Hirnhautentzündung nach Gürtelrose

Die Hirnhautentzündung kann als Komplikation und Folgeerkrankung einer Gürtelrose auftreten. Wenn die Zoster Viren über die Nervenbahnen bis hin zu den Rückenmarkshäuten beziehungsweise den Hirnhäuten wandern, wo sie dann die Meninigitis die Entzündung der Hirnhaut auslösen.

Bei einer Hirnhautentzündung ist es zu einer Entzündung der Rückenmarkshäute oder der Hirnhäute gekommen. Ein Großteil der Hirnhautentzündungen ist auf Viren (viral) wie z.B. Herpes Zoster zurückzuführen, während eine zweite Form der Meningitis-Erkrankung aufgrund von Bakterien (bakterielle) deutlich seltener auftritt.

varicella-zoster virus (VZV)
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Das erfahren Sie zu diesem Thema:

Hirnhautentzündung als Komplikation der Gürtelrose

 

Eine virale Hirnhautentzündung augelöst durch eine Gürtelrose gilt als akut und bedarf einer Behandlung, wird von Experten jedoch als weniger gefährlich eingeschätzt.

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Eine bakterielle Hirnhautentzündung gilt grundsätzlich als Notfall und macht eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus unumgänglich. Bei einer bakteriellen Meningitis können wenige Stunden über das Leben des Erkrankten entscheiden, weswegen eine unverzügliche Behandlung notwendig ist.

Die Symptome einer bakteriellen und viralen Meningitis sind sich sehr ähnlich, weswegen eine Diagnose nur durch einen Arzt vorgenommen werden kann. Menschen, die an Meningokokken-Meningitis erkrankt sind, können bei einem engen Kontakt andere Personen anstecken. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu vermeiden, ist es notwendig an Meningookken-Meningtitis zu identifizieren und medikamentös zu behandeln.

Eine bakterielle Entzündung kann durch Pneumokokken und Meningokokken ausgelöst werden. Eine andere etwas weniger gefährlichere Form der Hirnhautentzündung wird durch verschiedene Krankheitserreger und Pilze ausgelöst.

Inkubationszeit der Hirnhautentzündung

Eine bakterielle und virale Hirnhautentzündung weist ungefähr drei bis vier Tage nach einer Infizierung die ersten Symptome auf.

Die ersten Meningitis-Symptome sind Kopf- und Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur sowie Niedergeschlagenheit. Nach der ersten Inkubationszeit intensivieren sich die Symptome verwandeln sich in hohes Fieber, Erbrechen und Übelkeit sowie starken Kopf-und Gliederschmerzen.

Meningitis Symptome

Eine Meningitis weist zu Beginn verschiedene auch auf andere Krankheitsbilder passende Symptome auf, was eine gezielte Diagnose erschwert. Erst in einem späteren Krankheitsverlauf treten eindeutige Symptome wie Nackensteifheit, hohes Fieber und Kopfschmerzen auf.

Klassische Beschwerden

Charakteristische Meningitis-Beschwerden, sind auf die Entzündungen der Meningitis (Hirnhautentzündung) zurückzuführen. Ein sehr eindeutiges Symptom für eine Hirnhautentzündung ist die Nackensteifheit. Diese Nackensteifheit äußert sich nicht nur durch klassische Kopfschmerzen, sondern machen ein Auf und Ab bewegen des Kopfes aufgrund der Muskelschmerzen nahezu unmöglich.

Neurologische Symptome

Eine Störung des Nervensystems, aufgrund der Entzündungen an den Hirnhäuten sind der Grund, weswegen Symptome wie epileptische Anfälle, Hörstörungen, Schwindel und eine übermäßige Schläfrigkeit auftreten.

Sepsis – Blutvergiftung

Kleine Flecken auf der Hautoberfläche, die sich nach und nach vergrößern und die Farben rot oder braun aufweisen deuten auf eine Sepsis hin. Eine Blutvergiftung (Sepsis) tritt häufig bei Hirnhautentzündungen auf, die auf eine Meningokokken-Meningitis-Komplikation zurückzuführen sind. Diese Komplikation führt dazu, dass sich die Meningokokken im Blutkreislauf stark vermehren, was zur Folge hat, dass wiederum andere Organe infiziert werden. Statistiken haben offenbart, dass eine Blutvergiftung bei ungefähr einem Drittel aller Erkrankungen auftritt.

