Depression bei Gürtelrose

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Depression und Gürtelrose?

Die Gürtelrose – auch Herpes Zoster genannt – erweist sich als Reaktivierung der Varizella-Zoster-Viren. Diese befinden sich nach einer überstandenen Windpocken-Erkrankung im Organismus der Patienten. Leiden diese an einem geschwächten Immunsystem, „erwachen“ die Erreger und gelangen von den Ganglien an die Hautoberfläche. Hier entsteht der charakteristische Herpes-Zoster-Ausschlag. Zu den gesundheitlichen Komplikationen, denen eine Immunschwäche folgt, zählen eine depressive Verstimmungen bis hin zur Depression.

Therapie der Infektion Antibiotikum bei Gürtelrose
Bei Gürtelrose © morganka – Fotolia.com

 

 

 

Warum führen Depressionen zur Gürtelrose?

Bei einer Depression handelt es sich um eine seelische Erkrankung, die Ärzte auch als Schwermut bezeichnen. Speziell in der dunklen Jahreszeit leiden die Betroffenen an der depressiven Verstimmung. Als Grund kommt beispielsweise der Lichtmangel und das daraus resultierende Defizit an Vitamin D3 infrage. Die Hypothese veröffentlichte Michael Berk et al. in der Studie: „Vitamin D deficiency may play a role in depression“. Sie erschien im Jahr 2007. Aufgrund der niedrigen Konzentration an Cholecalciferol im Blut entstehen Schwierigkeiten bei zahlreichen Prozessen im menschlichen Körper.

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Dazu zählt ein geringerer Serotoninausstoß, sodass die Betroffenen an einer getrübten Stimmung leiden. Ebenso beeinflusst das Vitamin D die körpereigenen Abwehrkräfte. Bei der Schwäche des Immunsystems reaktivieren sich die Varizella-Zoster-Viren. Demnach tritt die Gürtelrose bei der Depression als Folgeerscheinung auf. Im gleichen Fall besteht die Möglichkeit, dass der Herpes Zoster die depressive Verstimmung bedingt. Zeigen sich bei den Erkrankten wiederholte Manifestationen der Reaktivierung der Erreger, bleiben unter Umständen Hautirritationen zurück.

Speziell durch das Aufkratzen der Gürtelrose-Bläschen läuft die darin enthaltene Flüssigkeit – die Lymphe – aus. Dadurch entstehen Zweitinfektionen. Zudem führt das vermehrte Jucken zu:

  • der Bildung von Narben,
  • Einblutungen,
  • trockenen Hautstellen
  • sowie einer Rauheit der Epidermis.

 

Die Haut gilt als Kontaktorgan. Andere Menschen sehen sie unbedeckt und kommen mit ihr in Berührung. Aufgrund der Makel, welche die Gürtelrose-Erkrankung hinterlässt, fühlen sich die Betroffenen weniger attraktiv. Im schlimmsten Fall nehmen sie vom öffentlichen Leben Abstand und bleiben zurückgezogen in der Wohnung. Der emotionale Stress führt zu einer dauerhaften Verstimmung. Somit besteht eine Wechselwirkung zwischen der Depression und der Gürtelrose.

 

Schmerzen führen zu der Depression

Der Herpes Zoster geht mit pulsierenden Nervenschmerzen einher. Wandern die Varizella-Zoster-Viren an den Nervensträngen entlang, entsteht eine Reizung. Diese spüren die Patienten als unangenehmes Kribbeln oder schmerzhaftes Jucken. Vorrangig bei Erkrankten mit einer dauerhaft geschwächten Immunabwehr folgt der Gürtelrose eine postzosterische Neuralgie. Auch hierbei leiden sie an einem Missempfinden, das trotz Abklingen der Krankheit bestehen bleibt.

