Herpesbläschen – Ursachen und Behandlung

Wie kann man Herpesbläschen behandeln?

Zu den verbreiteten Infektionskrankheiten gehört der Herpesvirus. Infizieren Sie sich damit, tragen Sie den Virus Ihr Leben lang im Körper. Bei einem geschwächten Immunsystem bricht er erneut aus. Dann zeigen sich die bekannten Herpesbläschen, die sehr schmerzhaft sind. Im nachfolgenden Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen und das Auftreten von Herpes. Ebenso geben wir Ihnen einen Überblick darüber, wie Sie die Herpesbläschen behandeln.

Herpesbläschen behandeln
Herpesbläschen behandeln Copyright: kolesnikovserg, Bigstockphoto

 

 

Was ist Herpes und wie entstehen Herpesbläschen?

Herpesviren lösen beim Menschen verschiedene Erkrankungen aus. Die vom Typ HHV3 verursachen beispielsweise Gürtelrose und Windpocken. Der im Volksmund bekannte „Herpes“ deutet auf eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus hin. Mediziner unterscheiden bei dieser Form nochmals in zwei Typen.

Der Typ HSV1 ist ursächlich für den Herpes an den Lippen und im Mund, der mit den bekannten Bläschen einhergeht. Der Typ HSV2 beschreibt hingegen den Genitalherpes. Obgleich der definierten Unterscheidung treten beide Formen an Mund und Genitalien auf. Wie Sie Herpesbläschen behandeln, lesen Sie im unteren Teil des Artikels.

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Ursachen für die Herpesbläschen

Generell bleibt der Virus lebenslang in Ihrem Körper, sobald eine einmalige Ansteckung vorlag. Die Reaktivierung erfolgt jederzeit. Durch eine Schmierinfektion überträgt sich der Virus von einem Menschen auf den anderen. Im häufigsten Fall überträgt er sich durch Geschlechtsverkehr oder Küssen, da ein Kontakt zu den Schleimhäuten des Empfängers erforderlich ist. Enger Körperkontakt und gemeinsam genutzte Gegenstände verursachen ebenso eine Ansteckung. Liegt bei Ihnen eine Infektion vor, befinden sich die Viren nicht nur am und im Bläschen, sondern im gesamten Speichel. Das begünstigt eine Tröpfcheninfektion beim Sprechen.

Die Herpes-simplex-Viren vermehren sich nun in den Epithelzellen der Hautoberfläche. Einen Teil davon bekämpft das Immunsystem, andere gelangen über die Nervenfasern in die Zellkörper, wo sie sich lebenslang einnisten. Nach der Infektion befindet sich der Virus in einer Latenzphase. Er bricht unter gewissen Umständen wieder aus. Dann wandern die Viren zurück in die Epithelzellen. Die bekannten Symptome wie Kribbeln, gerötete Haut und schmerzende, flüssigkeitsgefüllte Herpesbläschen zeigen sich an der Lippe. Nachdem diese aufplatzen, verkrusten die Stellen bis zu ihrer kompletten Abheilung. Die Bläschen zeigen sich bis zu zehn Tage, in schweren Fällen bis zu drei Wochen. Wie Sie Herpesbläschen behandeln, erfahren Sie nachfolgend.

 

Ursachen für eine Reaktivierung des Virus

In der Regel zeigt sich der Virus im Zuge eines geschwächten Immunsystems. Erkältungen schwächen die Abwehr und führen zum Wiederausbruch sowie zu Fieberbläschen durch erhöhte Temperatur. Ebenso ist eine Reizung des betroffenen Nervs ursächlich. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • grippale Infekte und Erkältungen,
  • Verletzungen,
  • HIV,
  • körperlicher und psychischer Stress,
  • hormonelle Veränderungen,
  • Medikamente, wie Chemotherapeutika oder Kortison,
  • starke Sonneneinstrahlung (Sonnenbrand).

 

Herpesbläschen behandeln – Was können Sie tun?

Für die Therapie des Virus stehen nur wenige Medikamente zur Verfügung. Damit diese wirken, setzen Sie diese so früh wie möglich ein. Die Herpesbläschen behandeln Sie mit antiviralen Cremes und Schmerzmitteln. Ebenso gibt es verschiedene Hausmittel, die mehr oder weniger gut wirken.

 

Herpesbläschen behandeln mit Medikamenten

Antivirale Medikamente weisen in der Regel die gleiche Wirkung auf. Die Namen der Produkte enden meistens auf „-ciclovir“. In der Apotheke finden Sie beispielsweise Ganciclovir, Penciclovir, Valaciclovir, Aciclovir und Valganciclovir. Hinzu kommen Brivudin, Zinksulfat und Foscarnet. Bei allen Mitteln handelt es sich um Virostatika. Sie bekämpfen den Virus nicht. Stattdessen verhindern sie dessen Vermehrung. Im Handel gibt es bisher keine Viren zerstörenden Präparate, sodass Sie derzeit ausschließlich die Symptome bekämpfen.

Ebenso erhalten Sie in der Apotheke schmerzlindernde und antientzündliche Präparate sowie antiseptische Tinkturen und Cremes. Einige Medikamente wirken zudem kühlend oder fördern das Lösen der Kruste.

 

In der Regel verkürzen die oben genannten Mittel lediglich die Dauer der Beschwerden und lindern diese. Eine schnelle Therapie gibt es für Herpes nicht. Generell achten Sie darauf, bei einem Ausbruch schnell zu reagieren und die Medikamente zügig anzuwenden. Das verkürzt das Auftreten der Symptome.

