dies, verläuft die Viruserkrankung für gewöhnlich atypisch. Wochen bis Monate klagen die Patienten dieser Altersgruppe über Muskelschmerzen, Fieber und Müdigkeit. Der asymptomatische Verlauf ist auch bei Kindern und Jugendlichen denkbar. Dies führt zu längerer Abwesenheit von der Schule oder vom Arbeitsplatz.
Symptome Pfeiffersches Drüsenfieber
Das Kussfieber (The KissingDisease) beginnt mit erkältungs- oder grippeähnlichen Beschwerden wie Halsweh, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeiner Abgeschlagenheit und Fieber bis 39 °C. Daneben kommt es zu einem Anschwellen der Lymphknoten an Nacken, Hals und vereinzelt in der Leistengegend oder unter den Armen. Die Schwellungen, die kirsch- bzw. erbsengroß werden, schmerzen nur geringfügig. Zuletzt besteht die Möglichkeit, dass sich die Milz vergrößert.
Bei etwa 50 Prozent der Erkrankten kommt es zu einer Mandelentzündung. Vereinzelt treten kleinere Hautrötungen (Hautausschlag) oder quaddelartige, stark juckende Schwellungen auf. Seltener kommt es beim Pfeifferschen Drüsenfieber zu
- Schwindel,
- Appetitlosigkeit,
- Nachtschweiß und
- einer vergrößerten Leber.
Unangenehm sind die Halsschmerzen, die im Zusammenhang mit Pfeifferschem Drüsenfieber auftreten, da sich Rachen und die Rachenmandeln entzünden. Die zum Teil stark geschwollenen Mandeln überzieht ein weißlicher bis gelblicher Belag. Bei etwa 70 Prozent der Betroffenen schwillt die Leber und die Milz schmerzhaft an. Ein Hautausschlag in Verbindung mit Pfeifferschem Drüsenfieber trat bislang nur bei circa fünf Prozent der Patienten auf. Dabei ist der gesamte Körper mit kleinen, roten Punkten übersät.
Die Symptome beim Pfeifferschen Drüsenfieber fallen von Patient zu Patient unterschiedlich stark aus. Einige Betroffene fühlen sich sehr krank und haben hohes Fieber. Andere zeigen fast keine Symptome, obwohl sie sich eindeutig mit dem Epstein-Barr-Virus ansteckten.
Komplikationen Pfeiffersches Drüsenfieber
Beim Pfeiffersches Drüsenfieber kommt es selten zu Komplikationen. Bei abwehrgeschwächten Menschen treten vereinzelt die folgenden auf:
- Rachenentzündung sowie stark geschwollene Mandeln
- Schlafstörungen durch Schluck- und Halsschmerzen
- Atembeschwerden
- Superinfektion (bakterielle Zweitinfektion)
- Splenomegalie (Vergrößerung der Milz)
- Milzriss (Milzruptur)
macht sich bemerkbar durch Schmerzen im linken Oberbauch - Lungenentzündung
- Blutbildungsstörungen (Verminderung der weißen und roten Blutkörperchen)
- Enzephalitis (Gehirnentzündung),
- Meningitis (Gehirnhautentzündung),
- Nervenschädigungen
- Herzmuskel- sowie Herzbeutelentzündung
- interstitielle Nephritis (entzündliche Nierenerkrankung)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
- Lebererkrankungen (z. B. Gelbsucht, Hepatitis)
- multiple Sklerose
Den Epstein-Barr-Virus verdächtigen forschende Wissenschaftler, Auslöser der multiplen Sklerose zu sein. Kassandra Munger und Alberto Ascherio von der Harvard Medical School in Boston fanden heraus, das nur das EBV als Auslöser infrage kommt. In den Hirnläsionen aktiviert das EBV Zytokine, die Entzündungsreaktionen bewirken. Erkrankt eine Person im späten Kindes- oder Jugendalter an der Mononukleose, erhöht sich das Risiko, zu einem späteren Zeitpunkt an der multiplen Sklerose zu erkranken, um das Zwanzigfache. - bösartige Tumore
- Morbus Hodgkin
Den Begriff Morbus Hodgkin verwenden Mediziner als Synonym für das Hodgkin-Lymphom. Dabei handelt es sich um einen malignen (bösartigen) Tumor, der das Lymphsystem betrifft. - Burkitt Lymphom
Dieses bösartige Lymphom zählt zu den B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen. Der humane Tumor zählt zu den am schnellsten wachsenden. - Nasopharynxkarzinom
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um den zu der Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren zählende Nasenrachenkrebs. Synonym verwenden Ärzte die Begriffe Epipharynxkarzinom und die Abkürzung NPC.
