Gürtelrose beim Mann

Gürtelrose Infektion beim Mann: Alles, was Du wissen musst

Die Gürtelrose gehört zu den Krankheiten, die durch Viren ausgelöst werden. Schuld ist in diesem Fall das Varizella-Zoster-Virus. Trägst Du diesen in Dir, da Du schon einmal die Windpocken hattest, kann sich daraus eine Gürtelrose entwickeln. Deren Erscheinungsbild und dem Verlauf beim Mann widmen wir uns hier.

 

Gürtelrose beim Mann
Gürtelrose beim Mann Besonderheiten – Copyright: Maridav bigstockphoto

 

 

Wann bist Du als Mann besonders in Gefahr?

Eine überstandene Windpocken-Erkrankung kann zur Gürtelrose führen, wenn einer der folgenden Faktoren auf Dich zutrifft:

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  • Du stehst derzeit beruflich und/oder privat unter enormen Stress
  • Du bist schwer erkältet oder hast eine andere Krankheit, die Dein Immunsystem im Moment stark beansprucht
  • Du leidest an einer angeborenen/erworbenen Immunschwäche
  • Du hast ein Transplantat erhalten
  • Du bist jenseits der 50 Jahre

Hattest Du hingegen noch nie Windpocken, dann können diese Faktoren natürlich keinen Erreger aktivieren, der noch gar nicht im Organismus schlummert. Für Dich besteht „nur“ eine Erst-Infektionsgefahr, wenn Du mit Menschen in Kontakt kommst, deren Varizella-Zoster-Virus gerade aktiv ist. Das sind Menschen, die entweder gerade die Windpocken oder eine Gürtelrose haben.

Das Wichtigste im Überblick

  • das Varizella-Zoster-Virus verursacht die Gürtelrose beim Mann
  • bei der Erstinfektion kommt es zunächst zu den Windpocken
  • einige Viren verbleiben im Rückenmark und können später im Leben erneut aktiv werden
  • Immunschwächen durch chronische Krankheiten oder Stress begünstigen den erneuten Ausbruch
  • eine Gürtelrose sollte immer dem Hausarzt vorgestellt werden

Wie entsteht die Gürtelrose beim Mann?

Das Varizella-Zoster-Virus kann sowohl Männer als auch Frauen befallen. Die Erstinfektion erfolgt meist in früher Kindheit und führt zu den sogenannten Windpocken. Wer die Windpocken einmal durchlebt hat, besitzt Antikörper im Blut, die für eine lebenslange Immunisierung sorgen. Du kannst Dich also nicht noch einmal anstecken.

Wer als Kind frühzeitig gegen das Virus geimpft wurde, bekam einen sogenannten Lebend-Impfstoff verabreicht und konnte daher ebenfalls Antikörper bilden. Auch hier wurde dann eine Immunisierung erreicht. Die Viren verbleiben jedoch im Körper.

Wie Du es vielleicht von Lippenherpes weißt, bedeutet das Aufbauen der Antikörper, dass das Immunsystem stark genug ist, die Viren in Schach zu halten. Die Abwehrkräfte sorgen dafür, dass die Viren inaktiv bleiben und sich nicht mehr vermehren.

Sie verbleiben aber zeitlebens im Körper. Dies gelingt den Viren, indem sie sich in den Spinalganglien einnisten und dort „schlafen“. Bei den Spinalganglien handelt es sich um Nervenknoten unmittelbar im Rückenmark. Ist das Immunsystem geschwächt, kann das Virus wieder über das Rückenmark ins umliegende Gewebe gelangen und eine erneute Infektion auslösen.

Das Varizella-Zoster-Virus tritt nur bei der Erstinfektion in der Gestalt der Windpocken auf. Bei einer erneuten Reaktivierung entsteht bei Frauen und Männern die sogenannte Gürtelrose.

 

Warum wird aus den Windpocken eine Gürtelrose beim Mann?

