Urintherapie bei Gürtelrose
Bei der Gürtelrose – auch Herpes Zoster genannt – handelt es sich um eine Reaktivierung der Varizella-Zoster-Viren. Zu den charakteristischen Symptomen der Erkrankung zählen Nervenschmerzen und der rote Hautausschlag, der mit eitrigen Pusteln einhergeht. Um den Verlauf der Infektion zu mildern, empfehlen Homöopathen bei Gürtelrose eine Urintherapie. Es existieren mehrere Möglichkeiten, diese durchzuführen. Beispielsweise betupfen die Patienten die Herpes-Zoster-Bläschen mit Eigenurin, um eine antiseptische Wirkung zu erzielen.
Des Weiteren besteht die Option, die ausgeschiedene Körperflüssigkeit zu trinken. Die Maßnahme verfolgt den Zweck, dem menschlichen Organismus Hormone und Vitamine, die sich im Harn befinden, erneut zuzuführen. Dadurch kommt es zu einer Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte.
Anwendung von Urin
Zahlreiche Menschen empfinden beim ersten Gedanken an die Behandlung mit Eigenurin Ekel. Dabei belegt die Medizin, dass der Harn bereits vor Jahrtausenden als therapeutisches Mittel zum Einsatz kam. Beispielsweise hielten die alten Ägypter in ihren Papyrusrollen fest, wie sie unterschiedlichen Erkrankungen mit Urin bekämpften. Zusätzlich diente die Körperflüssigkeit bei ihnen als Hilfsmittel zur Diagnose. Sie untersuchten den Geruch, die Farbe und die Trübung des Harns. Daraus schlossen sie auf eine Infektion oder ein anderes körperliches Gebrechen.
Vorrangig hilft die Ausscheidung gegen eine fehlerhafte Immunabwehr und Entzündungen der Epidermis. Demnach spielt die Urintherapie bei Gürtelrose eine Rolle. Beim Herpes Zoster gelangen die Varizella-Zoster-Viren aus den Ganglien an die Oberfläche der Haut. Das geschieht, sobald eine Schwäche der Immunabwehr besteht. Im Prodromalstadium bemerken die Patienten ein unangenehmes Jucken und Pulsieren im Bereich eines Dermatoms. Später bilden sich auf diesem die typischen Pickel, deren Anordnung an einen Gürtel erinnert.
Die Pusteln enthalten die Lymphe, eine gelbliche Flüssigkeit, die ebenfalls Erreger beinhaltet. Kratzen die Betroffenen die Bläschen auf, droht im schlimmsten Fall eine Zweitinfektion. Gleichzeitig dringen Bakterien in die wunden Stellen ein und verursachen weitere Entzündungsprozesse. Um sie zu behandeln, empfehlen Homöopathen, eine Urintherapie gegen die Gürtelrose einzusetzen. Die Patienten betupfen den Ausschlag mit Harn und profitieren von der antibakteriellen und antiseptischen Wirkung der Körperflüssigkeit.
Achtung: Medizinischer Hinweis – Eine Eigentherapie mit Urin soll durch diesen Beitrag nicht empfohlen werden. Sprechen Sie derartige Anwendungen immer mit einem Arzt Ihres Vertrauens durch. Die Therapie und Anwendung von Eigenurin kann eventuelle Bakterien und Erreger übertragen.
Wann und wie hilft die Eigenurin-Behandlung?
Neben dem Herpes Zoster kommt die Urintherapie bei unterschiedlichen gesundheitlichen Komplikationen zum Einsatz. Beispielsweise unterstützt sie den Heilungsprozess bei:
- Hautentzündungen,
- Schuppenflechte,
- Neurodermitis,
- Verbrennungen,
- Rheuma
- und zahlreichen allergischen Reaktionen.
Für den positiven Effekt der Urintherapie bei Gürtelrose existieren mehrere Gründe. Vorwiegend spielen die Inhaltsstoffe des Harns eine wesentliche Rolle. In ihm befinden sich beispielsweise Hormone, Zink und Eisen. Gleichzeitig enthält die Körperflüssigkeit:
- Kalzium,
- Magnesium,
- Vitamine,
- Antikörper,
- Enzyme
- und Aminosäuren.
Bei Menschen, die über gesunde Nieren verfügen, erweist sich der Urin als beinahe keimfrei. Die Bakterien, die später hineingelangen, befinden sich im Genitalbereich der Patienten. Denken diese darüber nach, den Harn bei der Gürtelrose-Urintherapie zu trinken, waschen sie im Vorfeld gründlich ihren Intimbereich. Des Weiteren bewährt es sich, eine Probe der Körperflüssigkeit untersuchen zu lassen. In einigen Fällen existieren darin antibiotikaresistente Keime.
