Gürtelrose Bläschen aufstechen?
Das Aufstechen und Austrocknen der Herpes-Bläschen bei Gürtelrose
veröffentlicht von: Med. M.Foerster,
Bei Gürtelrose (Herpes Zoster) entstehen Bläschen die mit Viren-Flüssigkeit gefüllt sind. Das Aufstechen der Bläschen löst unter Umständen eine erneute Infektion aus. Bereits eine Woche nach dem Beginn der Gürtelrose-Infektion bilden sich in der Regel auf dem Rücken der Patienten kleine Pusteln. Die Bläschen reihen sich in Form eines Gürtels oder einer Rosette aneinander und verursachen einen starken Juckreiz.
Brennende Bläschen bei Gürtelrose
Die Betroffenen vermeiden das Kratzen an diesen Hautstellen. In den Pickelchen befindet sich eine infektiöse Flüssigkeit. Kommt diese mit der Haut in Berührung, kommt es zu einer erneuten Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus (VZV). Daher raten Mediziner vom eigenständigen Aufstechen der Gürtelrose Bläschen ab.
Infektöse Viren-Flüssigkeit in den Bläschen
Neben der eitrigen Flüssigkeit beinhalten die Pusteln eine große Menge an hoch ansteckenden Viren. Gelangen sie durch die entstandene Öffnung an die Haut, erfolgt eine Schmier-Infektion.
Die Patienten berühren die Hautstellen und verbreiten die Erreger auf bis dahin nicht betroffene Haut-Areale. Des Weiteren gelangt der Herpes Zoster auf diese Weise auf Hautstellen anderer Personen. Sobald die Erkrankten die Gürtelrose Bläschen aufstechen, riskieren sie eine Ausbreitung der Krankheit. Ebenso wirken die abfallenden Krusten der Pusteln ansteckend.
Warum Ärzte die Bläschen aufstechen
In einigen Fällen entsteht durch den für Herpes-Zoster typischen Ausschlag ein starkes Spannungsgefühl auf der Haut. Zeigt sich auf den Hautarealen eine Vielzahl von Pusteln, zieht sich die Haut unter Umständen aufgrund der Entzündung zusammen.
Um diesen Spannungsschmerz zu lindern, empfehlen Mediziner ein Aufstechen der Gürtelrose Bläschen unter ärztlicher Aufsicht. In der Regel öffnet der Hausarzt die Pickelchen mit einer sterilen Nadel oder einem Skalpell. Dem Patienten gibt er Medikamente, um eine erneute Infektion zu verhindern. Dazu gehören:
- eine Zink-Schüttel-Mixtur zum Auftragen,
- Virostatika (Brivudin oder Famciclovir),
- Arsenicum album (Weißarsenik)
homöopathisches Mittel gegen Juckreiz - sowie besondere Kompressen.
Die Kompressen fangen sich später in den Krusten bildende Flüssigkeit auf. Somit gelangt diese nicht auf die Haut. Für eine Behandlung zu Hause eignen sich bestimmte Öle wie Teebaumöl. Weiterhin geben die Betroffenen Branntwein-Kompressen oder Apfelessig auf die sich ablösenden Pusteln. Dies wirkt nach dem Aufstechen der Gürtelrose Bläschen desinfizierend.
Das Öffnen der Pusteln im Ausnahmefall
Bilden sich nach dem Besuch beim Arzt erneute Pickelchen, öffnen die Erkrankten diese allein. Einige Regeln helfen gegen unerwünschte Komplikationen. Vor dem Aufstechen waschen sich die Betroffenen unbedingt die Hände. Zudem desinfizieren sie die Pusteln vor dem Öffnen mit einem Desinfektionsmittel. Hierfür eignet sich Alkohol nicht.
Mit einer sterilen Nadel stechen die Erkrankten in die Pusteln. Die austretende Flüssigkeit tupfen sie sofort mit einem Wattebausch ab. Während der Behandlung tragen die Patienten und eventuelle Helfer unbedingt Handschuhe. Sämtliche Gegenstände, die mit der infektiösen Flüssigkeit und der Kruste in Kontakt kommen, entsorgen die Betroffenen. Entstehen durch das Aufstechen der Blasen starke Schmerzen, betupfen die Leidenden die entsprechenden Bereiche mit einer Aciclovir enthaltenden Salbe.
Hilft das frühe Aufstechen der Pusteln beim Heilungsprozess
Einige Menschen leiden mehrmals im Jahr an einer Gürtelrose. Hierbei beschleunigt das frühzeitige Öffnen der Pickelchen den Heilungsverlauf. Da weniger Flüssigkeit ausläuft, verringert sich die Ansteckungsgefahr. Das Aufstechen erfolgt nach der Rücksprache mit dem Hausarzt. Unter Umständen erhöht auch das Öffnen noch kleiner Bläschen das Risiko bakterieller Infektionen. Gelangt der ansteckende Bläscheninhalt auf die gesamte Haut, sprechen Mediziner von einer Superinfektion. Hierbei kommt es zu einem dauerhaften Austreten der Eiter-Flüssigkeit aus dem Wundgebiet.
Tipps, um das Aufstechen der Pusteln zu vermeiden
Damit auf der Haut kein unangenehmes Spannungsgefühl entsteht, gibt es verschiedene Tipps und Tricks. Halten sich die Patienten daran, besteht keine Notwendigkeit, die Gürtelrose Bläschen zu öffnen. Das ständige Jucken der betroffenen Hautareale beendet eine milde Lotion. In der Salbe befindet sich am besten kein Parfüm. Somit gibt es keine erneute Reizung der Haut. Des Weiteren achten die Erkrankten auf die nötige Hygiene.
Bei einem bestehenden Herpes Zoster stellt Baden kein Problem dar. Die durch die Bläschen entstehenden Borken lösen die Leidenden mit feuchten Umschlägen und Kompressen. Ebenso lindert Vaseline den Juckreiz. In schweren Fällen verwenden die Betroffenen lokale Betäubungsmittel. Beispielsweise eignet sich hierfür Benzocain oder Polidocanol.
Entstehen im Zuge eines Herpes Zoster die typischen mit Flüssigkeit gefüllten Blasen, vermeiden die Patienten deren Öffnung. Durch das Aufstechen der Pusteln kommt es zu einer erneuten Infektion oder einer Superinfektion. Um starke Spannungsgefühle zu lindern, erfolgt das Öffnen der Pickelchen unter ärztlicher Aufsicht und dem Einhalten der notwenigen Hygiene.
weiterführende Informationen:
http://news.doccheck.com/de/9/herpes-hauptsache-schmieren/