Herpesviren im Blut und Blutkreislauf
Auswirkungen und Folgeschäden durch Herpesviren
Der Gruppe der Herpesviren gehören unterschiedliche Ausprägungen an, die verschiedene Krankheiten verursachen. Die Erreger breiten sich teilweise über das Blut aus, bei anderen Erkrankungen erfolgt die Diagnose über eine Untersuchung des Blutbildes.
Die Medizin gliedert die Herpesviren in verschiedene Kategorien. Die zugehörigen Erreger gelten als Auslöser sehr unterschiedlicher Krankheiten im Körper. Folglich verwenden sie verschiedene Wege zur Verbreitung. ie meisten Herpesviren verbreiten sich über die Ganglien und Nervenbahnen – Einige von ihnen nutzen die Blutbahnen, um sich im Körper fortzubewegen und schließlich Infektionen hervorzurufen.
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Herpesviren im Blut bei Windpocken und Gürtelrose
Varizella-Zoster-Erreger – Ursache für Windpocken und Gürtelrose – diese Viren dringen meist per Tröpfcheninfektion über den Respirations-Trakt in den Körper ein und vermehren sich anschließend in den Atemwegen. Nach einigen Tagen wandern die Erreger in das Nervensystem und die Blutbahn, um sich über die zugehörigen Bahnen auszubreiten. Mithilfe des Bluttransportes erreichen die Varizella-Zoster-Viren die Haut und die Schleimhäute. Infolgedessen entsteht ein Ausschlag mit Bläschen – die bekannte Kinderkrankheit Windpocken.
Nachweis der Viren über Suche nach Rückständen oder Antikörper im Blut
Die Diagnose der Windpocken erfolgt beim Großteil der Fälle anhand des erwähnten Ausschlags. Zusätzlich erkundigt sich der Arzt beim Patienten, seit wann sich die Beschwerden zeigen. Bedarf an einer zusätzlichen, endgültigen Diagnose besteht ausschließlich bei gewissen Personengruppen. Dazu gehören Personen mit einer Lungenentzündung, einer Krankheit am Nervensystem, einer Immunschwäche sowie Neugeborene und Schwangere.
Hinsichtlich der Diagnose steht dem Arzt eine direkte sowie eine indirekte Methode zur Verfügung. Bei der direkten Vorgehensweise identifiziert der Mediziner genetische Rückstände der Herpesviren im Blut, im Lungensekret, im Liquor oder in den Bläschen des Ausschlags. Alternativ basiert der indirekte Nachweis auf der Suche nach Antikörpern gegen die Viren im Blut.
Die nach dem Abklingen der Windpocken im Körper verbleibenden Varizella-Zoster-Viren brechen bei einer späteren Immunschwäche erneut aus und verursachen die Gürtelrose. Die Erreger breiten sich meistens nicht über das Blut aus, sondern verwenden stattdessen die Nervenbahnen. Allerdings variieren der Verlauf und der Schweregrad der Krankheit. Im Fall des Zoster generalisatus streuen die Viren ins Blut und befallen letztendlich das gesamte Nervensystem des Körpers. Hierbei treten mitunter lebensbedrohliche Schäden an den Organen auf.
Grundsätzlich sorgen alle durch Herpesviren ausgelösten Arten der Gürtelrose für Veränderungen im Blut. Dort finden die Ärzte Antikörper gegen die Erreger. Außerdem steigen die Anzahl der Lymphozyten und der Plasmazellen im Blutbild an.
Zytomegalie-Viren halten sich möglicherweise im Blut auf
Eine weitere Form der Herpesviren stellt das Zytomegalie-Virus dar. Es gilt als weit verbreitet: Ungefähr 60 Prozent aller Personen besitzen die Erreger. In 99 Prozent der Fälle verläuft die Erstinfektion mit dem Virus – das sich über Speichel, Urin, Geschlechtsverkehr verbreitet – sehr mild.
Nach der oftmals unbemerkten ersten Infektion verbleibt das Zytomegalie-Virus im Körper. Hinsichtlich des genauen Aufenthaltsortes besteht in der Medizin noch keine Gewissheit. Möglicherweise halten sich die Herpesviren in den weißen Blutzellen auf. Als weitere potenzielle Orte gelten die Organe sowie das Gewebe.
Eine Gefahr stellt der angesprochene Herpesvirus insbesondere für Personen mit einer Immunschwäche dar. Aus diesem Grund führt der behandelnde Arzt beim Infektions-Verdacht einen Bluttest durch, um darin den Erreger nachzuweisen. Anschließend leitet er eine geeignete Therapie ein. Im weiteren Verlauf geben erneute Blutuntersuchungen Aufschluss über den Erfolg der Behandlung. Über die quantitative Bestimmung der Herpesviren im Blut sieht der Arzt, ob das verschriebene Medikament seine gewünschte Wirkung erzielt.
Zytomegalie-Viren infizieren in der Schwangerschaft den Fötus über das Blut
Die Zytomegalie-Viren stellen zugleich die häufigsten Erreger von pränatalen Infektionen bei Ungeborenen in der Schwangerschaft dar. Die Infektion tritt bei einem Prozent aller Babys auf. Über das Blut der werdenden Mutter und deren Plazenta erreicht das Virus den Fötus. Während der Schwangerschaft gilt eine Infektion insbesondere in den ersten sechs Monaten als gefährlich. Es drohen schwere Krankheitsbilder wie Taubheit, Hirnhautentzündungen, Krampfanfälle bis hin zum Tod.
Zusammenhänge zwischen dem Herpes-Simplex-Virus und dem Blut
Das Herpes-Simplex-Virus ruft die in der Umgangssprache als „Herpes“ bekannte, bläschenbildende Krankheit hervor, die sich vor allem an den Lippen zeigt. In manchen Fällen spielt hierbei das Blut ebenfalls eine Rolle. Das gilt beispielsweise bei:
- Blutvergiftungen
- Enzephalitis
Überlasten die Viren das Immunsystem, droht infolge der Herpesinfektion eine Blutvergiftung. Im zweiten Punkt der Enzephalitis breiten sich die Herpesviren über das Blut und die Hirnnerven bis ins Gehirn aus. Dort ruft die ursprüngliche harmlose Infektion eine Entzündung hervor und verursacht einen Notfall. Unbehandelt tritt bei 75 Prozent der Gehirn-Entzündungen der Tod ein.
Zusammengefasst existieren mehrere Verbindungen zwischen Herpesviren und dem Blutsystem. Einige Formen der Erreger nutzen die Blutbahnen, um sich im Körper auszubreiten. Darüber hinaus eignen sich Bluttests, um durch Herpesviren verursachte Krankheiten nachzuweisen und den Erfolg der zugehörigen Therapie zu messen.
veröffentlicht von: M.Foerster,
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http://www.herpotherm.de/content/de/Herpes-Gehirnentzndung.html