Welche Schmerztabeletten helfen bei Gürtelrose?

Diese drei Schmerzmittel helfen bei Gürtelrose

Die Gürtelrose wird durch Herpes-Zoster-Viren ausgelöst, die nach einer einmalig durchgemachten Windpocken-Erkrankung in den Nervenzellen ihren Rückzugsort finden und dort meist lange Zeit inaktiv bleiben. Bei einer Schwächung des Immunsystems, die etwa auf Grund eines Mangels an Minaralstoffen oder im Rahmen anderer Erkrankungen entsteht, kann es bei Trägern des Virus jederzeit zu einer Reaktivierung der Erreger kommen.

Im Rahmen dieser Reaktivierung entsteht das Krankheitsbild der Gürtelrose, das zu einem teilweise großflächigen Hautausschlag führen kann, der mit ausgeprägten Nervenschmerzen einhergeht. Die Nervenschmerzen lassen sich häufig nur mit stark wirkenden Analgetika in den Griff bekommen.

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schmerztabeletten helfen bei Gürtelrose, Copyright: BoyStock bigstockphoto

Welche Schmerzmittel helfen?

Nervenschmerzen – wie sie auch im Rahmen einer Herpes-Zoster-Infektion auftreten – können sehr stark und überaus belastend sein. Ein gutes Management dieser Beschwerden hilft dem Patienten also trotz eines eventuell sehr langwierigen Verlaufs der Erkrankung mit diesem Problem klarzukommen. Die Schmerzen im Rahmen einer Gürtelrose können – je nach Patient – eine sehr unterschiedliche Ausprägung haben. Der Patient selber wird in Absprache mit dem behandelnde Arzt entscheiden müssen, ob die frei verkäuflichen Analgetika ausreichen oder ob beispielsweise auf Präparate aus der Gruppe der Opiate zurückgegriffen werden muss, die dann rezeptpflichtig sind.

Im Folgenden soll ein Überblick über drei Wirkstoffgruppen erstellt werden, mit denen eine Linderung der typischen Beschwerden erreicht werden kann:

(1) Bei einer leichter ausgeprägten Schmerzsymptomatik können rezeptfreie Medikamente eingesetzt werden, die zugleich über eine entzündungshemmende Wirkung verfügen. Diese Medikamente werden auch unter dem Begriff der nicht-steroidalen Antirheumatika zusammengefasst und umfassen Präparate, wie Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure. Die Gefahr einer Abhängigkeit besteht auch bei einer längeren Anwendung der entsprechenden Medikamente nicht.

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(2) Leidet der Patient unter stärkeren neuralgischen Schmerzen, wie es bei Gürtelrose häufig der Fall ist, so wird der behandelnde Arzt zunächst einen Behandlungsversuch mit niederpotenten Opiaten oder Opiat-Derivaten unternehmen, zu denen beispielsweise der Wirkstoff Tramadol gehört. Hochpotente Opiate (etwa: Morphin) kommen zum Einsatz, wenn die Schmerzen so ausgeprägt sind, dass auch eine Kombination der niederpotenten Opiate mit Antieptileptika (siehe Punkt 3) keine ausreichende Besserung der Symptomatik bringt.

(3) Unabhängig von der Ausprägung der Schmerzsymptomatik können Medikamente aus der Gruppe der Antiepileptika als Kombinationspräparat verschrieben werden, da diese die periphere Nervenreizung durch einen zentralen Wirkmechanismus eindämmen können. Zu den Wirkstoffen dieser Gruppe gehören beispielsweise Gabapentin und Pregabalin.

Die entscheidende Bedeutung einer frühen Schmerzbehandlung

Die Nervenschmerzen, die im Rahmen einer Herpes-Zoster-Infektion auftreten, können leicht chronisch werden. Daher ist dringend zu empfehlen, dass bereits in der Akutphase der Erkrankung Analgetika eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer sogenannten Post-Zoster-Neuralgie kommen, die die Lebensqualität des Betroffenen über einen Zeitraum von vielen Monaten stark einschränkt und auch mit konstantem Einsatz von schweren Medikamenten kaum in den Griff zu bekommen ist. Sobald zu erkennen ist, dass die Gürtelrose sich beim Betroffenen in Form eines komplizierteren Verlaufs präsentiert, sollte grundsätzlich ein Neurologe in die Behandlung mit einbezogen werden, da dieser über detailliertere Kenntnisse der medikamentösen Möglichkeiten bei Neuralgien verfügt als der Allgemeinmediziner oder der Dermatologe.

Der Einsatz von Schmerzpflastern / Topischen Analgetika

Schmerzpflaster bieten den Vorteil einer geringeren Belastung des Körpers bei vergleichbarer Wirkung des eingesetzten Stoffes. Im Rahmen der Gürtelrose werden hier durch den Arzt insbesondere Lidocain-Pflaster verordnet. Dieses Präparat lässt sich ebenfalls mit weiteren Medikamenten aus dem Spektrum der Antiepileptika oder der Analgetika kombinieren und kann in manchen Fällen dafür sorgen, dass Bedarf und Menge der weiteren Medikamentierung gering gehalten werden können. Das Risiko von Nebenwirkungen, die bei einem langwierigen Einsatz von starken Schmerzmitteln auftreten können, kann durch den Einsatz topischer Analgetika deutlich gesenkt werden.

Fazit

Zusammenfassend muss noch einmal betont werden, dass ein möglichst früher Einsatz schmerztherapeutischer Maßnahmen im Rahmen einer Herpes-Zoster-Infektion dringend zu empfehlen ist, da es ansonsten zur gefürchteten und langwierigen Post-Zoster-Neuralgie kommen kann. Bei unkomplizierten Verläufen der Erkrankung können bereits rezeptfreie Medikamente aus dem Wirkungskreis der nicht-steroidalen Antirheumatika eine ausreichende Linderung verschaffen. Eine Kombination mit Anti-Epileptika ist auch schon bei mittelschweren Verläufen hilfreich und angezeigt. Ist die Schmerzsymptomatik dadurch nicht in den Griff zu bekommen muss auf Präparate aus dem Wirkspektrum der Opiate zurückgegriffen werden.

Warnhinweis: Nehmen sie Schmerzmittel nicht ohne Beratung ihres Arztes ein. Eine Gürtelrose muss immer durch ärztliche Therapie behandelt werden.

Literatur

Analgetika bei Gürtelrose Schmerzbehandlung