Viele Patienten spüren einen erneuten Ausbruch durch das Jucken, Kribbeln und leichte Schmerzen an den Lippen und im Mund. Zu diesem Zeitpunkt beginnt bereits die Behandlung mit den Medikamenten. Viele Betroffene verhindern damit sogar einen Ausbruch.

 

Generell treten bei der Verwendung von Cremes wenig Nebenwirkungen auf, da Sie diese nur auf die betroffene Stelle auftragen und die Herpesbläschen behandeln. Im Einzelfall entstehen bei häufiger Verwendung Resistenzen gegenüber dem Wirkstoff. Die Anwendung erfolgt mehrmals täglich auf den Lippen. Nutzen Sie die Creme nicht für andere Bereiche oder im Mund. Die Dauer der Behandlung dauert bis zu sieben Tage.

Einige Virostatika nehmen Sie in Tablettenform ein. Zusätzlich erhalten Sie in der Apotheke spezielle Herpespflaster. Sie bilden ein Feuchtigkeitspolster, mit dem sie die Blase abdecken, und verhindern so die Ausbreitung der Viren.

 

Mit Hausmitteln Herpesbläschen behandeln

In vielen Fällen reichen Hausmittel aus, um eine Infektion zu behandeln. Wissenschaftlich bewiesen ist deren Wirkung jedoch nicht. Mit einigen Produkten verringern Sie die Krankheitsdauer und die Symptome im Anfangsstadium. Bei einem kompletten Ausbruch richten Sie mit Hausmitteln nichts mehr aus. Im Folgenden stellen wir die bekanntesten Hausmittel vor.

Viele Betroffene schwören auf Honig. Er beinhaltet antimikrobielle Stoffe, die die Vermehrung von Viren verhindern. Tragen Sie diesen auf die betroffene Stelle auf. Der Honig deckt diese ab und mindert dadurch zusätzlich das Ansteckungsrisiko. Manuka-Honig aus der Apotheke enthält Methylglyoxal. Er eignet sich hervorragend, um Herpesbläschen zu behandeln. In einer Studie aus dem Jahr 2004 fanden Wissenschaftler heraus, dass die Ausbrüche, die sie mit Honig therapieren, weniger schmerzhaft und kürzer waren, als jene, die sie mit Aciclovir behandelten. Er gilt als besonders wirksam.

 

Ebenso verwenden Sie Propolis, um Viren einzudämmen. Eine Studie mit 90 Genitalherpespatienten zeigte beispielsweise, dass die Bläschen in diesem Bereich schneller verschwanden als bei der Anwendung des bekannten Aciclovir.

 

Teebaumöl wirkt antimikrobiell. Dieses träufeln Sie stündlich auf die Stelle, um die Herpesbläschen zu behandeln. Viele Patienten nutzen Zahnpasta. Sie versprechen sich davon eine abgeschwächte Verbreitung des Virus. Oftmals reizen die Inhaltsstoffe die Lippen zusätzlich. Zinksalbe hilft nicht gegen Herpes. Sie begünstigt lediglich die Austrocknung der Bläschen.

 

Zitronenmelisse gilt als sehr wirksam. Sie lindert die Symptome nach wenigen Stunden, Rötungen und Schwellungen gehen deutlich zurück. In der Apotheke erhalten Sie Cremes, die den Wirkstoff enthalten.

 

Als wirkungsvoll gilt zudem das Anpressen von eingewickelten Eiswürfeln auf das Bläschen. Das erschwert den Viren die Vermehrung. Alkohol desinfiziert und kühlt ebenfalls die Stelle. Beachten Sie bei jeglichen Anwendungen die Einhaltung der Hygiene und waschen Sie sich gründlich die Hände!

 

Wie Sie Herpes vorbeugen

Da bis zu 80 Prozent der Bevölkerung den Virus in sich tragen, ist es schwierig, eine Ansteckung zu umgehen. Dennoch bietet es sich an, den engen Körperkontakt mit Personen bei denen frische Herpesbläschen auftreten, zu meiden. Verzichten Sie auf das Küssen dieser Personen und teilen Sie sich keine Gegenstände, die das Gesicht berühren (Besteck, Servietten, Gläser…). Verwenden Sie beim Geschlechtsverkehr Kondome, um sich nicht mit Genitalherpes anzustecken. Dieser tritt ebenso im Bereich des Mundes auf und beschränkt sich nicht auf die Intimzone.

Eine Reaktivierung vermeiden Sie durch die Stärkung Ihres Immunsystems. Hier helfen ausreichend Schlaf, wenig Stress, eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung. Pflegen Sie Ihre Lippen sorgfältig, da rissige Lippen eine Reaktivierung und Ansteckung begünstigen. Im Sommer versorgen Sie die empfindliche Lippenhaut mit einem ausreichenden Lichtschutzfaktor. Er bewahrt Sie vor Sonnenbrand und somit einem erneuten Ausbruch des Virus.

 

Quellen:

Al-Waili NS.: „Topical honey application vs. acyclovir for the treatment of recurrent herpes simplex lesions.“ In: Med Sci Monit. 2004 Aug;10(8):MT94-8. Epub 2004 Jul 23. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15278008

Nolkemper S et al., „Mechanism of herpes simplex virus type 2 suppression by propolis extracts.“ Phytomedicine. 2010 Feb;17(2):132-8 URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19682876