- Morbus Hodgkin
Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber
Die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber stellt der Arzt gemäß dem typischen Krankheitsbild. Er betrachtet unter dem Mikroskop einen Blutabstrich, auf dem er ab der zweiten Krankheitswoche ungewöhnliche Formen von weißen Blutkörperchen erkennt. Diese kommen bei Pfeifferschem Drüsenfieber typischerweise vor und können bei nahezu allen Patienten nachgewiesen werden. Ergänzend führt der behandelnde Arzt Ultraschalluntersuchungen durch (Sonografie), um etwa Vergrößerungen von Lymphknoten, Milz und Leber festzustellen.
Eindeutige Hinweise auf Pfeiffersches Drüsenfieber liefern typische Veränderungen des Blutbildes. (siehe www.grossesblutbild.de) Deutlich zu erkennen ist eine Erhöhung der Lymphozyten-Zahl. Mit einem EBV-Schnelltest weisen Mitarbeiter in Labors bestimmte Antikörper im Blut nach. Zu Beginn sind dies IgM-Antikörper (Immunglobulin M), später dann IgG-Antikörper (Immunglobulin G) Die Leberwerte sind häufig erhöht.
Folgende Diagnosetests stehen zur Wahl:
- Paul-Bunnell-Test
Dieser Latexagglutinationstest weist die heterophilen Antikörper von Typ Immunglobin nach. Diese bildet der Körper in 80 bis 90 Prozent der primären Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus. Nicht geeignet ist er für Nachweise in der ersten Woche der Erkrankung sowie bei Kindern, da er in diesen Fällen nur gering sensitiv reagiert. Die Falsch-Negativrate bei Kindern unter vier Jahren beträgt 80 bis 90 Prozent.
- EBNA-Testsystem
EBNA bedeutet „Epstein-Barr-Virus-spezifisches nukleares Antigen“. Die Bildung dieses Antigens erfolgt in vom EBV infizierten Zellen. Das EBNA-Testsystem verwenden Laboranten, um humane IgG-Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus nachzuweisen. Als Probenmaterial dient Blutserum oder Blutplasma. Es dauert sechs bis zwölf Wochen, bis der Test nach einer ersten Infektion ein positives Ergebnis anzeigt. Wird EBNA-IgG im Blut festgestellt, schließt der behandelnde Arzt eine frische Infektion aus, da diese Antikörper erst nach etlichen Wochen oder Monaten nach einer Erstinfektion auftreten.
- EA-Testsystem
Das Early-Antigen-Testsystem benötigt für einen positiven Test acht bis zehn Tage. Nach dieser Zeit weist es bei 80 Prozent der Erkrankten ein positives Ergebnis an.
Differenzialdiagnosen zum Pfeifferschen Drüsenfieber
Die Symptome der infektiösen Mononukleose ähneln denen einer gewöhnlichen Erkältung. Aus diesem Grund wird die Virusinfektion oft nicht oder zu spät diagnostiziert. Bevor der Arzt die eindeutige Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber stellen kann, ist es nötig, andere Krankheiten auszuschließen. So kann es sich beispielsweise um folgende Erkrankungen handeln, welche ähnliche Beschwerden wie das Drüsenfieber auslösen:
- Streptokokken-Angina
- von einer Erkältung ausgehende virusbedingte Halsschmerzen
- akute Infektion mit dem Cytomegalovirus
Der Cytomegalovirus verursacht die Zytomegalie. Es handelt sich dabei um einen der acht humanen Herpesviren. Er trägt die Bezeichnung HHV-5. Wie alle Herpesviren persistiert er lebenslang im Körper. Menschen mit stabilem Immunsystem merken von der Infektion nichts. Die Durchseuchung beträgt in westlichen Industrieländern 40 bis 80 Prozent. Nach dem Ende der Krankheit scheidet der Gesundete das Virus noch über Wochen hinweg mit dem Speichel und dem Urin aus. - Toxoplasmose
Die Toxoplasmose ist eine asymptomatische Infektionskrankheit. Ihr Erreger ist der Toxoplasma Gondii.
Übertragungswege: Zysten im rohen Fleisch oder durch Oozysten im Sand oder Katzenkot - Katzenkrankheit
- Tuberkulose
Als Tuberkulose bezeichnen Mediziner eine durch verschiedene Arten von Mykobakterien hervorgerufene bakterielle Infektionskrankheit, die am häufigsten die Lunge des Menschen befällt. - akute HIV-Infektion
- malignes Lymphom
Das umgangssprachlich als Lymphdrüsenkrebs bezeichnete maligne Lymphom gehört zu den bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems, zu denen die Lymphknoten, Rachenmandeln, die Milz und das Knochenmark gehören. - Milzvergrößerung
- erstmalige Infektion mit dem humanen Herpesvirus HHV-6, der das Dreitagefieber auslöst.
