Gürtelrose auf der Kopfhaut
Befindet sich die Gürtelrose auf der Kopfhaut, zeigen sich bei den Betroffenen die charakteristischen Herpes-zoster-Bläschen häufig bereits am Haaransatz. Der für die Gürtelrose typische Ausschlag im Bereich von Kopf und Gesicht nennt sich Gesichtsrose. In diesem Fall lagern sich die Varizella-zoster-Viren in den Hirnnerven, speziell dem fünften Hirnnerv, ein.
Die Gesichtsrose befällt sensible Gesichtsnerven
Besonders häufig befällt die Gürtelrose auf der Kopfhaut den fünften Hirnnerv. Dabei handelt es sich um den Nervus trigeminus. Er gehört zu den größten sensiblen Gesichtsnerven und versorgt die Stirn sowie die Kopfhaut. Befallen die für die Gürtelrose verantwortlichen Erreger diesen Nerv, gelangen sie durch die verästelten Nervenstränge, die Spinalganglien, bis auf die behaarte Kopfhaut.
Starke Kopfschmerzen – ein Symptom für die Gesichtsrose
Die ersten Anzeichen für eine Gürtelrose auf der Kopfhaut zeigen sich in Form von starken Kopfschmerzen und einem drückenden Gefühl im Bereich des Hinterkopfs. Speziell an den Schläfen verlaufen zahlreiche Nerven, die bei einem Varizella-zoster-Virus-Befall empfindlich schmerzen. Die Kopfhaut besteht im Vergleich zu anderen Dermatomen als dünnere Hautschicht. Die Nervenstränge verästeln sich dabei so zahlreich, dass der Schmerzreiz den gesamten Oberkopf betrifft.
Nach zwei Tagen bildet sich der für den Herpes zoster typische Ausschlag. Die roten Pusteln befinden sich zwischen den Haaren. Im Gegensatz zu dem Ausschlag auf anderen Körperstellen ordnen sich die Bläschen auf der Kopfhaut nicht gürtelförmig an. Stattdessen sammeln sie sich als gruppenförmige Anordnung. Die betroffenen Stellen auf dem Oberkopf und dem Schläfenbereich schwellen stark an. Teilen die Patienten vorsichtig die dort befindlichen Haarsträhnen, sehen sie eine starke Rötung.
Die Gürtelrose auf der Kopfhaut löst die allgemeinen Symptome wie Müdigkeit, Fieber und Abgeschlagenheit aus. Neben den für die Gürtelrose typischen Bläschen in Stecknadelgröße bilden sich auf der Kopfhaut kleine Knötchen. Bei ihnen handelt es sich um nicht vollständig entwickelte Pusteln.
Auf dem Kopf kommt es durch die Gürtelrose zu schweren Komplikationen
Die Verästelungen der Nerven auf der Kopfhaut sorgen dafür, dass sich der Herpes zoster im gesamten Gesichtsbereich verteilt. Unter Umständen folgt dem Ausschlag auf der behaarten Kopfhaut der Befall der anderen Gesichtsnerven. Wie der Nervus trigeminus, versorgen diese beispielsweise das Ohr und das Auge. Zu den schweren Komplikationen einer Gesichtsrose zählen eine Hirnhaut-Entzündung sowie eine Gesichtslähmung. Ärzte nennen die Störung eine Facialisparese. Ebenso löst die Gürtelrose auf der Kopfhaut Nervenanfälle aus. Die Patienten erleiden ähnliche Symptome wie bei einer Epilepsie.
Im gesamten Kopfbereich zeigen sich die Komplikationen durch den Herpes zoster besonders schwerwiegend. Auf der empfindlichen Kopfhaut bilden sich durch das Kratzen an den Pusteln Narben. Die Hautveränderung schreitet im schlimmsten Fall so weit vor, dass einzelne Stellen auf der Kopfhaut kahl bleiben. Durch den Befall von weiteren Nerven wie dem Nervus facialis kommt es zu:
- Lähmungs-Erscheinungen,
- Erblindung,
- Pigmentierungen,
- Einschmelzungen
- und dem Verlust des Geschmackssinns.
Die Gürtelrose Symptome auf der Kopfhaut nennt sich Gesichtsrose. Eindeutige Symptome stellen drückende Kopfschmerzen und ein intensiver Schmerzreiz an den Schläfen dar. Durch den Befall des Nervus trigeminus kommt es zu einer Ausbreitung der Gürtelrose auf die Nerven von Auge und Ohr. Weitere Komplikationen sind Einblutungen, Narben und Haut-Veränderungen.
Quellen
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