Gürtelrose und Erkältung
Gürtelrose bei Erkältung oder Grippe
Erkältung, Grippe und Gripale Infekte gehen mit geschwächtem Immunsystem einher.
Der Zusammenhang zwischen Gürtelrose und Erkältung besteht in den weißen Blutkörperchen. Bei einer Erkältung kommt es im Organismus zu einer Überproduktion der weißen Blutzellen, die der Körper nicht lange aufrechterhalten kann. In der Folge sinken die Antikörper unter den Normwert. Es besteht keine Möglichkeit, die Varizella-Zoster-Viren in Schach zu halten. Bei der Gürtelrose handelt es sich um eine Reinfektion der Varizella-Zoster-Viren. Nach einer überstandenen Windpockeninfektion bleiben die Erreger als latente Viren im Körper. Erst bei einer Schwächung der Immunabwehr aktivieren sie sich und wandern aus den Nervenwurzeln den gesamten Nervenstrang entlang.
Gürtelrose und Erkältung in der Zusammenfassung
Der Herpes Zoster tritt im Zuge einer Immunschwäche auf. Speziell bei älteren Menschen häufen sich die Reinfektionen mit den Varizella-Zoster-Viren. Erkältungen sind virale Erkrankungen. Hierbei beeinflussen die eindringenden Viren die Produktion der körpereigenen Abwehrkräfte. Gelangen die Erreger in den Blutkreislauf, vermehren sich die Leukozyten.
Die Überproduktion hält der Organismus ausschließlich einen kurzen Zeitraum aufrecht. Sobald sich die Anzahl der weißen Blutzellen verringert, brechen die Erreger der Gürtelrose aus den Ganglien und wandern entlang der Nerven zu den Synapsen. Dabei reizen sie das Nervensystem, sodass stechende bis pulsierende Schmerzen entstehen. Demnach existiert ein Zusammenhang zwischen der Gürtelrose und einer Erkältung. Speziell nach dem viralen Infekt befinden sich im Körper wenige Leukozyten, sodass das Risiko einer Folgeerkrankung steigt.
Bedingt die Erkältung den Herpes Zoster?
Die Erkältung und die Gürtelrose treten in einigen Fällen hintereinander auf. Der Herpes Zoster ist eine Folgeerkrankung der Infektion. Der Grund besteht in der niedrigen Konzentration der weißen Blutkörperchen. Während und nach einer Influenza, einer Grippe, kommt es zu einer reduzierten Produktion der weißen Blutzellen. Die bis dahin latenten Varizella-Zoster-Viren aktivieren sich aufgrund der schwachen Immunabwehr. Sie blieben nach einer Windpockenerkrankung im Organismus der Betroffenen und bildeten eine stille Infektion. Dabei bemerken die Patienten keine Symptome.
Erst nach dem „Erwachen“ der Erreger kommt es zu den charakteristischen Merkmalen des Herpes Zoster. Treten die Gürtelrose und die Erkältung gemeinsam auf, verwechseln die Erkrankten die ersten Anzeichen der Reinfektion mit allgemeinen Krankheitssymptomen. Dazu gehören beispielsweise:
- Gliederschmerzen,
- Kopfschmerzen,
- Abgeschlagenheit
- und unerklärliche Müdigkeit.
Zu den Komplikationen gesellt sich bei den Gürtelrose-Patienten ein unangenehmes Ziehen auf der Haut. In der Regel betrifft das Missempfinden den unteren Rücken oder die Leistengegend. Hier entsteht ein Ausschlag, der sich ähnlich einem Gürtel um eine Körperhälfte windet. Der speziellen Form verdankt die Erkrankung ihren Namen. Vorerst erkennen die Betroffenen auf der jeweiligen Hautstelle eine Rötung. Taubheitsgefühle sowie ein leichter Juckreiz begleiten die Irritation der Haut.
Nach zwei bis drei Tagen bilden sich auf dem Dermatom kleine Pusteln, die ebenfalls eine rote Farbe aufweisen. In ihnen befindet sich die Lymphe, eine Viren enthaltene Flüssigkeit. Gelangt das Sekret auf die Haut, kommt es unter Umständen zu einer Zweitinfektion. Das bedeutet, die Gürtelrose breitet sich auf dem Körper aus. Beispielsweise besteht die Gefahr eines Zoster generalis. Leiden die Betroffenen an einer Erkältung und Gürtelrose, suchen sie zwingend ihren Hausarzt auf. Dieser verschreibt antivirale Medikamente gegen die Varizella-Zoster-Viren. In ihrem Gürtelrose-Ratgeber erklärt die Autorin M.Foerster, dass keine Möglichkeit besteht, den Herpes Zoster komplett zu heilen. Klingt der Ausschlag ab, bleiben die Erreger im Körper.