Medikamente zur Behandlung und Therapie
Bei der Epstein-Barr-Virus-Behandlung gibt es gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber bisher keine spezifischen Impfstoffe oder Medikamente. Unterstützend setzt der Arzt fiebersenkende und schmerzstillende Arzneimittel wie Paracetamol oder NSAID ein, um die erkältungsähnlichen Beschwerden zu lindern.
Handelt es sich um ausgeprägte Schmerzen kommen eventuell Opioide wie Codein in Verbindung mit Paracetamol als Mittel der Wahl in Betracht. Paracetamol hat dabei eine fiebersenkende Wirkung. Topische Lokalanästhetika in Form von Gurgellösungen, Sprays oder Lutschtabletten betäuben die Schmerzen lokal. Häufig verschriebene Lokalanästhetika sind:
- Ambroxol,
- Oxybuprocain und
Starke Hals- und Schluckbeschwerden bedingen eine Nahrungsverweigerung. Als alternative Ernährung dienen hochkalorische Nahrungsmittel in Form von Trinknahrung sowie Elektrolyt-Ersatzlösungen. Durch die Schmerzen bedingte Schlafstörungen behandelt der Arzt mit Schlafmitteln. Um die Gesundung voranzutreiben, gönnen sich die an dem Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankten Patienten viel Ruhe und ausreichend Schlaf. Darüber hinaus trinken sie, sofern vom Arzt nicht anders verordnet, viel.
In einigen wenigen Fällen geht Pfeiffersches Drüsenfieber mit weiteren bakteriellen Infektionen einher. Eine Behandlung mit Breitbandantibiotika (z. B. Amoxicillin, Ampicillin) führt in 90 Prozent der Fälle zu einem mit Juckreiz einhergehenden Arzneimittelexanthem. Ärzte nehmen daher im Fall einer Mononukleose Abstand von derartigen Arzneimitteln.
Aciclovir oder Ganciclovir
In schweren Verlaufsformen wird oft mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Ganciclovir behandelt, um die Virusvermehrung zu unterdrücken. Diese Virostatika zeigen in Bezug auf die Krankheitsdauer und den Schweregrad der Mononukleose keinen Nutzen. Ein spezifisch antivirales Medikament ist noch nicht im Handel.
Cortison setzt der Arzt ein, wenn das Lymphgewebe lebensbedrohlich anschwillt. Bei schwereren Komplikationen wie zum Beispiel einem Milzriss erfolgt eine sofortige Operation.
Als alternativmedizinische und pflanzliche Arzneimittel bieten sich an:
- Melisse,
- Mundspülungen,
- Gewürznelke,
- Salbei
- und Schleimstoffdrogen
Fragen und Antworten zum Pfeiffersches Drüsenfieber
Wie lange dauert die Mononukleose?
In der Regel heilt die Infektion nach spätestens zwei Monaten aus. Unter Umständen bleibt das Pfeiffersche Drüsenfieber über Monate hinweg bestehen (in wenigen Fällen). Das Epstein-Barr-Virus bleibt lebenslang im Körper. Es reaktiviert sich in unregelmäßigen Abständen, verläuft dann jedoch ohne Symptome.
Wie lange besteht Kussverbot?
Mit dem Küssen warten Paare, bis sämtliche Symptome der Krankheit nicht mehr bestehen (zwei bis fünf Wochen). Klarheit bringt ein Arztbesuch. Paare leben aufgrund der möglichen Reaktivität des Virus mit einem permanenten Risiko der Ansteckung.
Ist das Pfeiffersche Drüsenfieber permanent ansteckend?
Die infektiöse Mononukleose überträgt der Betroffene noch wenige Wochen nach der Infektion. Erneut ansteckend ist er, sobald sich das Virus von selbst reaktiviert. Dies geschieht in unregelmäßigen Abständen. Der Betroffene merkt davon nichts.
Alkoholverbot bei der Mononukleose?
Medizinisch gesehen ist Alkohol der Gesundung des Patienten nicht zuträglich. Dieser schwächt den Körper und stört den Körper auf dem Weg der Erholung. Die durch die Krankheit belastete Leber zieht der Alkohol noch weiter in Mitleidenschaft.
Wie lange sind sportliche Aktivitäten nicht erlaubt?