Zu dem Ergebnis kommt die Studie: „Microbial evaluation and public health implications of urine as alternative u in clinical pediatric cases: health implication of urine therapy“. Sie stammt von Ogunshe AA, Fawole AO und Ajayi VA und erschien im Mai 2010. Beinhaltet der Harn die Erreger, verzichten die Betroffenen auf die Urintherapie bei Gürtelrose. Ebenso nehmen sie von der Maßnahme Abstand, wenn sie an Fieber oder einer Blasenentzündung leiden. Auch Fehlfunktionen der Schilddrüse beeinträchtigen die hilfreiche Wirkung der Körperflüssigkeit.
Ablauf der Urintherapie
Speziell der Geruch des Harns führt dazu, dass die Patienten von einer Behandlung mit Eigenurin absehen. Um den Widerwillen gegen die Ausscheidung zu überwinden, achten sie auf ihre Ernährung und die Lebensgewohnheiten. Vorwiegend lohnt es sich, wenig Fleisch und Kaffee zu konsumieren. Stattdessen verspeisen sie frische Früchte und Gemüse. Auf die Weise erhält der Urin einen neutralen Geschmack und bleibt geruchslos.
Bei der Gürtelrose-Urintherapie tragen die Patienten den Harn auf die entzündeten Hautstellen auf. Hierbei entsteht ebenfalls kaum Geruch, da die Flüssigkeit schnell in die Haut einzieht. Im besten Fall verwenden sie den Mittelstrahlurin. Dabei handelt es sich um das zweite Drittel bei der Ausscheidung. Existieren nach dem Waschen noch Bakterien auf der Haut, spült der erste Harnstrahl diese weg.
Zusätzlich achten die betreffenden Personen darauf, den Urin im frischen Zustand zu verwenden. Bleibt er über längere Zeit in einem Gefäß, sammeln sich erneut Erreger in der Flüssigkeit. Dadurch zeigt sich diese für die Urintherapie gegen Gürtelrose unbrauchbar.
Wie führen Patienten die Urin Therapie durch?
Beim Herpes Zoster steht die äußere Anwendung des Harns im Vordergrund. Um eine geeignete Urinmenge zu erhalten, trinken die Patienten zunächst ausreichend Flüssigkeit. Tee und Wasser stellen gute Alternativen dar. Spüren sie den Harndrang, reinigen sie ihren Unterleib und beginnen anschließend mit dem Wasserlassen. Nachdem der erste Strahl in die Toilettenschüssel gelangt, halten sie einen Becher unter den Intimbereich. Auf die Weise fließt der Mittelstrahlurin in das Gefäß.
Danach tauchen die Erkrankten einen sauberen Lappen in die Körperflüssigkeit und betupfen mit ihr den Herpes-Zoster-Ausschlag vorsichtig. Der sanfte Druck verhindert, dass die Bläschen platzen und die Lymphe mit gesunden Hautstellen in Kontakt tritt. In der Regel zieht der Urin schnell in die Epidermis ein und hinterlässt keine sichtbaren oder olfaktorischen Spuren. Fühlen sich die Patienten dennoch unwohl, waschen sie den Harn nach einer halben Stunde vom Körper. Wiederholen sie die Anwendung mehrere Male, benutzen sie vorwiegend den Morgenurin. In ihm befindet sich eine Vielzahl von Hormonen, Antikörpern und Vitaminen.
Verschiedene Anwendungsbeispiele für Verbraucher
Leiden Sie an Herpes Zoster, setzen Sie den Eigenurin auf unterschiedliche Weise ein. Um die körpereigene Immunabwehr zu stärken, bewährt es sich, sauberen Harn zu trinken. Hierbei reicht es, die Menge, die in ein Schnapsglas passt, zu konsumieren. Stößt der Gedanke Sie ab, verdünnen Sie die Körperflüssigkeit mit Apfelessig. Um Hautreizungen, die mit der Gürtelrose einhergehen, einzudämmen, benutzen Sie beispielsweise Urin-Umschläge.
Zu dem Zweck nehmen Sie ein sauberes Tuch und befeuchten es mit der Harnprobe. Auch hierbei erweist sich der morgendliche Mittelstrahlurin als beste Wahl. Die Kompresse legen Sie auf die betroffene Hautstelle und lassen die Körperflüssigkeit eine halbe Stunde lang einwirken. Dadurch beugen Sie zusätzlich einem Bakterienbefall vor. Können Sie sich nicht überwinden, den eigenen Harn zu benutzen, erwerben Sie im Fachhandel die Urea-Salbe. In ihr befinden sich ebenfalls Spuren der menschlichen Ausscheidung, sodass Sie von den positiven Effekten profitieren.