Durch den daraus resultierenden Stress entwickelt sich eine depressive Verstimmung. Vorrangig die vermeintliche Machtlosigkeit der Patienten führt zu einer seelischen Belastung. Folgt die Depression der Gürtelrose, suchen sie einen Psychotherapeuten auf. Dieser begleitet die medikamentöse Behandlung der Krankheit mit mentalem Beistand.

 

Zusätzlich eignet sich der Einsatz von Antidepressiva, um die neurologischen Schmerzen und damit die Verstimmung zu lindern. Zu den Medikamenten zählen beispielsweise Amitriptylin, Desipramin und Nortriptylin. In einigen Fällen ersetzen die Arzneien die klassischen Schmerzmittel. Nehmen die Erkrankten die Präparate ein, bedenken sie, dass die Wirkung verzögert einsetzt. Erst nach sieben bis zehn Tagen spüren sie eine Verbesserung ihres Zustands. Abhängig von der Schwere der Schmerzen und der Depression entscheiden die Ärzte über die richtige Dosierung.

In keinem Fall nehmen die Patienten eine Selbstmedikation vor, da gesundheitliche Komplikationen drohen. Des Weiteren erhalten sie die Antidepressiva oftmals nur auf Rezept. Zusätzlich stellt eine Lichttherapie eine gute Alternative zur regulären Behandlung dar. Aufgrund der ultravioletten B-Strahlung erfolgt eine verbesserte Eigensynthese des Vitamin D3. Dadurch kommt es zu einer Stärkung des Immunsystems. In der Folge sinkt das Risiko, am Herpes Zoster zu erkranken.

Gleichzeitig stimuliert das Cholecalciferol die Enzyme, die für die Serotoninausschüttung sorgen. Daher fühlen sich die Patienten glücklich. Aus dem Grund unterstützt die Lichttherapie die Behandlung der Gürtelrose und der Depression.

 

Gürtelrose wirkt sich auf Psyche aus

Speziell bei jüngeren Patienten korreliert der Ausbruch der Gürtelrose mit der Depression. Sie spüren die Schmerzen aufgrund der seelischen Verstimmung heftiger. Über den Umstand gibt gleichermaßen die Studie „Major Depressive Disorder and Immunity to Varicella-Zoster Virus in the Elderly“ Auskunft. Diese publizierte Michael Irvin im Mai 2011.

 

Interessante Auskünfte für Betroffene

Die Depression und Herpes Zoster stellen gesundheitliche Komplikationen, die das Leben der Erkrankten nachhaltig beeinträchtigen, dar. Leiden Sie an einer depressiven Verstimmung, suchen Sie besser Rat bei der Familie und einem fachkundigen Psychotherapeuten. Speziell beim Auftreten erster Gürtelrose-Symptome wenden Sie sich an den Hausarzt. Dieser diagnostiziert die Krankheit und empfiehlt eine medikamentöse Behandlung. Gleichzeitig besteht für Sie die Möglichkeit, die Therapie mit homöopathischen Maßnahmen zu unterstützen. Gegen den unangenehmen Ausschlag helfen beispielsweise Kohl-Quark-Wickel, die der Haut Feuchtigkeit verleihen und antiseptisch wirken.

 

Vorrangig in der warmen Jahreszeit lohnt es sich, Zeit im Freien zu verbringen. Auf die Weise lenken Sie sich von seelischen Verstimmungen ab. Zusätzlich sorgt das Sonnenlicht für die körpereigene Produktion des Vitamin D3. Neben der Serotoninausschüttung profitieren Sie von einer stärkeren Immunabwehr. Im Winter suchen Sie zu dem Zweck beispielsweise ein Solarium auf. Hierbei gilt es, darauf zu achten, dass ultraviolette B-Strahlung aus den Leuchten dringt.

 

weiterführend:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17499448

http://www.guertelrose-infektion.de/nervenschmerzen.html

http://www.guertelrose-infektion.de/ursachen.html#wechselwirkungen_von_depressionen_und_guertelrose