Schutz und Therapie

In Deutschland wird eine Schutzimpfung gegen den Meningokokken-Typ C angeboten. Des weiteren ist es möglich, sich gegen die bakteriellen Erreger Haemophilus influenza und Pneumokokken impfen zu lassen. Mit Ausnahme der Frühsommermeningoenzephalitis existiert bis her kein Impfstoff gegen virale Hirnhautentzündungen.

Statistiken haben ergeben, dass ungefähr dreißig bis vierzig Prozent aller bakteriellen Meningitis-Erkrankungen in den ersten drei Monaten eines Jahres auftreten. Von diesen dreißig bis vierzig Prozent sind vor allem Jugendliche zwischen dem 15. und 19. Lebensjahr sowie Kleinkinder betroffen. Gegen den Virus Herpes Zoster existiert kein Impfstoff, weswegen das Risiko einer Ansteckung durch eine Gürtelrose nicht verringert werden kann.

Therapie-Ablauf

Bei dem Verdacht einer Hirnhautentzündung, aufgrund von Meningokokken-Bakterien, kommt ein Antibiotikum zum Einsatz. Ein Großteil der behandelnden Ärzte entscheidet sich für eine Vergabe von Breitbandantibiotikum oder Penicillin. Abgerundet wird die medikamentöse Behandlung durch den Einsatz von einem Kortison-Abkömmling Dexamethason. Abhängig von dem Allgemeinzustand des Erkrankten können fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz.

Kommt es während des Krankheitsverlaufes der Hirnhautentzündung zu Komplikationen in Form von Schockzuständen oder Sepsis ist eine Behandlung in einem Krankenhaus unumgänglich. Eine intensiv medizinische Behandlung kann in einem Krankenhaus erfolgreicher gewährleistet werden, als bei einer ambulanten Behandlung.

Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr von Meningokokken-Bakterien kann ein enger Körperkontakt zu einer ungewollten Ansteckung anderer Personen führen. Aus diesem Grund werden Menschen, die eng mit an Hirnhautentzündungen erkrankten Personen zu tun haben, von gewissenhaften Ärzten mit therapiert. Ein Großteil der Erkrankungen kann mit Hilfe einer frühzeitigen Behandlung innerhalb von zwei Wochen erfolgreich behandelt werden.

Schutzimpfungen

Eine Hirnhautentzündung kann von den drei Bakterienarten Pneumokokken, Meningokokken und Haemophilus influenza ausgelöst werden. Gegen diese drei Bakterienformen existieren in Deutschland anerkannte Impfstoffe. Die Impfstoffe werden in regelmäßigen Abständen von der STIKO (ständige Impfkommission) kontrolliert.

Kleinkinder erhalten während ihres ersten Lebensjahres eine vorgeschriebene Impfung gegen Pneumokokken und Haemophilus influenza. Eine weitere Impfung gegen Meningokokken während des zweiten Lebensjahres dient einer Immunisierung.

Abgerundet wird der empfohlene Impfschutz durch eine Immunisierung gegen Mumps, Masern und Röteln. Eine Hirnhautentzündung kann neben Meningokokken auch von klassischen Kinderkrankheiten wie Mumps ausgelöst werden. Viele Kinderärzte raten zu einer Nutzung der kostenlosen Schutzimpfung und dennoch weißt der Trend einen negativen Rückgang auf.

Eine virale oder bakterielle Hirnhautentzündung gilt grundsätzlich als Notfall und macht eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus unumgänglich. Bei einer bakteriellen Meningitis können wenige Stunden über das Leben des Erkrankten entscheiden, weswegen eine unverzügliche Behandlung notwendig ist.

Literatur

  • Wilder-Smith A: Meningococcal vaccine in travelers. In: Current Opinion in Infectious Diseases. 20, Nr. 5, Oktober 2007, S. 454–60.
  • Assiri AM, Alasmari FA, Zimmerman VA, Baddour LM, Erwin PJ, Tleyjeh IM:Corticosteroid administration and outcome of adolescents and adults with acute bacterial meningitis: a meta-analysis. In: Mayo Clin. Proc.. 84, Nr. 5, Mai 2009, S. 403–9
  • Whytt R: Observations on the Dropsy in the Brain. J. Balfour, Edinburgh 1768

weiterführend: Komplikationen der Gürtelrose