Die Frage stellen sich viele und die Antwort liegt sprichwörtlich in den bereits genannten Spinalganglien. Da die letzten überlebenden Varizella-Zoster-Viren nach der Windpocken-Erkrankung sich hierhin geflüchtet haben, beginnt die Infektion bei einer Reaktivierung genau in diesen Nervenknoten.

Die Viren wandern aus dem Rückenmark in Richtung Haut. Sie befinden sich dann in der Höhe des Rumpfes.

Da die Nervenknoten kein starkes Netzwerk bilden, wandern die Viren nahezu senkrecht nach oben und werden dann als roter Hautausschlag sichtbar. Die Viren verlassen diesen Bereich nicht, sondern wandern maximal um den Rumpf herum. So bildet sich eine Art Gürtel, der der Gürtelrose so ihren Namen gab.

 

Wie ansteckend ist das Virus für Männer?

Prinzipiell handelt es sich beim Varizella-Zoster-Virus um einen sehr aggressiven Erreger, der hochgradig ansteckend ist. Er überträgt sich durch die Tröpfeninfektion, also etwa beim Niesen und Husten der infizierten Person. Selbst leichte Speichelabgabe beim Sprechen kann zur Übertragung genügen.

Der Name Windpocken für die Erstinfektion hat sich durchgesetzt, da das Virus sogar einige Meter weit durch die Luft reisen kann und dies überlebt. So kann es einen anderen Menschen noch leichter infizieren.

„Das Virus ist aber nur ansteckend für Menschen, die es noch nicht in sich tragen!“

Wer nie Windpocken hatte und keine Impfung erhalten hat, der kann sich beim Kontakt zu einem Gürtelrose-Patienten mit dem Erreger anstecken. Die Infektion wird bei ihm aber nicht zu einer Gürtelrose führen, sondern zu Windpocken. Eine unmittelbare Ansteckung mit der Gürtelrose ist nicht möglich.

 

 

So gehst Du mit Windpocken-/Gürtelrosepatienten um

Am einfachsten wäre es natürlich, Patienten mit aktivem Varizella-Zoster-Virus komplett zu meiden, bis diese nicht mehr ansteckend sind. Das geht im Alltag aber nicht immer. Ist beispielsweise Deine Partnerin oder eines Deiner Kinder betroffen, kannst Du den Kontakt im gemeinsamen Haushalt kaum vermeiden.

Auch manche Berufsbilder machen es nahezu unmöglich, dem Erreger komplett aus dem Weg zu gehen. Dazu gehören alle medizinischen Berufe, vom Hausarzt bis zum Dermatologen. Als besonders gefährdet gelten aber Kinderärzte, da die Windpocken am häufigsten bei ihren kleinen Patienten auftreten. Auch Erzieher/innen und Lehrer/innen sind automatisch eine Risikogruppe.

 

Das hilft, um die Gefahr bestmöglich zu minimieren:

  • direkten Körperkontakt vermeiden (das gilt leider auch für Umarmungen/Küsschen mit Deinen Kindern)
  • strenge Trennung der Hand- und Badetücher sowie Waschlappen
  • kein gemeinsames Besteck benutzen
  • möglichst nach jedem Toiletten-Besuch die WC-Brille desinfizieren
  • im Idealfall einen Mundschutz tragen

Mit Verdacht auf Gürtelrose sofort zum Arzt

Denkst Du, dass Du eventuell eine Gürtelrose hast, ist es wichtig, den Hausarzt zu kontaktieren. Er kann die Diagnose sichern oder widerlegen. Stellt sich der Verdacht als korrekt heraus, wird sofort eine Therapie begonnen.

„Antibiotika helfen nicht, das es sich um eine virale und nicht bakterielle Infektion handelt!“

Du erhältst antivirale Medikamente, die vor allem die Virenvermehrung hemmen sollen und damit Deinem Immunsystem einen Vorteil bei der Bekämpfung ermöglichen.

Häufig genutzte Wirkstoffe sind:

Eventuell erhältst Du noch Schmerzmittel, um die Infektion besser zu bestehen. Sie sind aber reine Symptombekämpfer.