Warum treten Erkältung und Gürtelrose zusammen auf?
Bei einer Erkältung handelt es sich um einen grippalen Infekt, den unterschiedliche Viren bedingen. In einigen Fällen dringen Bakterien zusätzlich in den Körper ein. Allerdings nehmen sie keinen Einfluss auf die Konzentration der Leukozyten. Diese vermehren sich durch das Eindringen der Erreger verstärkt, sodass ihre Zahl über dem Normwert liegt. Das bedeutet, im Blut befinden sich mehr als 10.000 weiße Blutzellen je Mikroliter Blut. Die Überproduktion hält der Körper ausschließlich wenige Tage aufrecht. Danach sinkt die Menge der Antikörper. Während dieser Zeit bricht unter Umständen der Herpes Zoster aus.
Speziell bei einer lang andauernden Krankheit erhöht sich das Risiko einer folgenden Reinfektion mit den Varizella-Zoster-Viren. Der Zusammenhang zwischen Gürtelrose und Erkältung besteht in ihrer Definition als Virusinfekte. In beiden Fällen sinken die körpereigenen Abwehrkräfte. Folglich besteht nach dem Abklingen des Herpes Zoster die Möglichkeit einer weiteren Folgekrankheit. Durch das Fehlen der Leukozyten dringen Bakterien und andere Viren in den Organismus ein. Somit erkranken die Gürtelrose-Patienten nach der Reinfektion erneut an einem grippalen Infekt.
Schafft eine Grippeimpfung Abhilfe?
Um sich gegen die Influenza zu schützen, wählen einige Patienten die Grippeschutzimpfung. Diese verspricht einen abgeschwächten Verlauf der Krankheit, sofern die Viren mit dem Impfstoff übereinstimmen. Zu dem Ergebnis kommen Epidemiologen der Universität Groningen in einer Metaanalyse. Allerdings existiert eine schwankende Wirkung der Impfung. Speziell für ältere Menschen besitzen die Influenzaimpfungen ausschließlich einen geringen bis mittelmäßigen Wert. Das Resümee zieht Dr. Michael L. Jackson vom Group Health Research Institute in Seattle in seiner Publikation.
Existieren vorbeugende Maßnahmen gegen Erkältung und Gürtelrose?
Eine sichere Prophylaxe gegen eine Influenza und den Herpes Zoster gibt es nicht. Jedoch unterstützt die Einnahme von Vitaminen die körpereigenen Abwehrkräfte. Speziell das in Zitrusfrüchten enthaltene Vitamin C stärkt das Immunsystem. Auf die Weise profitieren die Interessenten von einer ausreichenden Produktion der weißen Blutzellen. Liegt deren Konzentration innerhalb des Normwerts, beeinflusst der Umstand den Verlauf der Erkältung. Das bedeutet, die Patienten überstehen den grippalen Infekt schnell, sodass die Wahrscheinlichkeit einer Folgeerkrankung sinkt.
Kommt es nach der Infektion dennoch zu einem Ausbruch des Herpes Zoster, konsultieren die Betroffenen umgehend den Arzt. Bereits bei den ersten Anzeichen der Krankheit leitet dieser eine antivirale Therapie ein. Bildet sich bereits der charakteristische Ausschlag, hilft ausschließlich eine symptomatische Behandlung. Hierbei besteht das Ziel darin, die Schmerzen und den Juckreiz zu lindern. Zu dem Zweck verwenden die Patienten beispielsweise kühlende Salben sowie Gel aus Aloe Vera.
Die Cremes sorgen auf der Haut für ausreichende Feuchtigkeit. Dadurch vermindert sich das Risiko der Narbenbildung. Nach vier bis sieben Tagen trocknen die typischen Herpes-Zoster-Bläschen ein und eine Kruste bildet sich. Sie fällt selbstständig ab. Um eine Irritation der Haut zu vermeiden, kratzen die Patienten nicht an dem Grind.
weiterführend:
http://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099%2814%2970993-4/fulltext