In den ersten Wochen der Erkrankung ist der Körper so geschwächt, dass der Patient von sich aus keine Sportart aktiv ausübt. Da noch Ansteckungsgefahr besteht, bleibt er zu Hause. Vor Wiederaufnahme des Sports wartet der Betroffene ab, bis diese vorüber ist, und körperliche Aktivitäten den Organismus nicht überfordern. Das Pfeiffersche Drüsenfieber bewirkt in einigen Fällen eine temporäre Vergrößerung der Milz. Bei körperlicher Belastung reißt sie schnell. Eine Ultraschalluntersuchung bringt Klarheit, ob die Milz Belastungen aushält.
Langfristige Folgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers
Für gewöhnlich entstehen keine langfristigen Folgen durch die infektiöse Mononukleose. Anders verhält es sich, wenn die Krankheit chronisch verläuft.
In diesem Fall besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Antriebsschwäche, angeschwollene Lymphknoten, Fieber und Müdigkeit über Jahre hinweg bestehen bleiben oder in unregelmäßigen Abständen erneut auftauchen. Komplikationen wie Gelbsucht oder Hirnhautentzündung verursachen unter Umständen langfristige Schäden.
Was haben das Pfeiffersche Drüsenfieber
und die Gürtelrose gemeinsam?
Auslöser der Gürtelrose und des Pfeifferschen Drüsenfiebers sind Viren der Herpesfamilie, sogenannte Herpesviren, die zeichnen sich für eine Vielzahl von Krankheitsbildern wie die genannten und Lippenbläschen, Windpocken und Genitalherpes verantwortlich.
60 bis 90 Prozent der Bundesbürger tragen Herpesviren in ihrem Körper. Befallen Sie einen Körper, verbleiben Sie dort getarnt bis zum Lebensende. Sie warten, bis das Immunsystem Schwächen zeigt oder Stress den Körper des Menschen belastet.
Zusammenfassung und Prognose
Verantwortlich für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist der Epstein-Barr-Virus, welcher, wie der für die Gürtelrose verantwortliche Herpes-Zoster-Virus, zur Familie der Herpesviren gehört.
In den meisten Fällen dauert die Mononukleose zwei bis drei Wochen. Sie verläuft für gewöhnlich ohne größere Beschwerden oder Komplikationen.
Die durchgemachte Krankheit sorgt für eine lebenslange Immunität gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber. Der Epstein-Barr-Virus persistiert lebenslang im Körper seines Wirtes. In unregelmäßigen Abständen reaktiviert er sich, ohne Symptome hervorzurufen.
Wissenswertes:
Das Pfeiffersche Drüsenfieber und sein Entdecker
Die Krankheit erhielt den Namen seines Entdeckers, dem 1846 geborenen und 1921 gestorbenen Kinderarzt Emil Pfeiffer. Er nannte das Pfeiffersche Drüsenfieber zunächst idiopathische Adenitis. Idiopathisch bedeutet „ohne fassbare Ursache“, Adenitis die Entzündung einer Drüse. Früher bezeichneten Mediziner die Lymphknoten ebenfalls als Drüse.
Synonyme für das Pfeiffersche Drüsenfieber
Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist des Weiteren unter folgenden Namen bekannt:
- Mononucleosisinfectiosa,
- infektiöse Mononukleose,
- Pfeiffer Drüsenfieber,
- The KissingDisease,
- Kusskrankheit,
- Studenten-Kuss-Krankheit,
- Studentenfieber,
- Morbus Pfeiffer,
- Monozyten-Angina als Initialphase der infektiösen Mononukleose
- Mono,
- Drüsenfieber.
medizinische Kontrolle: L. Schnurbus / Dr. Bresser
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Literatur und Quellennachweis:
- Cohen, J.I.: Epstein-Barr virus lymphoproliferative disease associated with acquired immunodeficiency. Medicine 1991; 70: 137-160
- Schweisheimer, W.: Ein Virus als Erreger der infektiösen Mononukleose – Entdeckung eines Forscherteams an der Universität von Pennsylvanien. Mat Med Nordmark 1968
- Löffler, H., Rastetter, J. Atlas der klinischen Hämatologie. 5. Auflage. Springer-Verlag, Berlin etc., 1999
- Sullivan, J.L.: Infectious mononucleosis and other Epstein-Barr virus-associated diseases. In: Hoffman, R. et al. (Ed.): Hematology – Basic principles and practice. 3. Auflage.
Links zu weiterführenden Informationen:
- http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_cytomegalie-cytomegalie_1100.html
- http://www.bode-science-center.de/center/glossar/schmierinfektion.html
- http://www.shg-bergstrasse.de/html/Herpes/eppstein_barr.html