Anwendung von Carbamazepin bei Gürtelrose

Erfahrungen zu Medikament Carbamazepin bei einer Gürtelrose?

Bei ausgeprägten Schmerzen verschreiben Mediziner Carbamazepin das bei Gürtelrose gegen Nervenschmerzen wirkt. Bei dem Arzneimittel handelt es sich um einen chemischen Wirkstoff, der die Nerven blockiert. Das Medikament verhindert infolgedessen eine Ausbreitung der für den Herpes Zoster verantwortlichen Viren.

Gürtelrose - Herpes Zoster
Gürtelrose – Herpes Zoster

Warum eignet sich das Carbamazepin bei Gürtelrose?

Bei der Gürtelrose wandern die latenten Viren nach ihrer Aktivierung an den Nervenbahnen entlang. Dadurch lösen sie die charakteristischen Zoster-Schmerzen aus, die sich in Form eines dumpfen Missempfindens äußern.

Verschreiben die Ärzte das Carbamazepin bei Gürtelrose, blockiert der Wirkstoff die neuralen Stränge. Dabei verschließt die Arznei die Natriumkanäle in den Axonen, die eine Nervenzelle bilden. Auf diese Weise hält das Carbamazepin die elektrischen Impulse, die zu einem Schmerzempfinden führen, auf. Vorwiegend bei einer postzosterischen Neuralgie kommt das Medikament zum Einsatz.

Welchen Einfluss nimmt die Arznei auf die Infektion?

Bei der Gürtelrose ist das Carbamazepin keine antivirale Therapie. Im Gegensatz zu einem Virostatikum bekämpft das Medikament nicht die Auswirkungen der Herpes Zoster auslösenden Erreger. Stattdessen wirkt die Arznei, die zur chemischen Klasse der Dibenzazepine gehört, als ein Antikonvulsivum. Carbamazepin wirkt vorwiegend gegen:

  • Krampf-Anfälle,
  • Epilepsien
  • und tonisch-klonische Anfälle.

Jedoch kommt die Arznei zusätzlich bei einer Gürtelrose-Infektion zum Einsatz. Hierbei spielt die schmerzstillende Wirkung des Antiepileptikums eine wesentliche Rolle. Im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln lindert der Wirkstoff die auftretenden Reize bei einer Trigeminus-Neuralgie. Vorwiegend während und nach der eigentlichen Infektion verspüren die Patienten ein dumpfes Pochen in den betroffenen Regionen. Hält dieses eine längere Zeit an, sprechen die Mediziner von einer postzosterischen Neuralgie.

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Warum eignet sich Carbamazepin als Schmerzmittel?

Die Verwendung von Carbamazepin bei Gürtelrose stellt keine Seltenheit dar. Aufgrund ihrer schnellen Wirkungsweise hilft die Arznei dabei, einer bleibenden Schädigung der Nerven vorzubeugen. Daher verschreiben die Ärzte das gegen Epilepsien verwendbare Medikament bei Anzeichen einer postzosterischen Neuralgie. Zu den charakteristischen Symptomen der Erkrankung gehören Reizungen der Haut sowie Taubheitsgefühle. Ebenfalls bemerken die Leidenden ein starkes Ziehen im Bereich der peripheren Nervenbahnen.

Die Schmerzen bleiben selbst nach dem Abklingen des Zoster-Ausschlags bestehen. Um die pulsierenden Reize zu unterbinden, benutzen die Verbraucher das Carbamazepin zum Einnehmen. In Kombination mit einem Antidepressivum verstärkt sich der positive Einfluss des Medikaments auf das Schmerzempfinden bei einer Neuralgie.

Dabei lagert sich der Wirkstoff an die spannungsabhängigen Natriumkanäle der Nervenzellen an. Während das Medikament die Natriumbahnen stabilisiert, verringert sich die Erregbarkeit der neuralen Stränge. Aus diesem Grund wirkt das Carbamazepin bei einer Gürtelrose als schmerzhemmender Faktor. Des Weiteren inhibiert der chemische Inhaltsstoff die Freisetzung von Glutamat. In seiner ionisierten Form fungiert dieses als Neurotransmitter innerhalb des zentralen Nervensystems. Damit wirkt sich dieses Salz der Glutaminsäure positiv auf das Immunsystem aus.

Nebenwirkungen von Carbamazepin bei Gürtelrose

Nehmen die Patienten das Carbamazepin gegen neurale Schmerzen ein, steigern sie die Dosis langsam. Die einschleichende Dosierung erhält aufgrund der auftretenden Nebenwirkungen Relevanz. Vorwiegend zu Beginn der Therapie, bemerken die Verbraucher allgemeine Krankheits-Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Zusätzlich tritt eine unerklärliche Müdigkeit als unerwünschter Nebeneffekt bei der Medikamenten-Einnahme ein.

Des Weiteren gehören Kopfschmerzen, Blickstarre und Wahrnehmungs-Störungen zu den häufig auftretenden Nebenwirkungen. Dadurch beeinflusst das Carbamazepin die Denkfähigkeit sowie die Merkfähigkeit der Verwender. Diese nehmen nach der Einnahme der Arznei nicht mehr am Straßenverkehr teil. Andere Effekte treten nach dem Einnehmen der Tabletten seltener auf. Dazu zählen beispielsweise:

  • Wucherungen des Zahnfleischs,
  • Nesselsucht,
  • Juckreiz
  • und eine Veränderung des Blutbilds.

Ausschließlich gelegentlich auftretende Erscheinungen bestehen in einer unwillkürlichen Störung der Muskeln und Zittern. In seltenen Fällen leiden die Patienten während der Therapie an Verstopfung, Gelbsucht oder einer Funktions-Störung der Nieren. Veränderungen der Leberwerte befinden sich ebenfalls im Bereich des Möglichen.

Schwangere Frauen sehen vom Konsum des Antiepileptikums ab. Laut der 2010 erschienene Studie „Intrauterine exposure to carbamazepine and specific congenital malformations: systematic review and case-control study“  stellt das Schmerzmittel ein Risiko für die ungeborenen Kinder dar. Bei ihnen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, eine „Spina bifida“zu entwickeln. Der Fachbegriff bezeichnet so eine Spaltbildung der Wirbelsäule.